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In seiner Hand

Titel: In seiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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tat.
    »Es hat nichts zu bedeuten, aber wir sind gesetzlich verpflichtet, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass eine Computertomographie Nebenwirkungen haben kann, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering, praktisch zu vernachlässigen. Würden Sie bitte diese Einverständniserklärung unterschreiben? Hier und hier.«
    Plötzlich klang die Schwester wie eine Stewardess. Ich musste an die Demonstration mit der Schwimmweste denken. Für den unwahrscheinlichen Fall einer Landung im Wasser.
    »Ich weiß nicht einmal, was eine Computertomographie ist«, sagte ich, während ich unterschrieb.
    »Keine Sorge, unsere Technikerin wird Ihnen gleich alles genau erklären.«
    Ich wurde in einen großen, grell erleuchteten Raum geführt. Mein Blick fiel auf das Hightech-Rollbett, auf dem ich gleich liegen würde. Es war weich gepolstert und in der Mitte konkav. Dahinter führte ein weißer Tunnel ins Herz der Maschine. Das Ganze sah aus wie eine seitlich gekippte Kloschüssel.
    »Miss Devereaux, meine Name ist Jan Carlton. Bitte nehmen Sie doch einen Moment Platz.« Eine große, spindeldürre Frau, die mit einem Overall bekleidet war, deutete auf einen Stuhl.
    »Wissen Sie, was eine Computertomographie ist?«
    »Man hört öfter davon«, antwortete ich vorsichtig.
    »Wir möchten, dass Sie vorbereitet sind. Ist Ihnen irgendetwas daran unklar?«
    »Eigentlich alles, um ehrlich zu sein.«
    »Nun, es handelt sich dabei einfach um eine bestimmte Art, ins Innere des Körpers zu sehen. Es ist auch eine Standarduntersuchung für alle Patienten, die eine Verletzung davongetragen haben und unter schweren Kopfschmerzen oder einem Trauma leiden.«
    »Was muss ich tun?«
    »Gar nichts. Wir werden Sie lediglich in dieses Ding da hineinfahren, das aussieht wie ein weißer Doughnut. Sie werden ein Summen hören und wahrscheinlich ein Licht kreisen sehen. Es wird gar nicht lange dauern. Sie brauchen nur still dazuliegen.«
    Ich musste wieder einen Krankenhauskittel anziehen.
    Dann legte ich mich auf das Rollbett und starrte an die Decke.
    »Das fühlt sich jetzt wahrscheinlich ein wenig kalt an.«
    Sie massierte ein Gel auf meine Schläfen, strich es in mein frisch gewaschenes Haar. Anschließend schob sie einen harten Metallhelm auf meinen Kopf.
    »Ich ziehe jetzt diese Schrauben hier an. Sie werden sich eventuell ein wenig beengt fühlen.« Sie legte ein paar Gurte über meine Schultern, meine Arme und meinen Bauch, zog sie fest. »So, nun wird sich der Tisch in Bewegung setzen.«
    »Tisch?« fragte ich schwach, während ich bereits in den Tunnel glitt. Wenige Augenblicke später lag ich im Inneren einer Metallkammer und hörte das Summen, von dem sie gesprochen hatte. Ich schluckte trocken. Es war nicht völlig dunkel, über meinem Kopf konnte ich farbige Linien kreisen sehen. Dort draußen, nur ein paar Schritte von mir entfernt, befand sich ein hell erleuchteter Raum mit einer kompetenten Frau, die sicherstellte, dass alles so war, wie es sein sollte. Dahinter lag ein weiterer Raum mit einem Computer, der Bilder von meinem Gehirn machte.
    Ein Stockwerk höher waren mehrere Krankenstationen mit Patienten, Ärzten, Schwestern, Pflegern, Reinigungskräften, Besuchern. Menschen, die mit Klemmbrettern bewaffnet Rollbetten durch die Gänge schoben. Draußen wehte der Ostwind, und vielleicht schneite es auch. Ich lag hier unten in einer summenden Metallröhre.
    Mir ging durch den Kopf, dass manche Menschen, wenn sie dasselbe durchgemacht hätten wie ich, bestimmt ein Problem damit hätten, auf diese Weise eingesperrt zu sein.
    Ich schloss die Augen. Ich konnte meine eigenen Bilder heraufbeschwören. Konnte an den blauen Himmel denken, den ich heute Morgen gesehen hatte, dieses leuchtende Blau, das sich von Horizont zu Horizont erstreckt und so wundervoll geglitzert hatte. Ich konnte mir vorstellen, wie der Schnee sanft aus dem grauen, tief hängenden Himmel fiel und auf Häusern, Autos und kahlen Bäumen liegen blieb. In der Dunkelheit schien sich das summende Geräusch irgendwie zu verändern. Es glich plötzlich mehr einem Pfeifen. Und ich hörte Schritte. Schritte, die sich näherten. Schritte in der Dunkelheit. Ich öffnete den Mund, um zu schreien, brachte aber außer einem erstickten Wimmern nichts heraus.
    Was passierte mit mir? Ich versuchte es noch einmal, aber irgendetwas verstopfte mir den Mund. Ich konnte nicht richtig atmen, jedenfalls nicht durch den Mund.
    Keuchend rang ich nach Luft. Ich würde hier ersticken.
    Meine

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