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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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konzentrierte sich. Es war zwar weit hergeholt, aber immerhin eine Spur.
    »Haben die Murrays gerichtliche Schritte unternommen?«
    »Es gibt keine Aufzeichnungen über eine Klage. Severs Versicherung hat der Familie möglicherweise eine Abfindung gezahlt, um so etwas zu verhindern.«
    Jess tippte mit dem Stift gegen ihr Kinn. Wenn die Eltern wegen des Tods ihres Sohnes einen Groll hegten, dann doch wohl gegen den Fahrer des Wagens. Und der Fahrer war tot. Es gab keinerlei logischen Grund, die Murrays in die verstreuten Teile dieses Puzzles aufzunehmen, die einfach nicht zusammenpassen wollten. Abgesehen von der Therapeutin und Dana.
    Und der Tatsache, dass bei diesen Vermisstenfällen nichts logisch zu sein schien.
    »Hat sich Sullivans Anwalt immer noch nicht gemeldet? Keine Spur von ihr oder dem weißen Taurus?«
    »Von Sullivan wissen wir nichts Neues. Williams Sekretärin behauptet, er ist nicht im Büro und auch nicht zu erreichen.«
    »Ich weiß nicht, warum mich das überrascht.« Jess wandte sich von der frustrierenden Tafel ab. »Wahrscheinlich ist er unterwegs und sucht nach ihr.« In der Hoffnung, dass diese neue Entwicklung nicht auf ihn zurückfiel und seine Reputation ramponierte.
    Dass Sullivans Aufenthaltsort immer noch nicht bekannt war, war kein gutes Zeichen. Verdammt. Was hatte die Frau sich bloß gedacht? Wo zum Teufel steckte sie jetzt?
    »Ma’am.« Sergeant Harper legte sein Handy auf dem Tisch ab. »Das war der letzte Name auf der Liste von blauen Ford Transportern aus den Jahren 1969 bis 1974.«
    »Alle einhundertdrei?« Sie war beeindruckt. Harper hatte es übernommen, sämtliche Besitzer zu kontaktieren, um den Fahrzeughalter und den Verbleib jedes einzelnen Transporters festzustellen.
    »Ja, Ma’am.«
    Sie zuckte leicht zusammen und versuchte es schnell mit einem Lächeln zu überspielen. »Lassen Sie mich raten, bei keinem Einzigen besteht eine Verbindung zu irgendeinem unserer vermissten Mädchen oder ihren Familien, Freunden oder was auch immer.«
    »So ist es.«
    Verdammt! Konnten sie nicht einmal ein bisschen Glück haben? War das zu viel verlangt?
    »Jess.«
    Sie drehte sich zu Wells um. Endlich hatte sich die jüngere Frau zu einer weniger formellen Ansprache durchringen können. Jess wünschte, sie könnte auch Harper überzeugen, sie nicht Ma’am zu nennen.
    »Haben Sie noch etwas?« Sie waren gemeinsam durchgegangen, was bei den Folgebefragungen der Familien und Freunde herausgekommen war – nämlich nichts. Sie hatten die Anruflisten von allen relevanten Telefonen durchforstet, ob Handy oder Festnetz – wieder nichts. Im Haus der Parsons, auf der Nachricht an Reanne, die ihre Freundin aufgehoben hatte, und in Danas Wagen waren keine verwertbaren Spuren gefunden worden. Sie hatten nichts.
    »Hier ist die Information über diesen
anderen
Telefonkontakt.«
    Wells meinte die SMS , die Jess bekommen hatte. Ihr blieb die Luft in der Lunge stehen. Sie schob sich die Brille den Nasenrücken hoch und trat näher. »Lassen Sie mal sehen.«
    Wells öffnete eine Aktenmappe, die leer war. Jess lächelte. Sie lernte schnell.
    »Was bedeutet das?« Jess zeigte auf eine nicht existierende Notiz.
    »Das ist ein Prepaid-Handy«, sagte Wells. »Es wurde unter einer gestohlenen Identität registriert.« Sie wies heimlich mit dem Finger auf Jess, sodass die anderen es nicht sehen konnten.
    Der Scheißkerl hatte sich ein Prepaid-Handy unter ihrem Namen zugelegt!
    »Nicht weiter schlimm«, versicherte Wells ihr eilig. »Nur der erlogene Name und eine nicht existierende Adresse.«
    »Danke, Detective.« Jess speicherte die Nummer in ihren Kontakten und nannte sie
Peiniger
. Ihr wären noch viele andere passende Bezeichnungen eingefallen: Kotzbrocken, Schlange, Scheißkerl et cetera … aber für die Art des Bösen, die Spears repräsentierte, gab es keinen angemessenen Spitznamen.
    »Lori.«
    Jess schreckte aus ihren Gedanken auf. »Tut mir leid … wie bitte?« Sie riss sich zusammen. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. »Lori. Natürlich.«
    »Chet«, meldete sich Harper von seinem Stuhl am Besprechungstisch.
    Jess nickte. »Chet, warum nennen Sie mich nicht Jess?« Jedes Mal, wenn er sie mit Ma’am ansprach, fühlte sie sich zwanzig Jahre älter.
    Harper schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht tun, Ma’am, dann würde meine Großmutter sich im Grabe umdrehen.«
    Ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln. »Das dürfen wir selbstverständlich nicht zulassen.«
    »Wells.«
    Jess sah zu,

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