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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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vorgegeben, ein dreizehnjähriges Mädchen zu sein, richtig?«
    »Richtig.«

    »Und woher wollen Sie wissen, dass Ihr Chat-Partner nicht nur vorgegeben hat, ein Erwachsener zu sein, der Sex mit Minderjährigen sucht? Woher wollen Sie wissen, dass Sie nicht mit einer Albino-Nonne mit Herpes kommuniziert haben?«
    »Einspruch.«
    Wendy sah Flair in die Augen. »Im Haus der Dreizehnjährigen ist keine Albino-Nonne mit Herpes auf der Suche nach Sex aufgetaucht.«
    So einfach ließ Flair sie nicht davonkommen. »Um welches Haus handelt es sich hierbei, Ms. Tynes? Das, in dem Sie Ihre Kameras aufgestellt hatten? Sagen Sie, hat dort ein minderjähriges Mädchen gewohnt?«
    Wendy schwieg.
    »Beantworten Sie bitte die Frage«, sagte die Richterin.
    »Nein.«
    »Aber Sie waren da, richtig? Vielleicht hat Ihr Partner in dem Online-Chat - und bisher wissen wir nicht, um wen es sich dabei handelte -, vielleicht hatte diese Person Ihre Sendung …«, Flair sprach das Wort aus, als hinterließe es einen schlechten Geschmack in seinem Mund, »… gesehen und beschlossen mitzuspielen, um einen wohlproportionierten, sechsunddreißigjährigen, weiblichen Fernsehstar kennenzulernen. Wäre das nicht möglich?«
    Portnoi war aufgesprungen. »Einspruch, Euer Ehren. Für diese Fragen sind die Geschworenen zuständig.«
    »Auch wieder wahr«, sagte Flair. »Dann können wir ja auch vor dem Geschworenengericht klären, ob mein Mandant nicht ganz offensichtlich in eine hinterhältige Falle gelockt wurde.« Er wandte sich wieder an Wendy. »Also bleiben wir doch lieber bei dem Abend des siebzehnten Januar. Was geschah, nachdem Sie sich meinem Mandanten in Ihrer Hausefalle zu erkennen gegeben haben?«

    Wendy wartete auf den Einspruch des Staatsanwalts gegen das Wort Hausefalle, der meinte aber offenbar, schon genug getan zu haben. »Ihr Mandant ist weggerannt.«
    »Nachdem Sie mit Ihren Kameras, Mikrofonen und Scheinwerfern urplötzlich auf ihn losgestürzt sind, korrekt?«
    Wieder wartete sie auf einen Einspruch, bevor sie sagte »Ja.«
    »Sagen Sie, Ms. Tynes, reagiert die Mehrheit der Männer, die Sie in Ihre Hausefalle locken, so?«
    »Nein. Die meisten Männer bleiben da und versuchen, das Ganze zu erklären.«
    »Und sind diese ›meisten Männer‹ schuldig?«
    »Ja.«
    »Mein Mandant hat sich also anders verhalten. Interessant.«
    Portnoi sprang wieder auf. »Das mag für Mr. Hickory durchaus interessant sein. Wir anderen halten seinen billigen Klamauk …«
    »Ja, schon gut, zurückgezogen«, sagte Flair, als wollte er sich um solche Kleinigkeiten jetzt nicht kümmern. »Immer mit der Ruhe, Herr Staatsanwalt, es sind ja keine Geschworenen im Saal. Glauben Sie nicht, dass die Richterin auch ohne Ihre Hilfe in der Lage ist, meinen billigen Klamauk zu durchschauen?« Er richtete einen Manschettenknopf. »Also, Ms. Tynes. Sie haben die Scheinwerfer und die Kameras angestellt und sich mit einem Mikrofon in der Hand auf ihn gestürzt, worauf Dan Mercer die Flucht ergriffen hat. Ist das Ihre Aussage?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie dann getan?«
    »Ich habe meine Assistenten aufgefordert, ihm zu folgen.«
    Wieder zeigte Flair sich schockiert. »Sind Ihre Assistenten Polizisten, Ms. Tynes?«
    »Nein.«

    »Sind Sie der Ansicht, dass Privatleute ohne Hilfe von Polizeibeamten Verdächtige verfolgen sollten?«
    »Wir hatten auch einen Polizisten dabei.«
    »O bitte.« Aus Hickorys Miene sprach große Skepsis. »Ihre Show spricht die niedrigste Sensationsgier an. Das ist Schund der allerschlimmsten Sorte und …«
    Wendy unterbrach ihn. »Wir sind uns schon einmal begegnet, Mr. Hickory.«
    Er stockte. »Tatsächlich?«
    »Als ich noch Produktionsassistentin bei In Flagranti war, habe ich Sie einmal als Experten für den Mordprozess gegen Robert Blake gebucht.«
    Flair wandte sich den Zuschauern zu und verbeugte sich tief. »Also, meine Damen und Herren, damit hätten wir nun belegt, dass ich eine Medienhure bin. Touché.« Wieder erntete er Gelächter. »Und dennoch, Ms. Tynes, wollen Sie dem Gericht wirklich weismachen, dass die Polizei Ihr pseudojournalistisches Gewäsch in einem solchen Ausmaß unterstützt, dass sie mit Ihnen zusammenarbeitet?«
    »Einspruch.«
    »Ich lasse die Frage zu.«
    »Aber, Euer Ehren …«
    »Abgewiesen. Setzen Sie sich, Mr. Portnoi.«
    Wendy sagte: »Wir standen mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Kontakt. Wir haben großen Wert darauf gelegt, die Grenzen von Recht und Gesetz nicht zu

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