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In sündiger Silvesternacht

In sündiger Silvesternacht

Titel: In sündiger Silvesternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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unfair. Du hast mich mit der Geschichte völlig überrumpelt.“
    „Stimmt.“
    Zögernd sah Nathan zur offenen Tür des Studios. Elizabeth würde von der reservierten Reaktion ihres Vaters mit Recht enttäuscht sein, deshalb war ihm nicht ganz wohl bei dem Gedanken, das Handy weiterzureichen. Dann jedoch zuckte er ungeduldig mit den Schultern. Das alles ging ihn nichts an. Nur weil er ein paar Mal mit Elizabeth geschlafen hatte, war er nicht für sie verantwortlich. Er hatte genug eigene Probleme.
    Elizabeth zog sich gerade an, als er hereinkam.
    „Er möchte mit dir reden“, sagte er.
    Sie zögerte einen Augenblick lang, bevor sie einmal tief durchatmete, die Schultern straffte und das Handy ans Ohr hielt.
    „Hier ist Elizabeth.“
    Seine gute Erziehung verlangte, dass Nathan sich zurückzog, aber er wollte sich zuerst vergewissern, dass Sam sich benahm. Aufmerksam musterte er Elizabeths Gesicht, während sie ihrem Vater zuhörte.
    „Nathan hat mir schon erzählt, dass du an der Regatta teilnimmst. Ich freue mich sehr darauf, nach Sydney zu fliegen und …“
    Sie runzelte die Stirn, als Sam sie unterbrach, und rieb sich eine Schläfe mit den Fingerspitzen.
    „Natürlich. Ich verstehe“, murmelte sie.
    Nathan verließ das Studio. Er wollte nicht länger Zeuge ihrer Enttäuschung sein. Er wollte nicht mit ihr fühlen. Er wollte überhaupt nichts fühlen. Die vergangenen Monate hatte er schließlich hart daran gearbeitet, einen Zustand völliger Gleichgültigkeit zu erreichen.
    Er ging ins Haus und kochte Kaffee, wobei er sich die ganze Zeit sagte, dass Elizabeth erwachsen war und selbst auf sich aufpassen konnte.
    Eine Weile später klapperte der Perlenvorhang vor der Tür. Nathan, der inzwischen angezogen war und sich gerade Milch in seinen Kaffee goss, drehte sich zu Elizabeth um. Sie war sehr blass.
    „Danke. Ich weiß das zu schätzen.“ Sie gab ihm das Handy zurück.
    „Möchtest du Kaffee?“, fragte er. Auf keinen Fall würde er sie nach dem Gespräch mit Sam aushorchen. Er wollte sich nicht einmischen.
    „Nein, danke. Ich gehe liebe ins Hotel zurück. Danke für das Dinner und … alles.“
    Sie warf ihm ein höfliches Lächeln zu, bevor sie hinausging. Nathan lauschte, wie die Perlen aneinanderschlugen. Dann setzte er sich mit seinem Kaffeebecher grübelnd an den Küchentisch.
    Sie ist durcheinander . Wer weiß, was für einen Blödsinn Sam ihr aufgetischt hat, dachte Nathan. Er hatte bestimmt erzählt, wie immens wichtig die Regatta war, um sein mangelndes Interesse zu rechtfertigen.
    Sie verdiente Besseres. Verdammt, sie war auf der Suche nach ihrem Vater!
    Bevor er es sich anders überlegen konnte, stand er auf und eilte aus dem Haus. „Elizabeth“, rief er ihr nach.
    Sie blieb stehen und drehte sich um.
    „Hast du heute schon etwas vor?“, fragte er, als er sie eingeholt hatte.
    Sie runzelte die Stirn. „Nichts Bestimmtes. Ich dachte daran, ein Internet-Café zu suchen, damit ich meine E-Mails abrufen kann. Aber sonst …“ Sie zuckte mit den Schultern.
    Nathan wollte ihre trüben Augen wieder zum Strahlen bringen. „Es kommt Nordostwind auf. Eine günstige Gelegenheit, den Kat herauszuholen.“
    „Den Kat?“
    „Einen Katamaran, den ‚Rubber Ducky‘. Bist du schon einmal gesegelt, Lizzy?“
    „Nein.“
    Er legte einen Arm um ihre Schultern. „Also noch ein erstes Mal. Was hältst du davon?“
    Sie wirkte verwirrt, dann schnaubte sie ärgerlich und versuchte, sich unter seinem Arm herauszuwinden.
    „Ich hätte mir ja denken können, dass du mir das bei nächster Gelegenheit unter die Nase reibst. Hätte ich bloß nichts gesagt.“
    „Deine Geheimnisse sind bei mir gut aufgehoben, Lizzy. Das verspreche ich dir.“ Er zog an ihrem Pferdeschwanz. „Also, was ist? Bist du dabei?“
    Sie zögerte einen Moment. Dann sah sie ihm fest in die Augen.
    „Ja, ich bin dabei.“
    „Das war wundervoll“, schwärmte Elizabeth einige Stunden später, als Nathan ihr nach ihrem ersten Segelausflug vom schnittigen Katamaran an Land half. „Ich kann gar nicht verstehen, warum ich das noch nie gemacht habe.“
    „Vielleicht, weil du auf einer kleinen Insel lebst, wo es die meiste Zeit regnet?“
    Sie streckte ihm kess die Zunge heraus. Er trat näher heran, und einen Moment lang glaubte sie, dass er sie küssen würde, aber stattdessen löste er nur den Gurt ihrer Schwimmweste.
    „Oh. Danke.“ Erleichtert legte sie das unförmige Teil ab und half Nathan beim Zusammenpacken der

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