Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
Vom Netzwerk:
das die Frau zu ihr gesagt hatte. »Mir gefällt es hier. Ich möchte Ihre Tochter sein.«
    »Wir haben eine Gewinnerin!« Die Frau riss die Arme hoch und sprang um den Tisch herum. »Andrea hat gewonnen!«, wiederholte sie immer wieder.
    Andreas Blick begegnete Danas. Da war etwas in ihren Augen …
Erleichterung
. Tränen brannten in Andreas Augen. Was stimmte nicht mit diesen Leuten? Warum taten sie das?
    Der Mann hob Dana von dem Stuhl und warf sie sich über die Schulter. Andrea glaubte zu sehen, dass seine Wangen feucht waren, als er zurück zu der tanzenden Frau blickte, dann drehte er sich um und trug Dana aus der Küche.
    Andrea spürte, wie auch ihr die Tränen heiß über die Wangen rannen. Sie wollte nicht weinen, aus Furcht, sie könnte die Frau damit verärgern. Sie wollte stark sein. Die Frau blieb stehen, um Andrea einen Kuss auf den Kopf zu geben.
    Bitte, Gott, betete sie. Hilf mir!
    »Komm«, drängte die Frau, »es ist fast so weit.«
    Sie zog Andrea vom Stuhl hoch.
    »Komm, komm.« Sie zog sie aus dem Zimmer. »Das Kleid, das ich dir gekauft habe, wird dir gefallen. Ich wusste, dass es für dich sein würde. Mütter wissen so etwas.«
    An der Treppe bedeutete sie Andrea voranzugehen. Benommen und mit weichen Knien trat Andrea auf die erste Stufe, dann die nächste. Am Geländer konnte sie sich nicht festhalten, weil ihre Hände noch auf dem Rücken gefesselt waren.
    Oben angekommen, führte die Frau Andrea zu einer Tür zur Rechten. Sie öffnete die Tür und deutete hinein. »Gefällt es dir?«
    Unfähig zu atmen, geschweige denn etwas zu sagen, nickte Andrea stumm.
    »Oh, gut!« Sie zog sie ins Zimmer hinein. »Ich habe alles selbst ausgesucht. Du hast mir gesagt, dass du rosa magst. Also habe ich es rosa gestrichen. Mir war es gleich, ob es den anderen gefällt oder nicht. Ich wollte, dass du gewinnst, und du hast gewonnen!«
    Wann hatte Andrea ihr das gesagt? Sie konnte sich nicht erinnern. Ihr schwirrte der Kopf von den vielen Bibelversen und Regeln und Namen.
    »Ich habe dich schon lange beobachtet, bevor wir uns in diesem Laden über den Weg gelaufen sind.« Sie lächelte. »Du bist so hübsch und intelligent. Nicht wie die anderen Mädchen.« Sie nickte wissend. »Die habe ich auch beobachtet, sie waren keine guten Mädchen wie du.« Sie lachte. »Daddy wollte, dass Dana gewinnt, aber ich wusste, dass sie es nicht verdient hat.« Sie beugte sich näher zu Andrea. »Ich habe sie hereingelegt. Habe sie glauben gemacht, dass sie den Verstand verliert.« Die Frau schnaubte. »Sie hat es verdient. Sie hat sein Herz gebrochen. Aber das liegt jetzt hinter uns. Komm mit!«
    Sie führte Andrea zum Bett und ließ sie sich setzen. Dann ging sie zum Schrank und holte ein weißes Kleid mit kleinen rosa Blümchen auf der Schärpe heraus. »Gefällt es dir?«
    Andrea leckte sich die trockenen Lippen und nickte. »Es ist sehr hübsch.« Sprich weiter, Andrea! Sei klug! »Dankeschön.«
    Behutsam legte die Frau das Kleid auf das Bett neben Andrea. Dann lief sie schnell zur Kommode und nahm einen Slip und einen BH aus einer Schublade. Auch die legte sie auf das Bett.
    Andrea blickte zur Tür, als vor dem Zimmer Schritte erklangen. Der Mann kam herein. Er weinte nicht mehr, sah aber traurig und müde aus. Warum ließ er die Frau gewähren? Warum hielt er sie nicht auf?
    Was hatte er mit den anderen gemacht?
    »Warte draußen, Daddy! Sie muss sich umziehen. Sie muss bereit sein. Dies ist der wichtigste Tag in ihrem Leben.«
    Er ging wieder raus und zog die Tür hinter sich zu.
    »Jetzt nehme ich dir die Fesseln ab, aber wenn du irgendetwas Dummes tust, hast du verloren, so wie die anderen.« Sie seufzte. »Dann müssen wir noch einmal ganz von vorne anfangen.« Sie tätschelte Andreas Schulter. »Deshalb wirst du brav sein, nicht wahr?«
    Andrea nickte.
    Während die Frau ihre Hände losband, hielt sie die Tränen zurück, zeigte keine Angst. Sich die Handgelenke reibend, kämpfte sie gegen den Drang an, einfach loszurennen. Draußen vor der Tür war der Mann. Sie wollte keine Verliererin sein.
    »Zieh dich aus, dann helfe ich dir mit dem Kleid.«
    Mit zitternden Händen zog Andrea die Bluse über den Kopf. Sie knöpfte ihre Jeans auf, zog sie herunter und streifte sie sich über die nackten Füße. Als Nächstes zog sie BH und Slip aus. Sich mit den Armen bedeckend wartete sie auf die nächsten Anweisungen der Frau.
    Die Frau half ihr beim Anziehen, ein Kleidungsstück nach dem anderen. Der neue Stoff fühlte

Weitere Kostenlose Bücher