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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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unter den Vermissten ist, wirkt schon heikel genug. Eine frühere Geliebte mit hineinzuziehen, deren Reputation im Moment zweifelhaft ist, zeugt einfach nur von schlechtem Urteilsvermögen.«
    Dan konnte nicht genau sagen, ob er das, was Pratt nach ›frühere Geliebte‹ gesagt hatte, noch vollständig mitbekommen hatte. Er stand kurz davor, einfach den Raum zu verlassen.
Nachdem
er dem Bürgermeister gesagt hatte, wohin er sich seinen Konsens stecken konnte. Aber Andrea baute auf ihn. Sie alle bauten auf ihn. Einschließlich Jess.
    »Andrea«, rief Dan dem Bürgermeister in Erinnerung, »so heißt meine frühere Stieftochter. Macy, Callie, Reanne und Dana sind die Namen der anderen vermissten Mädchen. Sie brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können. Was die Öffentlichkeit denkt, ist mir gleichgültig. Ich will diese Mädchen finden. Ich will meinen Job so gut machen, wie es mir irgend möglich ist, und nicht so, wie die Öffentlichkeit es für richtig befindet.«
    »Unglücklicherweise bestimmt die öffentliche Meinung darüber, ob Sie der Situation gewachsen sind.« Er musterte Dan für einen Moment. »Können Sie tatsächlich ohne Vorbehalt sagen, dass Sie ganz auf der Höhe sind?«, fragte Pratt. »Dass Sie Ihre Entscheidungen unvoreingenommen treffen?«
    »Sollten Sie den Eindruck haben, dass dem nicht so ist – oder sollte irgendeiner meiner Deputy Chiefs oder Captains oder Detectives finden, dass ich auf dem Holzweg bin – dann möchte ich vorschlagen, Sie ergreifen die angemessenen Maßnahmen.« Dan erhob sich. »Bis dahin mache ich meine Arbeit.«
    Bevor Dan bei der Tür ankam, stellte Pratt eine letzte Frage. »Was ist nun mit Agent Harris?«
    Dan drehte sich zu ihm um, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. »Wenn sie geht, gehe ich auch.«
    »Und dabei spielt es für Sie keine Rolle, dass diese geballte Aufmerksamkeit der Medien sie in Gefahr bringt, jetzt, wo Spears frei ist?«
    Furcht sickerte durch die Wut. Dan weigerte sich, auf diese lächerliche Frage zu antworten. Er würde Jess beschützen.
    Er ging.
    Sollte der Bürgermeister seine Machtspielchen mit jemand anderem spielen.
    Besprechungsraum des
BPD
, 18:17 Uhr
    »Tate Murray kam diesen Mai vor drei Jahren bei einem Autounfall ums Leben«, las Wells von ihren Notizen ab. »Er war auf dem Weg zur Schule, zu einem Treffen der Abschlussklasse, einen Tag vor der Abschlussfeier.«
    Jess studierte die Notizen und Fotos entlang der Zeitleiste auf der Pinnwand. »Ist eine Unfallursache angegeben?«
    Die Verbindung zwischen ihm und der letzten Vermissten ging ihr nicht aus dem Kopf. Doch der arme Junge war tot. Möglicherweise suchten seine Eltern eine Art späte Rache. Aber warum jetzt? Und warum diese fünf Mädchen? Andererseits schien sich die Verbindung ausschließlich auf das letzte Opfer zu beschränken. Der Name des Jungen war Tate gewesen, nicht Tim, woraus man schließen konnte, dass hier keinerlei Zusammenhang mit den SMS bestand, die Reanne erhalten hatte.
    Weder Amy Porter noch Danas Eltern glaubten auch nur eine Sekunde daran, dass Dana selbstmordgefährdet war, weder heute noch damals. Jess hatte Griggs eine SMS geschickt, nachdem sie und Burnett Warrior verlassen hatten, und Griggs hatte sich daraufhin mit beiden Parteien in Verbindung gesetzt. Sie hätte das Gespräch lieber selbst geführt, doch Burnetts erzwungener Auftritt im Büro des Bürgermeisters hatte das leider vereitelt.
    Bei ihrer Rückkehr hatten die Detectives Wells und Harper ihr zunächst berichtet, was die Hinweise ergeben hatten, denen sie auf Jess’ Anweisung hin nachgegangen waren. Jetzt saß Harper am Besprechungstisch, um ein paar Anrufe zu erledigen, und Wells stand mit Jess an der Pinnwand. Sie wusste, sie sah vermutlich genauso müde aus wie die beiden. Niemand von ihnen hatte in der letzten Zeit ausreichend Schlaf bekommen. Die Gesichter der Mädchen verfolgten Jess in ihren Träumen. Und die letzte SMS , die sie von Spears bekommen hatte, versetzte sie noch zusätzlich in Unruhe. Ganz zu schweigen von dem Vorfall mit Burnett und dem Verschwinden von Sullivan.
    Himmel, sie brauchte dringend eine Pause.
    »Er fuhr im Honda Civic eines Freundes mit, einem Teamkollegen im Basketballteam, Josh Sever«, erzählte Wells. »Sever versuchte einen Traktor zu überholen und stieß dabei frontal mit einen SUV zusammen. Sever hat noch einige Stunden gelebt, ist dann aber auch gestorben.«
    Jess drängte energisch alle ablenkenden Sorgen beiseite und

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