In sündiger Silvesternacht
vergangen.“ Zum Schluss holte er noch eine Flasche Wasser und eine Schachtel Aspirin hervor. „Aber eins nach dem anderen. Das hier ist Dr. Campbells erste Gegenmaßnahme gegen den gemeinen Kopfschmerz.“
„Mir geht’s gut.“
„Lügnerin. Du bist genauso frustriert wie ich, weil wir keine Fortschritte machen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sich die Beweise gegen Private Hemmings mehren.“
Das konnte sie kaum bestreiten, deshalb nahm sie eine Tablette aus der Packung und schluckte sie mit etwas Wasser hinunter.
„Okay, jetzt kommen die Proteine. Das ist Maßnahme Nummer zwei.“
Bevor sie etwas dazu sagen konnte, hielt sie auch schon einen Hamburger in der Hand. „Eigentlich esse ich normalerweise nicht …“
„… viel zum Frühstück oder Mittagessen. Aber ich muss bei Kräften bleiben und ich fände es unhöflich, ganz alleine zu essen. Außerdem werde ich keine Ruhe geben, bis du etwas zu dir nimmst.“ Er bot ihr Pommes an.
Fiona bediente sich. Dann biss sie herzhaft in ihren Burger. Die Kombination aus saftigem Fleisch, frischem Käse und saurer Gurke schmeckte herrlich, und sie nahm gleich einen zweiten Biss.
„Gut?“, fragte D. C.
„Mmm“, war alles, was Fiona mit vollem Mund herausbrachte.
Er reichte ihr eine Serviette. „Warum bist du eigentlich Polizistin geworden?“
Sie schüttelte den Kopf. „So etwas fragt man bei einem Date, nicht wahr?“
„Erwischt.“
Er hatte das Essen besorgt, also wollte sie jetzt auch mitspielen. Sie biss noch einmal von ihrem Hamburger ab und überlegte kurz. „Ich habe das als Möglichkeit betrachtet, Gutes zu tun. Was ist mit dir? Warum bist du zur Militärpolizei gegangen?“
„Ich löse gerne Rätsel, auch wenn man jeden Stein zweimal umdrehen muss, bis man die Lösung findet.“ Er schwieg einen Augenblick lang und sah sie an. „Und wir werden auch in diesem Fall etwas finden, Fiona. Vermutlich wurde dieser Diamant durch die Hintertür aus dem Ausstellungsraum geschafft. Doch selbst, wenn der Dieb den Code gehabt hätte, musste er das Sicherheitssystem zumindest so lange ausschalten oder seinen Neustart behindern, bis die Ketten in der Vitrine ausgetauscht waren“, äußerte D. C.
„Und damit sind wir wieder genau da, wo wir angefangen haben. Wer immer dahinter steckt, ist entweder ein echter Profi oder ein sehr talentierter Amateur“, wandte Fiona ein.
„Was wir haben, läuft mehr oder weniger auf zwei Arten von Verdächtigen hinaus. Wir wissen, dass ein Insider beteiligt gewesen sein muss. Denn der Austausch der Schmuckstücke musste zu einem ganz exakten Zeitpunkt erfolgen. Dann haben wir noch die wahrscheinliche Beteiligung von Amanda Hemmings und drei weiteren Amateuren. Vermutlich besitzt Billy das Können, um das Sicherheitssystem zu blockieren. Lass uns außerdem annehmen, Amandas Aufgabe sei gewesen, den Diamanten aus der National Gallery zu holen. Wir müssen aber immer noch klären, woher die Aufnahme von Shalnokovs Stimme stammt und wer der Insider ist, der über die Sicherheitsvorkehrungen Bescheid wusste.“
Fiona aß von den Pommes und dachte einen Augenblick nach. „Sagen wir mal, jemand hat den perfekten Plan, um in die National Gallery einzubrechen. Warum sollte er dann Amateure wie Billy und Amanda beteiligen?“
„Vielleicht war er dazu gezwungen. Arthur Franks könnte im Gefängnis alle Fäden in der Hand halten. Aber das würde er natürlich nicht zugeben.“ D. C. leckte sich Ketchup vom Daumen. Dann begann er alle Einwickelpapiere in die leere Tüte zu stopfen. „Selbst wenn wir eine Besuchserlaubnis bei ihm bekommen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er uns irgendetwas erzählt. Also lass uns lieber Billy befragen.“
Sie wollte gerade aufstehen, doch D. C. war schneller. Rasch legte er eine Hand in ihren Nacken und bog mit der anderen leicht ihr Kinn nach oben.
„Was wäre ein Winterpicknick ohne Dessert?“, sagte er, bevor er den Kopf neigte und sie auf die Lippen küsste.
Fiona spürte, wie auch noch der letzte Rest Widerstandskraft in ihr schwand.
Ganz langsam nahm D. C. ihren Mund in Besitz, als würde er ein appetitliches und verbotenes Dessert kosten. Mit der Zungenspitze strich er ihre Lippen entlang und erkundete ihre Mundwinkel. Fiona schmeckte seinen heißen Atem.
Sie vergaß, wo sie sich befand, und ließ sich einfach treiben. Die Musik von der Eislaufbahn änderte das Tempo, und irgendwann hämmerte der Rhythmus genauso schnell wie Fionas Herz. Ein kalter Wind rüttelte
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