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In Todesangst

Titel: In Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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dieses geheimnisvolle Foto Aufschluss geben, wenn überhaupt – von einem Handyfoto würde ich mir nicht allzu viel erhoffen. Und diese Yolanda wird unter Garantie irgendeine Form von Belohnung erwarten. Letztlich geht es den meisten Leuten doch sowieso nur um sich selbst. Sie lächeln einem ins Gesicht, während ihre Gedanken nur darum kreisen, wie sie einen übers Ohr hauen können. An deiner Stelle würde ich …«
    Ich fuhr herum. »Verdammt noch mal, Kate, jetzt reicht’s!«
    Sie fasste sich an die Wange, als hätte ich ihr eine verpasst.
    »Merkst du nicht, dass du an Verfolgungswahn leidest?«, schnauzte ich. »Dein Exmann, deine Arbeitskollegen, dein Vermieter – gibt’s eigentlich irgendjemanden, der dir das Leben nicht zur Hölle macht?«
    Sie musterte mich mit scharfem Blick. »Offensichtlich nicht.«
    »Oh«, gab ich zurück. »Jetzt gehöre ich also auch zu den Schweinen, die es auf dich abgesehen haben?«
    Sie schien einen Moment zu überlegen. »Du hast diese ganze Geschichte mit deiner Tochter nur als Ausrede benutzt, um mich abzuservieren.«
    Das verschlug mir die Sprache. Dann hätte ich beinahe laut losgelacht. »„Was?«
    »Du rufst mich ja auch nie zurück. Und wenn du siehst, dass ich anrufe, gehst du einfach nicht dran.«
    »Kate«, sagte ich beschwichtigend.
    »War ich tatsächlich bloß ein guter Fick für dich? Mehr habe ich dir nicht bedeutet?«
    »Kate, ich habe jetzt keine Zeit für solche Diskussionen. Ich muss mich um den Flug nach Seattle kümmern.«
    »Siehst du? Du weichst mir aus. Typische Konfliktvermeidung, wie mein Therapeut sagen würde.«
    »Dein Therapeut?«
    »Sag mir endlich die „Wahrheit! Ist deine Tochter wirklich verschwunden? Oder vielleicht doch bloß in irgendeinem Ferienlager? Hast du eben überhaupt mit jemandem aus Seattle telefoniert?«
    Ich lehnte mich zurück, ließ die Arme kraftlos herabbaumeln. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt.
    »Ich habe zu tun, Kate«, sagte ich in so ruhigem Tonfall wie möglich. Und dann setzte ich dummerweise noch einen drauf. »„Was schulde ich dir für das Abendessen?«
    »Du kannst mich mal«, fuhr sie mich an und rannte die Treppe hinunter.
    Im ersten Moment wollte ich ihr hinterherlaufen, kam aber zu dem Schluss, dass es sinnlos war. Ich hörte, wie etwas in der Küche gegen die Wand flog. Kurz darauf knallte die Haustür hinter ihr ins Schloss.
    Ich würde später aufräumen.
    Ich griff zum Telefon und rief auf dem Polizeirevier an, aber Detective Jennings war nicht im Dienst, wie mir einer ihrer Kollegen mitteilte. Ich erklärte, es sei dringend, und bat ihn, sie schnellstmöglich zu benachrichtigen.
    Er sagte, er würde sich darum kümmern.
    Ich legte auf und checkte, welche Flüge in Frage kamen. Um ein Haar hätte ich einen US-Airways-Flug um 13:59 Uhr am nächsten Tag gebucht, doch in letzter Sekunde fiel mir auf, dass es kein Direktflug war. Stattdessen hätte ich in Philadelphia umsteigen müssen.
    »Scheiße«, entfuhr es mir.
    Kurz darauf entdeckte ich einen Nonstop-Flug mit Jet Blue Airlines, der zwar 300 Dollar mehr kostete, aber um dieselbe Uhrzeit startete. Der Flug dauerte sechs Stunden; gegen 17:00 Uhr Ortszeit würde ich in Seattle landen. Ich rechnete mit einer weiteren Stunde, um vom Flughafen in die Stadt zu gelangen – was hieß, dass ich mich am frühen Abend mit Yolanda Mills treffen konnte.
    Da ich nicht wusste, wie lange ich mich in Seattle aufhalten würde, buchte ich keinen Rückflug. Ich bestätigte den Flug, gab meine Kreditkarten-Daten ein und druckte mein Ticket aus, als es per E-Mail eingetroffen war.
    Im selben Moment klingelte das Telefon. Ich ging sofort dran.
    »Mr Blake?« Ihre Stimme klang belegt. »Detective Jennings hier.«
    »Danke für Ihren Rückruf. Ich glaube, ich weiß, wo Sydney steckt.«
    »Tatsächlich?« Sie klang alles andere als enthusiastisch. »Hat sie sich bei Ihnen gemeldet?«
    »Nein.«
    »Woher wollen Sie dann wissen, wo sie steckt?«
    »Eine Streetworkerin aus Seattle hat Syd auf meiner Website wiedererkannt und sich mit mir in Verbindung gesetzt. Sie hat sie gesehen. Ich habe bereits einen Flug gebucht.«
    »Finden Sie das nicht etwas voreilig, Mr Blake?«
    Im Hintergrund hörte ich jemanden rufen: »Ich bin fertig, Mom!«
    »Ich kann hier nicht länger untätig herumsitzen.«
    »Was, wenn Sie jemandem aufgesessen sind, der es nur auf Ihr Geld abgesehen hat?«
    »Sie wollte keine Belohnung«, gab ich zurück. »Sie hat gesagt, das wäre nicht

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