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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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vielleicht die Weinsammlung vorknöpfen und wieder ein bisschen umräumen. Eigentlich sollte ihr diese Aussicht nicht so viel Spaß machen.
    »Gute Nacht, Lori. Chet.«
    Jess verließ den Besprechungsraum, ohne auf Burnett zu warten. Je eher sie es durch die Meute da draußen schaffte, desto besser. Vor dem Aufzug blieb sie stehen und drückte den Knopf.
    Burnett trat neben sie. »Chet und Lori? Echt?«
    Jess lachte. »Echt.« Die Türen öffneten sich, und sie trat in den Aufzug.
    Burnett drückte den Knopf der Lobby und wartete darauf, dass sich die Türen schlossen.
    »Die da draußen sind nicht weniger geworden«, sagte er warnend.
    Jess lehnte sich an die hintere Wand der Kabine. »Meine Mutter sagte immer: ›Wenn sie über mich sprechen, hat irgendein anderer seine Ruhe‹.«
    Der Fahrstuhl kam im ersten Stock ruckend zum Stehen. Ein Alarm ertönte.
    Jess richtete sich auf, als sie bemerkte, dass ihr Begleiter den Stopp ausgelöst hatte. »Warum hast du das getan?«
    Er kam mit einem eindringlichen Blick auf sie zu, der ihr den Atem stocken ließ. Bevor sie ihre Frage wiederholen konnte, war er vor ihr und stemmte die Hände beiderseits ihres Kopfes gegen die Wand.
    »Hör mir zu, Jess.«
    Sie drückte den Rücken flach gegen die Wand, doch das half auch nicht. Er war immer noch viel zu nah. Zwischen ihnen loderte dieselbe Hitze wie heute in den frühen Morgenstunden.
    »Mir ist egal, was diese Reporter da draußen sagen oder tun. Mir ist egal, was der Bürgermeister sagt oder tut.«
    »Hat er etwas gesagt, das ich wissen sollte?«
    Es war schwer, sich auf den Bürgermeister oder irgendetwas anderes zu konzentrieren, wenn Burnett praktisch an ihr klebte. Beim subtilen Duft seines Aftershaves, das er schon benutzte, seit er sich das erste Mal rasiert hatte, bekam sie weiche Knie. Die Glut in seinen Augen machte ihr beinahe genauso viel Angst, wie sie ihre Körpertemperatur höher und höher trieb.
    »Eines seiner Argumente hätte ich wohl ernsthafter bedenken müssen.«
    »Was immer das war«, ihre Stimme bebte ganz leicht, verdammt, »ich bin sicher, dass es nicht so wichtig war wie das hier alles. Entspann dich, Burnett. Wir tun, was wir können –«
    »Jetzt wo Spears draußen ist, bist du nicht mehr sicher. Ich habe nicht die notwendigen Schritte unternommen, damit er nicht an dich rankommt.«
    »Du lässt mich doch kaum aus den Augen. Letzte Nacht hast du sogar im selben Haus geschlafen wie ich.« Sie schüttelte den Kopf, als wäre die Vorstellung lächerlich. »Wie ich dir schon sagte, ich kann auf mich aufpassen.«
    »Das reicht nicht.« Statt dass er sich beruhigte, stieg seine Anspannung sichtlich noch.
    Die
SMS . Wut flammte in ihr auf. Und sie hatte gedacht, sie könnte Wells trauen. Sollte sie doch sehen, ob sie sie noch mal Lori nannte. »Detective Wells hatte kein Recht, dir –«
    Sein Gesichtsausdruck wurde argwöhnisch. »Was ist mit Wells?«
    Mist
. »Sie sollte dir nicht sagen, dass ich sie gebeten habe, ein bisschen den Hintergrund von Andreas Vater zu durchleuchten.« Das stimmte zwar nicht, aber es war keine üble Idee. Wobei er das bereits vermutlich längst getan hatte, wie sie ihn kannte.
    Wieder ertönte der Fahrstuhlalarm.
    »Der Wachdienst ruft die Feuerwehr, wenn wir diesen Aufzug noch länger anhalten.«
    Sein spürbarer Argwohn verwandelte sich in so etwas wie Triumph. »Komisch. Denn das hat Wells schon vor einiger Zeit für mich erledigt, weil ich fürchtete, ich könnte nicht objektiv sein.«
    »Das ist wirklich komisch.« Das Problem war nur: Er lachte nicht.
    »Was verschweigst du mir, Jess?«
    »Gibt es ein Problem, Chief?« Eine tiefe Männerstimme drang blechern aus dem Lautsprecher in der Kabine.
    »Kein Problem«, antwortete Burnett, ohne sich zu rühren. »Wir brauchen noch ein paar Minuten.«
    »Ja, Sir.«
    Ungeduldig fuhr er sie an: »Sag es mir jetzt, oder ich hole mir meine Antwort von Wells.«
    »Ich habe zwei SMS bekommen.« Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus. »In der ersten stand genau das, was man von Spears oder einer seiner Marionetten erwarten würde: Ich feiere. Schade, dass du nicht dabei bist«, intonierte sie spöttisch.
    »Und in der anderen?«
    Er reagierte über. »Nur dummes Zeug.«
    »Sag es mir. Sofort.«
    Sein scharfes Knurren ließ Jess leicht zusammenzucken. »Schön. Er schrieb: Gute Nacht, Agent Harris.«
    »Wann war das?«
    Sie seufzte ergeben. »Als ich gestern Nacht ins Bett ging.«
    Vor Zorn spannten sich seine attraktiven Züge

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