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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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den anderen überlassen …«
    Flair schüttelte den Kopf und ts-tste missbilligend. »Wenn ich auch nur einen Dollar für jedes Mal bekommen hätte, wo ich das gesagt habe …«
    Verstohlenes Lachen ertönte im Gerichtssaal.
    Die Richterin sagte: »Wir haben die Transkripte, Mr. Hickory. Wir können sie lesen und daraufhin unsere eigene Entscheidung treffen.«
    »Ausgezeichneter Hinweis, Euer Ehren, vielen Dank.«
    Wendy fragte sich, warum Dan Mercer nicht da war. Andererseits war das ziemlich offensichtlich. Dies war nur eine mündliche Anhörung zur Beweisaufnahme, also bestand keine Anwesenheitspflicht. Flair Hickory hoffte, die Richterin dazu bewegen zu können, das widerliche, ekelerregende Material nicht als Beweis zuzulassen, das die Polizei auf Mercers Laptop und an verschiedenen Stellen im Haus versteckt gefunden hatte. Wenn er damit durchkam - wobei sich alle einig waren, dass die Chancen dazu sehr gering waren -, würde der Fall Dan Mercer sich höchstwahrscheinlich in Wohlgefallen auflösen, und ein weiterer gefährlicher Perverser würde frei herumlaufen.
    »Ach, übrigens…«, Flair wandte sich wieder Wendy zu, »… woher haben Sie gewusst, dass es sich bei Ihrem Gesprächspartner bei diesem Online-Chat um meinen Mandanten handelte?«
    »Zu Anfang habe ich es nicht gewusst.«
    »Oh? Und mit wem glaubten Sie da zu konversieren?«

    »Ich kannte keinen Namen. Das macht auch für viele den Reiz dieser Chatrooms aus. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nur, dass ich es mit jemandem zu tun hatte, der versucht, Kontakt zu minderjährigen Mädchen zu bekommen, um Sex mit ihnen zu haben.«
    »Woher wussten Sie das?«
    »Wie bitte?«
    Flair zeichnete mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft. »›Der versucht, Kontakt zu minderjährigen Mädchen zu bekommen, um Sex mit ihnen zu haben‹, wie Sie es gerade formuliert haben. Woher wussten Sie, was Ihr Chat-Partner beabsichtigte?«
    »Wie die Richterin schon sagte, Mr. Hickory. Lesen Sie die Transkripte.«
    »Oh, das habe ich. Und wissen Sie, zu welchem Schluss ich gekommen bin?«
    Lee Portnoi sprang auf. »Einspruch. Es interessiert uns nicht, zu welchem Schluss Mr. Hickory gekommen ist. Er ist hier nicht als Sachverständiger geladen.«
    »Stattgegeben.«
    Flair ging an seinen Tisch zurück und blätterte in seinen Akten. Wendy blickte zur Besuchergalerie. Das half ihr, sich zu konzentrieren. Viele der Menschen da hinten hatten schwer gelitten, und Wendy unterstützte sie bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit. Auch wenn sie vorgab, abgehärtet zu sein, oder öffentlich bekundete, nur ihren Job zu machen, war es für sie doch sehr wichtig, dass sie so viel Gutes getan hatte. Als sie jetzt jedoch Ed Grayson in die Augen blickte, lag darin etwas, das ihr ganz und gar nicht gefiel. Sie sah Wut, aber auch Provokation darin.
    Flair legte die Akten zur Seite. »Dann möchte ich es folgendermaßen formulieren, Ms. Tynes: Wenn ein leidlich mit Verstand
gesegneter Mensch diese Transkripte läse, würde er definitiv und zweifelsfrei zu dem Schluss kommen, dass es sich bei der Chat-Partnerin um eine wohlproportionierte, sechsunddreißigjährige Reporterin handelt …«
    »Einspruch!«
    »… oder würde er vielleicht glauben, dass die Chat-Beiträge von einem dreizehnjährigen Mädchen geschrieben wurden?«
    Wendy öffnete den Mund, schloss ihn wieder und wartete. Richterin Howard sagte: »Sie können die Frage beantworten.«
    »Ich habe mich als dreizehnjähriges Mädchen ausgegeben.«
    »Ach«, sagte Flair, »haben wir das nicht alle schon einmal?«
    »Mr. Hickory«, sagte die Richterin tadelnd.
    »Entschuldigung, Euer Ehren, da konnte ich einfach nicht widerstehen. Also, Ms. Tynes, wenn ich Ihre Beiträge in dem Chatroom ohne Vorwissen gelesen hätte, wäre mir nicht klar gewesen, dass Sie nur vorgeben, eine Dreizehnjährige zu sein, oder? Ich hätte Sie tatsächlich für einen Teenager gehalten.«
    Lee Portnoi warf die Arme in die Luft. »Wo ist da die Frage?«
    »Dazu wollte ich gerade kommen, mein Süßer, also passen Sie gut auf: Wurden diese Nachrichten von einem dreizehnjährigen Mädchen geschrieben?«
    »Die Frage wurde schon gestellt und auch beantwortet, Euer Ehren.«
    Flair sagte: »Sie ist mit einem schlichten Ja oder Nein zu beantworten. War der Schreiber dieser Nachrichten ein dreizehnjähriges Mädchen?«
    Richterin Howard forderte Wendy mit einem Nicken auf, die Frage zu beantworten.
    »Nein«, sagte Wendy.
    »Tatsächlich haben Sie, wie schon erwähnt,

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