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In tiefer Sehnsucht

In tiefer Sehnsucht

Titel: In tiefer Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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ein Stück von dem Croissant ab, um sie damit zu füttern. Verblüfft biss sie in das warme, knusprige Gebäck und hätte beinahe vor Genuss laut aufgestöhnt, als ihr der buttrige Blätterteig auf der Zunge zerging. Sie kaute, schluckte und runzelte die Stirn. »Was soll das heißen …«
    »Mund auf«, befahl er und hielt ihr noch ein Stück des köstlichen Gebäcks unter die Nase. Sie öffnete den Mund, um zu fragen, wie er das mit dem Mittagessen gemeint hatte, und er steckte ihr den Bissen in den Mund. Sie beeilte sich zu kauen und zu schlucken. »Was …«
    »Sie waren mit Nancy Ruger im Blue Lagoon zum Mittagessen verabredet. Ich habe Ms Ruger vor einer Stunde angerufen und die Verabredung abgesagt. Sie wird sich in den nächsten Tagen bei Ihnen melden.«
    Isabelle richtete sich wütend auf. »Woher wussten Sie …«
    »Das war leicht. Der Kalender liegt neben dem Telefon. Darin stehen alle Termine mit den dazugehörigen Telefonnummern. Ich habe alle Ihre Termine der nächsten drei Tage abgesagt.«
    »Wie können Sie es wagen!«
    Seine Augen funkelten. »Das war nur zu Ihrem Besten. Sie brauchen Ruhe. Und ganz bestimmt würde es Ihnen nicht guttun, bei diesem Wetter in der Stadt unterwegs zu sein.« Er deutete auf den grauen, wolkenverhangenen Himmel draußen vor dem Fenster, von dem stetiger Regen fiel. »Ich habe nur dafür gesorgt, dass Sie genug Zeit haben, um wieder auf die Beine zu kommen. Sie müssen sich schonen, Isabelle. Und ich werde sicherstellen, dass Sie die Ruhe bekommen, die Sie brauchen.« Seine Stimme klang gelassen.
    Diese Gelassenheit und seine bedächtige Art, sich zu bewegen, beruhigten sie auf unerklärliche Art und Weise.
    Außerdem hatte er recht.
    Sie hatte sich nicht auf das Mittagessen mit Nancy, einer Kollegin vom Fernsehen, gefreut. Wenn sie ehrlich sein sollte, war sie ganz froh, wenn sie in den nächsten Tagen keine Termine hatte. Sie war müde, ihr tat alles weh, und die Vorstellung, es ein paar Tage lang ruhig angehen zu lassen, war mehr als verlockend.
    Aus irgendeinem Grund hatte Nicholas Lee das gewusst. Eigentlich hätte sie wütend auf ihn sein müssen. Er hatte sich angemaßt, Entscheidungen für sie zu treffen, und hatte sich für sein Verhalten nicht einmal entschuldigt. Aber das Wissen, dass er sie zu einem notwendigen Schritt gezwungen hatte, nahm ihrer Wut den Stachel.
    Er musterte sie so eindringlich und mit so ernstem Gesicht, dass sich seine breiten, hohen Wangenknochen unter der Haut abzeichneten. Auch wenn sie nicht wusste, warum er sie so durchdringend ansah, spürte sie, dass er seine volle Aufmerksamkeit auf sie richtete.
    Selbst im hellen Tageslicht hatte seine Iris fast dieselbe Farbe wie seine Pupillen. Noch nie zuvor hatte sie so schwarze Augen gesehen. Die meisten dunklen Augen hatten Farbtupfer, auch wenn man diese nur im hellen Sonnenlicht bemerkte. Aber Nicholas Lees Augen waren schwarz wie die Nacht.
    Auch seine Hautfarbe war dunkel, ein intensives Olivbraun ohne rötlichen Ton.
    Sie war sich nicht sicher, ob er nur sehr braun gebrannt war, oder ob es sich um seinen natürlichen Hautton handelte. Vielleicht floss indianisches Blut durch seine Adern, das würde das dichte schwarze Haar und seine Hautfarbe erklären.
    Sie konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. Um ihre Verlegenheit zu verbergen, trank sie noch einen Schluck von ihrem Kaffee.
    »Schmeckt der Kaffee?«, fragte er sanft.
    Seine Stimme besaß eine ungewöhnliche Klangfarbe. Ein tiefer, volltönender Bass, der in ihr eine Saite zum Klingen brachte. Sie beeilte sich zu nicken.
    »Lassen Sie es mich selbst herausfinden.«
    Bevor sie begriff, was er vorhatte, beugte er sich vor und küsste sie, wobei er ihre Lippen sanft mit seiner Zunge teilte, um dann tiefer vorzudringen. Dieses Mal war es ein echter Kuss, und sie erbebte innerlich, als seine forschende Zunge auf ihre traf, um sich kurz mit ihr zu vereinen und dann die Erkundung ihres Mundes fortzusetzen. Er knabberte ganz leicht an ihrer Unterlippe, liebkoste sie mit seiner Zunge und drang dann erneut in ihren Mund vor. Sie schaffte es nicht, die Augen aufzumachen oder sich zu bewegen. Stattdessen öffnete sie nur hilflos den Mund und genoss, was er mit seiner Zunge anstellte. Sie hörte ein leises Stöhnen, und ihr wurde klar, dass der Laut aus ihrer eigenen Kehle kam. Erschaudernd umklammerte sie die Bettdecke. Seine Zunge wagte sich noch weiter vor, um sich dann wieder zurückzuziehen. Er unterbrach seinen Kuss und berührte

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