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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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fort.
    Das Lächeln schwand langsam von seinen Lippen. Es war lange her, dass er so herzhaft gelacht hatte. Sehr lange.
    Aus unerfindlichen Gründen ging er ans Wohnzimmerfenster und schob den Vorhang beiseite. Trotz ihrer unnahbaren Art hatte Elizabeth Mason einen sexy Hüftschwung. Nathan schaute ihr fasziniert nach.
    Sie stieg ins Auto, fuhr aber nicht los. Stattdessen blieb sie reglos sitzen, den Kopf gesenkt.
    Wahrscheinlich überlegt sie, was sie als Nächstes tun soll, dachte er.
    Er sagte sich, dass es ihn nichts anging, doch er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Und er konnte auch nicht aufhören daran zu denken, wie ihre Hand gezittert hatte. Wie verloren und verstört sie unter der stolzen Fassade gewirkt hatte.
    „Verdammt.“
    Er holte Boardshorts aus der Wäsche, zog sie schnell an und ging über den heißen Betonweg zu Elizabeths Auto. Sie sah ihn nicht kommen und schreckte zusammen, als er an die Beifahrertür klopfte. Zögernd ließ sie die Scheibe herunter.
    „Sam ist bis zum Start der Regatta in Sydney und wird frühestens an Silvester in Hobart sein“, sagte er. „Aber wenn er erfährt, dass Sie hier sind, wird er bestimmt sofort zurückkommen.“
    „Regatta? Welche Regatta?“
    „Die Sydney-Hobart-Regatta.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Davon habe ich schon gehört. Ist die nicht sehr gefährlich?“
    „Sam ist ein erfahrener Segler. Einer der besten.“
    „Ist das seine Hauptbeschäftigung? Segeln?“
    „Er heuert meistens als Bootsmann an, und manchmal übernimmt er für die Besitzer die Überführungen ihrer Yachten in andere Häfen.“
    Nathan trat einen Schritt zurück, um zu signalisieren, dass die Frage-Antwort-Stunde damit beendet war. Der Rest war eine Sache zwischen Vater und Tochter.
    „Ich melde mich, sobald ich mit Sam gesprochen habe“, versprach er.
    Sie nickte, startete den Wagen und fuhr los.
    Nathan schaute ihr nach, bis sie um die Ecke gebogen war. Gewissensbisse plagten ihn. Er hätte ihr mehr helfen sollen. Sie hatte einen weiten Weg hinter sich auf der Suche nach einem Mann, von dem sie nichts wusste. Er hätte Sam sofort anrufen sollen, ihm erzählen sollen …
    Er hielt inne. Wie kam er dazu, für Elizabeth Mason den Ritter in glänzender Rüstung zu spielen? Hilflose Mädchen aus der Gefahr zu retten war schließlich nicht seine Stärke. Er brauchte sich ja nur daran zu erinnern, was mit dem letzten Mädchen passiert war, das auf seine Hilfe vertraut hatte.
    Sein Nacken verspannte sich. Ein schmerzhaftes Pochen hinter Stirn und Augen begann. Sein Herz raste, Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    Olivia. Verdammt noch mal.
    Nathan starrte auf den vertrockneten Rasen, bis er sich wieder im Griff hatte. Dann kehrte er ins Haus zurück. Auch wenn er normalerweise versuchte, nicht vor vier Uhr nachmittags zu trinken, ging er direkt in die Küche und holte eine Dose Bier aus dem Kühlschrank. Er trank sie schnell aus, schloss die Augen und wartete darauf, dass der Alkohol ihn von innen wärmte. Wodka würde natürlich schneller wirken, wie alle anderen hochprozentigen Getränke. Nathan war sich nicht sicher, warum er an Bier als Therapie seiner Wahl festhielt. Vielleicht wegen der Illusion, dass er immer noch einen Rest von Selbstbeherrschung hatte?
    Wie auch immer. Der Druck auf seiner Brust ließ nach, und er griff mit weniger Hast nach dem zweiten Bier.
    Später würde er vielleicht ein wenig herumtelefonieren und hören, wer zum Surfen zu den Summerlands oder einem der anderen Strände fuhr und ihn mitnehmen könnte. So würde er die Zeit totschlagen, bis er in den Pub gehen und anfangen konnte, sich wieder bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken.
    Dann hätte er wieder einen Tag überstanden. Hipp, hipp, hurra .
    Elizabeth starrte auf die abbröckelnde Farbe an der Decke. Gelächter und Stimmengewirr drang durch das offene Fenster herein. Sie hatte während der vergangenen drei Stunden versucht zu schlafen, aber in ihrem Hotelzimmer gab es nur einen alten Ventilator, der vergeblich gegen die Hitze kämpfte. Obwohl sie nur in Unterwäsche auf dem Bett lag, schwitzte sie wie in einer Sauna. Einer lauten Sauna, dank der Tatsache, dass das Fenster sich direkt über dem Biergarten befand.
    Sie war so müde, dass sie eigentlich schlafen können müsste, doch ihre Gedanken kreisten unaufhörlich nur um das eine. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Bleiben und warten, bis ihr Vater nach Hause kam? Nach Sydney fahren und versuchen, ihn dort irgendwie

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