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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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weiter, flüsterte nur noch. »Wissen Sie, mir war das damals nicht klar, aber mein ganzes Gesicht war voller Glasscherben von einem zersplitterten Spiegel. Und als er dann nach hinten austrat, um sich zu befreien, trieb er diese Scherben mit dem Absatz noch tiefer in meine Haut hinein. Viele bohrten sich bis auf die Knochen.« Sie schluckte. »Aber die größte Scherbe befand sich direkt neben meinem rechten Auge. Vielleicht hätte ich es sowieso verloren, durch diesen Tritt aber wurde es endgültig, er drückte sie wie ein Messer in den Augapfel …«
    Wendy war froh, dass Christa kurz verstummte.
    »Das ist das Letzte, an was ich mich erinnere. Dann habe ich das Bewusstsein verloren. Ich habe es erst nach drei Tagen kurz wiedergewonnen, war dann mehrere Wochen lang immer wieder bewusstlos. Es wurden unzählige Operationen durchgeführt. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich war auch sehr benommen von den Medikamenten … aber ich greife vor. Gehen wir noch einmal etwas zurück. In jener Nacht hatte die Campus-Polizei meine Schreie gehört. Sie fassten Phil Turnball im Vorgarten des Dekans. Mein Blut war noch an seinen Schuhen. Alle wussten, dass noch mehr Studenten dabei waren. Na ja, es lief eine Trophäenjagd. Boxershorts des Dekans waren sehr wertvoll. Sechzig Punkte. Darauf hatte Phil Turnball
es abgesehen - Boxershorts. Wie ich schon sagte, es war ein Streich. Mehr nicht.«
    »Sie sagten, Sie hätten noch andere gehört. Flüstern und Kichern.«
    »Richtig. Aber Phil hat behauptet, er wäre allein gewesen. Und seine Freunde haben diese Version bestätigt. Ich war nicht in der Lage, ihnen zu widersprechen, und im Prinzip wusste ich ja auch kaum etwas.«
    »Dann hat Phil die ganze Schuld auf sich genommen?«, fragte Wendy.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich habe es immer noch nicht ganz verstanden. Was genau hat er mit Ihnen gemacht? Woher stammen all diese Schnitte?«
    »Als ich ins Zimmer kam, versteckte Phil sich hinter dem Bett. Als er sah, wie ich nach dem Lichtschalter griff, tja, die Idee dabei war wohl, meine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung zu lenken. Ein großer Glas-Aschenbecher flog durch die Luft. Er sollte Lärm machen, damit ich mich umdrehte und Phil wegrennen konnte. Aber neben mir stand ein antiker Spiegel. Er zersprang, und ich bekam die Splitter ins Gesicht. Ein dummer Zufall, was?«
    Wendy antwortete nicht.
    »Ich lag drei Monate im Krankenhaus. Ich habe mein rechtes Auge verloren. Auch das andere Auge hat schwere Verletzungen davongetragen - die Netzhaut wurde beschädigt. Ich war eine Zeit lang vollkommen blind. Im linken Auge ist dann ein klein wenig Sehvermögen ganz langsam wieder zurückgekehrt. Rechtlich gesehen bin ich immer noch blind, aber ich kann genug erkennen. Es ist zwar alles verschwommen, und ich habe Probleme mit hellem Licht … vor allem mit Sonnenlicht.
Das passt auch wieder, oder? Nach Auskunft der Ärzte wurde mein Gesicht im wahrsten Sinne des Wortes vom Schädel abgeschält. Und zwar in kleinen Stücken. Ich habe ein paar Fotos aus der Anfangsphase gesehen. Wenn Sie diesen Anblick hier schon schlimm finden … damals sah es aus wie rohes Hackfleisch. Anders kann ich es nicht beschreiben. Als ob ein Löwe es zerkaut hätte.«
    »Tut mir leid«, sagte Wendy, weil sie nicht wusste, was sie sonst hätte sagen sollen.
    »Marc, mein Verlobter, ist toll gewesen. Er blieb bei mir. Im Nachhinein finde ich das wirklich heldenhaft. Ich war vorher eine schöne Frau. Jetzt kann ich das so sagen. Es klingt nicht mehr unbescheiden. Ich war wirklich schön. Und er war so unglaublich attraktiv. Marc blieb also bei mir. Aber sein Blick fing an zu schweifen. Ihn trifft keine Schuld. So hatte er sich das schließlich nicht vorgestellt.«
    Christa verstummte.
    »Und was ist dann passiert?«
    »Ich habe ihn weggeschickt. Sie glauben, Sie wüssten, was Liebe ist, oder? Aber an dem Tag habe ich erkannt, was wahre Liebe ist. Obwohl sich der Schmerz viel tiefer in mich bohrte, als eine Scherbe es je gekonnt hätte, liebte ich Marc so sehr, dass ich es geschafft habe, ihn wegzuschicken.«
    Wieder verstummte sie und nippte an ihrem Tee.
    »Den Rest können Sie sich wahrscheinlich denken. Phils Familie hat mich für mein Schweigen bezahlt. Man könnte es als großzügige Summe bezeichnen. Sie liegt auf einem Treuhandkonto, von dem mir wöchentlich etwas ausgezahlt wird. Wenn ich darüber spreche, was passiert ist, werden die Zahlungen eingestellt.«
    »Ich werde nichts

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