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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Mandanten einge drungen …«, wieder betonte er das Wort über alle Maßen, »… waren?«

    »Nichts.«
    »Mein Mandant war nicht dabei, sich selbst etwas anzutun?«
    »Nein.«
    »Was tat er stattdessen?«
    »Er war nicht da.«
    »War überhaupt jemand im Haus?«
    »Nein.«
    »Und diese ›Bewegung‹, die Sie gesehen zu haben meinten?«
    »Ich weiß nicht.«
    Flair nickte, wandte sich ab und schlenderte durch den Gerichtssaal. »Sie haben ausgesagt, dass Sie zum Haus meines Mandanten gefahren sind, direkt nachdem er geflohen war und Ihre Assistenten hinter ihm hergejagt sind. Glaubten Sie wirklich, er hätte genug Zeit gehabt, nach Hause zu fahren und einen Selbstmord vorzubereiten?«
    »Er hätte wohl den schnellsten Weg gekannt, außerdem hatte er ein paar Minuten Vorsprung. Ja, ich habe geglaubt, dass er genug Zeit hatte.«
    »Verstehe. Aber da lagen Sie offensichtlich falsch, nicht wahr?«
    »Inwiefern?«
    »Wie es aussieht, ist mein Mandant nicht direkt nach Hause gefahren?«
    »Nein, richtig, das ist er nicht.«
    »Aber Sie waren in Mr. Mercers Haus eingedrungen - bevor er oder die Polizei dort waren, korrekt?«
    »Nur für einen kurzen Moment.«
    »Wie lang ist so ein kurzer Moment?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Na ja, immerhin mussten Sie ja in jedem Zimmer nachsehen, oder? Um sicherzugehen, dass er nicht an seinem Gürtel an einem Balken baumelte oder so etwas, korrekt?«

    »Ich habe nur in das Zimmer geschaut, in dem Licht brannte. Also in die Küche.«
    »Was bedeutet, dass Sie zumindest das Wohnzimmer durchqueren mussten. Sagen Sie, Ms. Tynes, was haben Sie getan, als Sie entdeckten, dass mein Mandant nicht zu Hause war?«
    »Ich habe das Haus wieder verlassen und draußen gewartet.«
    »Und worauf haben Sie dort gewartet?«
    »Auf die Ankunft der Polizei.«
    »Ist sie gekommen?«
    »Ja.«
    »Und die Polizei hatte dann einen Durchsuchungsbefehl für das Haus meines Mandanten dabei, korrekt?«
    »Ja.«
    »Während mir also inzwischen klar geworden ist, dass Sie aus edelmütigen Motiven ins Haus meines Mandanten eingebrochen sind, hat sich in Ihrem Inneren nicht doch eine leise Stimme gemeldet, die besorgt gefragt hat, ob dieser Hinterhalt, in den Sie meinen Mandanten gelockt haben, vor Gericht überhaupt standhalten wird?«
    »Nein.«
    »Seit der Sendung, die am neunzehnten Januar ausgestrahlt wurde, haben Sie sich intensiv mit der Vergangenheit meines Mandanten beschäftigt. Abgesehen von dem, was die Polizei in dieser Nacht in seinem Haus gefunden hat, haben Sie noch weitere belastende Hinweise auf illegale Aktivitäten meines Mandanten entdeckt?«
    »Noch nicht.«
    »Ich denke, das heißt ›Nein‹«, sagte Flair. »Kurz gesagt, ohne das Material, das die Polizei bei der Hausdurchsuchung gefunden hat, haben Sie bei meinem Mandanten nichts entdeckt, was auf irgendwelche verbotenen Tätigkeiten hindeutet, ist das korrekt?«

    »Er ist in der Nacht im Haus aufgetaucht.«
    »In der Hausefalle, in der überhaupt kein minderjähriges Mädchen wohnte. Also genaugenommen, Ms. Tynes, hängen der Fall und … äh … Ihr Ruf als Journalistin zur Gänze an dem Material, das im Haus meines Mandanten entdeckt wurde. Ohne dieses Material hätten Sie nichts in der Hand. Kurz gesagt: Sie hatten die Möglichkeit und einen hinreichenden Grund, diese vermeintlichen Beweismaterialien in die Wohnung zu schmuggeln, oder etwa nicht?«
    Lee Portnoi war sofort aufgesprungen. »Euer Ehren, das ist doch lächerlich. Solche Entscheidungen obliegen den Geschworenen.«
    »Ms. Tynes hat zugegeben, das Haus illegal und ohne Durchsuchungsbefehl betreten zu haben«, sagte Flair.
    »Gut«, sagte Portnoi. »Dann zeigen Sie sie wegen Einbruchs an, wenn Sie glauben, das beweisen zu können. Und wenn Mr. Hickory gerne abstruse Theorien über Albino-Nonnen oder eingeschmuggelte Beweise präsentieren möchte, ist auch das sein gutes Recht - in der Hauptverhandlung. Bei der Hauptverhandlung und vor den Geschworenen. Dafür haben wir Gerichte und Prozesse. Ms. Tynes ist eine Privatperson - und für Privatpersonen gelten nicht dieselben Auflagen wie für Polizisten. Sie können die Beweiskraft der Fotos und Dateien, die wir im Computer gefunden haben, nicht ignorieren, Euer Ehren. Sie wurden bei einer rechtmäßigen Hausdurchsuchung mit korrekt ausgestelltem Durchsuchungsbefehl gefunden. Einige der ekelerregenden Fotos waren in der Garage und hinter einem Bücherregal versteckt - und es ist unmöglich, dass Ms. Tynes diese Sachen dort in den

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