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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sie gerade empfand.
    „Komm mit zu mir nach Hause, Abbie“, flüsterte er nah an ihren Lippen.
    Mit jeder Faser ihres Herzens wollte sie zustimmen und hätte es fast getan, doch dann seufzte sie tief. „Ich kann nicht. Meine Babysitterin muss heim.“
    So erregt er auch gewesen sein mochte, er hatte sich sofort wieder in der Gewalt. „Na schön.“ Einen Finger unter ihrem Kinn, zwang er sie, ihn anzusehen. „Aber wir sind noch nicht fertig miteinander, weißt du?“
    Sie hielt seinem Blick stand. „Das will ich doch schwer hoffen.“

35. KAPITEL
    „A bbie, ich fühle mich richtig schuldig“, sagte Rose. „Du bist eine berühmte, viel beschäftigte Restaurantbesitzerin, und ich lasse dich mein Bett tragen.“
    „Ich helfe gern.“ Keuchend stellte Abbie ihr Ende des Bettes am Fuß der Treppe ab und atmete ein paar Mal durch. Da Rose bei Kat einzog, brauchte sie ein Schlafzimmer, Bettzeug und ein paar Accessoires. Sie waren zu einem Billigladen an der Route 1 gefahren, wo Rose preiswert ein Schlafzimmer, eine Lampe und einen Spiegel gekauft hatte. Abbie hatte dann noch ein paar Dinge beigesteuert, die sie nicht mehr brauchte: Gardinen, einen Bettüberwurf und einen Läufer, um die alten Fliesen zu verdecken.
    Und da der Billigladen nicht lieferte, hatte sie auch noch ihren Acura zum Transport angeboten.
    Obwohl Rose immer noch um Ian trauerte, hatte sie sich erstaunlich gut gefasst. Vielleicht, weil sie im Diner sehr beschäftigt war und Schichten übernahm, die sonst niemand wollte, aber wohl auch, weil sie keine Tränen mehr hatte. Es war albern, aber irgendwie fühlte Abbie sich verantwortlich für Rose. Denn sie saß durch Ians Tod buchstäblich auf dem Trockenen, und wenn sie nicht einen Job gefunden hätte, der ihr offenbar gefiel, hätte Abbie ihr einen angeboten. Sie mochte diese Frau, und sie freute sich, dass Rose von ihrem neuen Zuhause so begeistert war.
    Das kleine Doppelapartment lag in einer schattigen Straße in Lawrenceville und bestand aus zwei kleinen Schlafräumen, einem Wohnraum, einem Bad und einer Küche, bei deren Anblick Rose vor Begeisterung aufgeschrieen hatte. Ihre Mitbewohnerin war keine große Köchin, aber Rose hatte eine Vorliebe für gutes Essen. Noch eine Gemeinsamkeit mit Abbie.
    Offenbar wieder zu Kräften gekommen, warf Rose Abbie einen Blick zu. „Fertig?“
    Abbie blickte die restlichen ein Dutzend Stufen hinauf und fragte sich, warum sie das Bett nicht auseinander genommen und die Teile einzeln hinaufgetragen hatten. Dann schalt sie sich im Stillen einen Schwächling und ergriff das Gestell. „Fertig.“
    Sobald das Bett an seinem Platz stand, blickte Rose sich um. „Ich bedauere, dass ich nicht mehr mitgebracht habe. Aber Ian wollte so schnell aus Toledo weg, dass ich alles verkauft habe, sogar einen fast neuen Fernseher.“
    „Ich kenne ein paar Fachgeschäfte, die gute gebrauchte Geräte verkaufen“, sagte Abbie und wischte sich den Staub vom T-Shirt. „Sag nur Bescheid, und ich fahre dich hin.“
    Dankbar blickte Rose sie an. „Ich bin froh, dass wir Freundinnen geworden sind. Ehrlich gesagt kommst du mir allerdings eher wie eine Schwester vor.“
    Abbie lächelte. Rose’ Offenheit war erfrischend. „Ja, mir geht es mit dir genauso.“
    Sie gingen zum Wagen zurück. Doch als Abbie hineingreifen wollte, um den Spiegel herauszuholen, verharrte Rose.
    „Was ist los?“ Abbie folgte ihrer Blickrichtung und entdeckte auf der anderen Straßenseite einen braunen Wagen. Hinter dem Steuer saß ein Mann mit Sonnenbrille und Cowboyhut. Der Fahrer war offenbar so groß, dass er einen Buckel machen musste.
    „Jemand, den du kennst?“ fragte Abbie.
    Rose schien wie gelähmt. „Eigentlich nicht, aber …“ Sie wandte sich ihr mit bleichem Gesicht zu. „Ich glaube, das ist Arturo Garcia.“
    Abbie blickte genauer hin. Groß genug war der Mann, um ihr Angreifer vom Parkplatz sein zu können, doch mit dem Hut und der Sonnenbrille konnte sie ihn nicht eindeutig erkennen.
    „Das kann nicht sein“, erwiderte sie. „Er wäre wohl nicht so dumm, bei Tageslicht hier aufzukreuzen, wo die gesamte Polizei des Staates nach ihm sucht. Und außerdem hat der da keinen Spitzbart.“
    Rose ließ den Wagen nicht aus den Augen. „Den könnte er abrasiert haben.“
    „Rose, du wirst paranoid.“
    „Ich sage dir, er ist es. Die Karten haben es heute Morgen auch gesagt. Ruf die Polizei.“
    „Du bist ihm nie begegnet. Du weißt nur, was Ian …“
    „Ruf die Polizei!“
    Sie

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