In sündiger Silvesternacht
an der Papiertüte, die sich immer noch zwischen ihnen auf der Bank befand. Doch Fiona fühlte nur die Wärme, die von D. C.s Körper ausging.
Als D. C. den Kuss vertiefte, begann sie zu zittern. Heißes Verlangen brannte in ihrem Inneren. Sie stöhnte auf und versank noch tiefer in einer Welt, in der es nur sie und ihn gab.
Der Kuss war so leidenschaftlich und schön, dass D. C. seinen gesamten Willen aufbieten musste, um sich wieder von Fiona zu lösen. Ihr Blick war verschleiert, die Wangen waren gerötet und ihre Lippen leicht geschwollen. Rasch ließ er Fiona los, um nicht der Versuchung zu erliegen, sie noch einmal zu küssen.
Als ihre Augen schließlich wieder klar wurden, nahm er darin eine Mischung aus Verlangen und Verwirrung wahr, die seinen eigenen Gefühlen sehr nahe kam. D. C. drückte ihre Hand an seine Lippen. „Es tut mir leid, dass wir Winter haben, und es tut mir noch mehr leid, dass wir nicht allein sind.“
„Ich verstehe nicht, was da mit uns passiert.“
„Ich auch nicht.“ Er kannte sie weniger als vierundzwanzig Stunden, doch keine andere Frau war ihm jemals so wichtig und so nah gewesen wie Fiona.
Er schob den Gedanken beiseite. Sie hatten schließlich zu arbeiten.
Er klaubte die Reste ihres Picknicks zusammen, nahm den Gehstock und stand auf. Dann streckte er Fiona die freie Hand hin. „Komm schon, Lieutenant. Lass uns einen neuen Stein umdrehen.“
Billy Franks wohnte im ersten Stock eines in die Jahre gekommenen zweistöckigen Gebäudes, nur einen kurzen Fußweg weit vom Campus der American University entfernt. Auf einem kleinen Schild vor dem Haus wurden Einzimmerapartments angeboten. Fiona und D. C. hatten Glück. Als sie gerade bei Billy klingeln wollten, kam ein Mieter aus dem Haus und ließ sie herein.
Während sie die Treppe hochstiegen, sagte Fiona: „Denk daran, ich führe die Unterhaltung.“
Sie hatten auf der Herfahrt besprochen, dass sie ihn zwar als Captain Campbell vorstellen, aber nicht erwähnen würde, dass er in Fort McNair stationiert war.
„Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten.“
Sie gingen den Flur entlang zu dem Apartment mit der Nummer 207 und klopften an die Tür.
Schritte näherten sich und die Tür öffnete sich gerade so weit, wie es eine vorgelegte Sicherheitskette zuließ. „Ja?“
Über Fionas Schulter hinweg sah D. C. einen jungen Mann mit langem dunklem Haar, der einen schwarzen Rollkragenpullover, Jeans und eine Brille trug. Die Beschreibung, die General Eddinger, die Krankenschwester und Amandas Vermieterin ihnen gegeben hatten, traf haargenau auf ihn zu.
Fiona hielt ihre Dienstmarke hoch. „Sind Sie Billy Franks?“
„Ja.“
„Ich bin Lieutenant Gallagher und das ist Captain Campbell. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen über Ihre Cousine Amanda Hemmings stellen. Dürfen wir hereinkommen?“
„Sicher.“ Er schloss die Tür, löste die Kette und öffnete erneut. Das Apartment war klein und eng. Auf der einen Seite gab es eine Küche, auf der anderen führte eine offene Tür in ein Badezimmer. Aber was D. C. viel interessanter fand war, dass Billy bereits Besuch hatte.
Ein junger Mann mit karottenrotem Haar saß vor einem der beiden Computer an einem Tisch, der die gesamte Länge einer Wand einnahm. Hektisch schloss er sämtliche Programme. Ein Mädchen lümmelte auf einem Sofa und klappte gerade ein Laptop zu. Sie trug ihr Haar zu Rattenschwänzen gebunden. Ihre schwarzen Stiefel hatten dicke Sohlen und reichten ihr bis über die Knie.
D. C. zog einen Notizblock heraus und ging zu dem Computer, der noch angeschaltet war. Nachdem er einen unauffälligen Blick auf den Bildschirm geworfen hatte, drehte er sich um, lehnte sich mit der Hüfte gegen den Tisch und wartete.
„Würden Sie bitte ein paar Notizen machen, Captain?“
„Natürlich.“
Fiona lächelte die drei jungen Leute an. „Tut mir leid, dass wir Sie stören. Aber unser Besuch wird wahrscheinlich nicht lange dauern. Sind Sie Kommilitonen?“
„Ja.“ Billy setzte sich auf die Armlehne des Sofas.
Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete D. C., wie Fiona eine verblüffte Miene aufsetzte.
„Haben Sie nicht gerade Winterferien?“
Der Rotschopf warf dem Mädchen einen raschen Blick zu, doch Billy antwortete ohne mit der Wimper zu zucken: „Wir führen ein unabhängiges Studienprojekt für einen unserer Professoren durch.“
„Wow! Das nenne ich Hingabe. Und wie heißt Ihr Professor?“
„Lewen. Kathryn Lewen. Was hat das mit meiner Cousine zu
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