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In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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erzählte, er habe dessen erste Schritte versäumt. „Da werden noch eine Menge nachkommen“, war sein einziger Kommentar gewesen.
    Die plötzliche Stille auf dem Spielfeld ließ sie wieder aufmerksam werden. Sie waren im letzten Inning, und der letzte Schläger der Cardinals nahm seine Position ein. Sich der Last seiner Verantwortung bewusst, schwang der junge Spieler den Schläger einige Male hin und her, als wolle er die Luft zerteilen. Endlich bereit, bohrte er die Füße in den sandigen Boden und nickte dem Werfer aus Bens Team zu.
    Das harte Krachen des Baseballschlägers ließ die Menge aufspringen. Der Ball stieg auf wie eine Rakete. Während zweihundert Leute den Cardinals zujubelten, landete der Ball ein gutes Stück jenseits des Zaunes. Grinsend lief der Spieler los, rannte um alle Male herum und wurde fast von seinen Teamkameraden erdrückt, die aus der Grube am Spielfeldrand kamen, um ihm zu seinem Homerun zu gratulieren.
    Die Siegesserie der Falcons war soeben gebrochen worden, aber nicht ihr Teamgeist. Obwohl einen Moment vom unerwarteten Homerun geschockt, erholten sie sich schnell und zeigten fairen Sportsgeist, der Abbie stolz machte. Alle Spieler liefen zu ihren Rivalen und gratulierten. Abbie sah, dass Ben von Junge zu Junge ging und in ihre Richtung deutete. Innerhalb von Minuten war sie von glücklichen Gesichtern umringt, während sie die kleinen Kuchen austeilte.
    „Tolles Spiel, Jordan“, sagte sie zu Johns Sohn, als sie ihm seine Belohnung gab.
    „Danke.“ Er strahlte seinen Vater an. „Wir machen jetzt den ersten Platz, stimmt’s, Ben?“
    Ben leckte den Guss vom Kuchen, und seine Augen blitzten in freundlicher Bosheit. „Ja, aber für wie lange?“
    Bald plauderten sie munter über die Auswahl für die Allstars, die in einigen Wochen stattfinden sollte. Jordan war ein hübscher Junge, einen Kopf größer als Ben und athletisch wie sein Vater. Das kecke Lächeln und die dunklen Haare stammten ebenfalls vom Vater. Nur das klare Grün der Augen war Erbe der Mutter. Abbie hatte Clarice Ryan ein oder zwei Mal gesehen. Sie war stets perfekt gekleidet und wirkte sehr distanziert, als sei das Spielfeld der Kinderliga der letzte Ort auf Erden, wo sie sein wollte.
    „Wisst ihr was?“ begann John Ryan zu Abbies Überraschung, „da ihr Jungs nichts zu Mittag gegessen habt, führe ich alle zur Pizza aus.“
    Jordan blinzelte gegen die Sonne. „Das ganze Team, Dad?“
    „Nein, du Naseweis, nur uns vier.“ Er sah Abbie an. „Falls Bens Mom nichts dagegen hat.“
    Begeistert wandte sich Ben mit flehentlichem Blick zu Abbie um. „Bitte, Mom, gehen wir mit?“
    Sie suchte bereits nach einer passenden Ausrede, um die Einladung abzulehnen. Eine beiläufige Unterhaltung am Spielfeldrand ging in Ordnung, aber alles, was darüber hinausging, könnte Ärger bedeuten. „Ich weiß nicht, ob wir die Zeit haben.“
    „Klar, haben wir. Das Restaurant ist sonntags zu“, sagte Ben zu John, als sei damit alles erklärt.
    „Ich dachte mehr an deine Hausaufgaben, Ben. Du hast sie noch nicht fertig.“
    „Die kann ich heute Abend machen. Bitte, Mom, lass uns Pizza essen gehen. Ich bin am Verhungern.“ Als reiche die Betonung des Wortes nicht aus, drückte er die Hände auf den Magen, schnitt eine Grimasse und spielte den verhungernden Jungen.
    Abbie lachte. „Also gut, meinetwegen. Ich weiß, wann ich mich geschlagen geben muss. Gehen wir.“
    John nickte. „Gut. Wollen Sie mit uns fahren?“
    „Ich habe meinen Wagen dabei. Die Jungs können bei mir einsteigen. Sagen Sie mir nur, wohin es gehen soll.“
    „Contes Pizzeria, neben dem Polizeirevier. Wissen Sie, wo das ist?“
    „Klar“, sagte Ben freudig. „Da gehen wir auch immer hin.“
    John sah, wie Abbie davonging, und war einen Moment wie gebannt von dem sanften Schwung ihrer Hüften. Doch als sie neben ihrem Wagen stehen blieb und die Jungs einsteigen ließ, wurde er aus seiner sinnlichen Betrachtung gerissen.
    Abbie DiAngelo fuhr einen Geländewagen. Genau die Sorte Auto, die nach Auskunft des kriminaltechnischen Labors am Tatort gewesen war. Sein Blick wanderte zu den Reifen. Und obwohl er die Marke von seinem Platz aus nicht erkennen konnte, hätte er ein Monatsgehalt verwettet, dass es sich um Goodyear handelte.
    Na wenn schon, dachte er auf dem Weg zu seinem eigenen Wagen. In den letzten fünf Jahren hatte sich die Anzahl der Geländewagen in den Vereinigten Staaten fast verdreifacht. Princeton bildete da keine Ausnahme. Und dass

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