In sündiger Silvesternacht
da.“
„Ein Glück.“
Sie musste lachen, weil sie sah, wie seine Erektion sich unter der Jeans abzeichnete.
„Und was wird aus meinem Auto?“ Allmählich lichtete sich der sinnliche Nebel in ihrem Kopf. „Ich habe vor dem Restaurant neben dem Club geparkt, aber auf dem Schild stand, dass die Wagen, die morgen früh noch dort stehen, abgeschleppt werden.“
„Mach dir darüber keine Gedanken.“ Er zog sein Handy hervor und rief rasch den Club-Manager an. „Alles geregelt“, sagte er als er wieder auflegte.
Erleichtert lächelnd lehnte sie sich zurück. „Es ist schön, wenn jemand sich um einen kümmert. Ehrlich gesagt bin ich das überhaupt nicht gewöhnt.“
Er hob die Augenbrauen. „Hat Joe sich nicht um dich gekümmert? Ich bin mir nicht sicher, ob ich Geschäfte mit einem Mann machen soll, der nicht weiß, wie man seine Freundin richtig behandelt.“
„War es so offensichtlich, dass wir mal zusammen waren?“ An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass es so war. „Es ging nur ein paar Monate. Bis zum heutigen Abend haben wir uns seitdem nur ein einziges Mal gesehen.“ Bei der Erinnerung daran, wie Joe an dem Abend versucht hatte, Sex mit ihr zu haben, runzelte sie die Stirn.
„Habt ihr euch gestritten?“
„Was? Oh nein, aber … also, es war kurz vor Weihnachten, und da hat er sich an mich rangemacht.“
„Das kann ich ihm nicht verübeln. Das spricht eigentlich nur für ihn, weil er guten Geschmack beweist.“
Entnervt verdrehte sie die Augen. „Aber er hat auch eine feste Freundin.“ Wieder runzelte sie die Stirn. „Wenn sie zu dem Zeitpunkt schon zusammen waren, dann …“ Sie verstummte und zuckte mit den Schultern. „Ich frage mich, ob ich darüber mit Bonita reden sollte.“
„Dass Joe sich an dich rangemacht hat?“
„Ja.“
„Sie sind nicht verlobt, und sie wirkten glücklich. Vielleicht sind sie sich einig, dass beide weiterhin tun und lassen können, was sie wollen.“
„Oh.“ Der Gedanke deprimierte sie. Was Joe tat, war ihr ziemlich egal, aber würde Ty es auch für völlig normal halten, wenn er morgen mit einer anderen Frau zusammen wäre? Schnell verdrängte sie diese Gedanken, denn sie hatten schließlich keinerlei Beziehung.
„Wir haben also geklärt, dass Joe, der Bastard, sich nicht richtig um dich gekümmert hat“, sagte er und brachte sie damit zum Lachen. „Und wie war das vor Joe? Wer hat sich da um dich gekümmert?“
„Ach, meine Vergangenheit ist eine traurige Geschichte von Kummer und Streit.“ Auf seinen Blick hin musste sie wieder lachen. „Nein, nur ein Scherz, aber ich war oft allein. Meine Eltern sind wundervolle Menschen, doch sie leben in Austin. Ich war hier in Dallas auf der Highschool in einem Internat und anschließend auch auf dem College und an der Universität.“ Sie lächelte. „Siehst du, da haben wir einiges gemeinsam.“
„Wieso im Internat?“
„Mein Dad ist ein texanischer Senator, und meine Mom arbeitet als Unternehmensberaterin für einen internationalen Konzern. Sie reist ständig durch die Welt, da war ein Internat für mich die beste Lösung.“ Sie atmete tief durch. „Mir hat es in Dallas immer sehr gefallen, und deshalb bin ich geblieben.“ Sie sah zu ihm. „Wie ist es mit dir? Gefällt dir Dallas wirklich nicht?“
„Hier leben meine Eltern. Und das ist überhaupt nicht schön.“
Sie beschloss, nicht weiter nachzufragen. „Wirklich schade. Für mich ist es meine Heimat, und ich liebe diese Stadt.“
„Kann das Zuhause nicht irgendwo sein? In New York, Chicago oder Los Angeles?“
Darüber dachte sie ernsthaft nach. Ihr lagen Stellenangebote aus all diesen Städten vor, dort würde sie sogar deutlich mehr verdienen als in der Kanzlei, in der sie im Juli anfing, doch sie hatte diese Angebote ausgeschlagen. „Wenn irgendein Ort dein Zuhause ist, dann weißt du das einfach.“ Wieder warf sie ihm einen Blick zu und musste wegen seiner Miene lächeln. „Vielleicht auch nicht. Ist Los Angeles nicht dein Zuhause?“
Er schüttelte den Kopf. „Es ist nur die Stadt, in der ich meinen ganzen Kram habe.“
„Denkst du so?“ Wie traurig! „Wo führt dein Weg dich denn hin?“ Auf jeden Fall weg von Dallas, dachte sie, und damit weg von mir.
„Ins Ausland.“
Sie hörte ihm die Aufregung an. „Du freust dich drauf, stimmt’s?“ Als Kind war sie oft genug mit ihren Eltern verreist, bevor sie wegen der Highschool ortsgebunden war. Jetzt wollte sie Wurzeln schlagen, sich in eine
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