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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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erledigt. „Er hat alles verabscheut.“
    „Das bezweifle ich.“ Jim kam wieder in die Küche. „Er hat nicht einen Krümel vom Essen übrig gelassen. Und Sie wissen, wie er sich aufführt, wenn ihm etwas nicht schmeckt. Er nimmt einen Bissen, vielleicht zwei und lässt den Rest zurückgehen.“
    „Er hat nichts gesagt?“
    „Kein Wort. Aber er hat mir ein hübsches Trinkgeld gegeben. Nicht riesig, aber ganz ansehnlich.“ Er zeigte ihr die Kreditkartenquittung. „Das muss ein gutes Zeichen sein, stimmt’s?“
    „Es beweist nur, dass ihm der Service gefiel, nicht unbedingt das Essen.“ Resigniert seufzend blickte sie zur Wanduhr. „Es ist spät, Leute. Geht heim.“
    „Nicht, ehe wir geputzt haben“, erwiderte Brady.
    „Das übernehme ich.“ Sie blickte John an und rang sich ein Lächeln ab. „Vielleicht geht mir mein verständnisvoller Bekannter dabei zur Hand. Was sagen Sie, Detective Ryan?“
    John verneigte sich leicht. „Stets zu Diensten, Chef DiAngelo.“
    Nach wenigen Augenblicken waren die vier Angestellten verschwunden, und Abbie und John sahen sich einem Berg schmutziger Töpfe und Pfannen gegenüber. Abbie holte Kaffee aus der Maschine, mit dem sie sich schon den Abend über wach gehalten hatte, und schenkte John eine Tasse ein.
    „Sie haben die Sache sehr sportlich genommen.“
    John trank einen Schluck und beobachtete sie dabei. „Und Sie waren Ehrfurcht gebietend. Sie haben Ihre Truppe geführt wie eine Choreographin talentierte Tänzer. Alles war perfekt synchronisiert und wunderbar anzusehen. Es überrascht mich nicht, dass Sie solchen Erfolg haben.“
    Abbie spürte, dass sie leicht errötete. „Danke. Und übrigens, das mit der Hilfe beim Aufräumen war ein Scherz.“
    „Für mich nicht.“ Zu ihrer Überraschung ging er zum Spülbecken, die Hemdärmel immer noch bis zu den Ellbogen aufgerollt, und drehte den Wasserhahn auf. „Kommen Sie schon“, sagte er über die Schulter hinweg, da sie bloß sprachlos dastand. „Sie erwarten doch nicht etwa, dass ich die ganzen Töpfe allein schrubbe, oder?“
    Lachend nahm sie sich einen zweiten Schwamm von der Arbeitsplatte und gesellte sich zu ihm an das Doppelbecken. Sie arbeiteten schnell und plauderten über die unerwartete Wendung des Abends, während im Hintergrund eine CD von Andrea Bocelli mit seinen bekanntesten Liedern lief.
    Während die ersten Klänge von
Conte Partiro
ertönten, ließ John den Schwamm fallen, trocknete sich die Hände ab und wandte sich Abbie zu. „Mögen Sie Tango, Miss DiAngelo?“
    Als sie ihn ansah, war ihre Müdigkeit mit einem Schlag wie weggewischt. „Ist das eine Aufforderung zum Tanz, Detective Ryan?“
    Er breitete die Arme aus. „Ganz entschieden ja.“
    Wortlos glitt sie in seine Arme, schmiegte sich an ihn und spürte seine Körperwärme durch den dünnen Stoff ihres Shirts. Archibald Gunther war ihr augenblicklich höchst gleichgültig. Ihretwegen konnte er sich auf einem anderen Planeten austoben. John hielt sie so fest, dass sie seinen Herzschlag spürte. Oder war es ihr eigener?
    Die Augen geschlossen, ließ sie sich von der Musik dahintragen und merkte, dass John ihre Hand losließ und ihr beide Arme um die Taille legte. Instinktiv legte sie ihm die Arme um den Hals und blickte auf. Die Umarmung machte sie schon leicht benommen, doch dieser neckend sinnliche Blick ließ sie innerlich geradezu schmelzen.
    „Sie tun es schon wieder“, sagte sie mit nicht ganz fester Stimme.
    „Was?“
    Mich ansehen, ohne mich zu küssen.
„Mich mustern.“
    „Mir ist nur gerade etwas aufgefallen.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wussten Sie, dass Ihre Augen tatsächlich die Farbe wechseln, wenn Sie nervös sind?“
    „Weshalb sollte ich denn nervös sein?“
    „Sagen Sie es mir.“
    Sein Blick blieb auf ihren Lippen haften. Wenn er mich nicht auf der Stelle küsst, fange ich an zu schreien, dachte Abbie. Oder ich ergreife die Initiative, und dann wollen mir mal sehen, wie Mr. Cool damit fertig wird …
    Weiter kam sie nicht. Mit der Hand in ihrem Nacken, zog er ihren Kopf heran, und sie kam ihm, die Lippen leicht geöffnet, entgegen. Abbie genoss den Druck des harten athletischen Körpers und die Wärme der Lippen. Sie hörte, wie er ihren Namen flüsterte, und spürte seine Hände fast gierig ihren Rücken hinauf- und hinabfahren, als er sie an sich presste.
    Abbie konnte nicht sagen, wie lang der Kuss dauerte. Sie schien in einer anderen Welt zu sein, in der nur zählte, was

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