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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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bemerkte Sebiha trocken. Kadir entgegnete nicht darauf. Er schob sich lustlos eine Gabel mit Gemüse in den Mund und versuchte darauf herumzukauen, allerdings konnte man es nicht kauen, da es zerfiel sobald man es in den Mund führte. Ina kostete je eine Gabel von jeder Sorte Gemüse. Es gab kaum Geschmacksvarianzen. Der einzige Unterschied war die Farbe des jeweiligen Gemüses. Nachdem sie alles gekostet hatte legte sie ihre Gabel zurück in den Teller und bestaunte Demir’s Appetit. „Sie sollten etwas Essen, Miss Norak“, sagte dieser mit halb vollem Mund. „Ich habe etwas gegessen, Sir.“
„Sie sind fertig?“ Entgegnete Demir erwartungsvoll. „Bitte. Bedienen sie sich.“ Er schob sich das letzte Stück Fleisch in den Mund und streckte seine Hand über den Tisch, damit sie ihm ihren Teller reichen konnte. Sofort begann er gierig ihren Teller zu leeren.
Sebiha bewunderte Demir's Appetit: „Es scheint dir zu schmecken, Demir.“ Er nickte, kaute zu ende und schluckte: „Im Gegensatz zu deinem Protegé wurde ich nicht wählerisch nur weil ich Glück hatte“, ein spitzer Ton lag in seiner Stimme. „Eine schlechte Herkunft kann man eben nicht verbergen. Egal wie weiss die Robe ist“, diese Worte schossen aus Ina's Mund, kaum hatte Demir seinen Satz beendet. Und sie bereute sie schon wieder. Sie hatte nicht nachgedacht. Demir kratzte ein wenig an ihrer Person und schon hatte sie sich vergessen! Natürlich starrten sie alle schockiert an. Alle ausser Kadir. Er ass gemütlich weiter, als ob er nichts gehört hätte. Demir richtete seine Augen kurz zu Sebiha, dann sofort wieder zu Ina, legte seine Gabel in den Teller und betrachtete sie mit zusammengepressten Augen: „Eine schlechte Herkunft, Miss Norak? – Woher haben sie das?“
„Entschuldigen sie Sir. – Ich wollte sie nicht beleidigen“, fügte Ina sofort an. Demir drückte seine Zunge an die Innenseite seiner Wange: „Nun, offenbar habe ich sie beleidigt. Es steht ihnen also frei dasselbe zu tun. – Aber ich wüsste zu gern woher sie diese Information haben“, seine Stimme war ruhig, er sprach langsam und hielt einen starken Augenkontakt mit ihr. „Sie haben sie herausgefordert Demir. – Haben sie ein Problem mit ihrer Reaktion?“ Kadir ass ruhig weiter, er sagte es beiläufig. Beiläufig, als hätte es keine Bedeutung. Demir blickte zu Kadir und senkte schliesslich seine Augen: „Vergessen wir es einfach“, dabei sah er wieder zu Ina. Sie nickte leicht. Demir nahm seine Gabel wieder zur Hand und ass weiter. Als Kadir seinen Teller geleert hatte stand er auf: „Begleiten sie mich, Miss Ina?“ Erleichterung überkam sie. Kadir befreite sie aus einer mehr als unangenehmen Situation.
Demir wartete bis sie den Speiseraum verlassen hatten, ehe er das Wort ergriff: „Hast du es ihr erzählt?“
„Nein“, Sebiha's Stimme war nachdenklich. „Dann war es Neven. – Sie ist bei weitem nicht so unwissend wie sie einem glauben machen will.“ Sebiha nickte kaum merkbar: „Bei weitem nicht.“
„Wenn ihr meine Herkunft bekannt ist, was weiss sie sonst noch über uns, Sebiha?“ Sebiha nahm einen Schluck Wasser um etwas Zeit zu schinden. Demir befahl Khaled mit einer Handbewegung weg: „Du solltest herausfinden was ihr Neven in den Kopf gesetzt hat.“ Sebiha betrachtete ihn skeptisch. „Ich meine du solltest dich fragen weshalb sie aus allem ein Geheimnis macht. Wieso konnte sie nicht einfach sagen, dass sie es von Neven weiss? Was für einen Grund hat sie, das zu verheimlichen?“ Sebiha dachte nach. Er legte seine Hand an seinen Mund und strich mit seinem Daumen über seine Lippe: „Weil wir dann wissen wollen was er ihr sonst noch über uns erzählt hat.“
„Und wieso will sie uns das nicht sagen alter Freund? – Würden wir dann vielleicht herausfinden, dass sie uns verachtet?“ In Demir's Stimme lag etwas Unheilvolles. „Sie ist nicht Neven“, brachte Sebiha verteidigend vor. „Ja. Aber es scheint mir, als hätte er sie sehr gut über uns informiert. – Und es ist dasselbe wie mit deinen Beschreibungen über die Botschafter der Tuma. In jedem einzelnen Wort liegt seine Meinung. Wie kann sie da eine andere haben?“ Sebiha schüttelte den Kopf. – Demir’s Überlegungen waren korrekt. Aber sein Gefühl sagte ihm etwas anderes und Ina hatte es ihm bereits selbst gestanden. „Du solltest vielleicht noch einmal darüber nachdenken, ob du ihr wirklich vertrauen willst“, dabei machte er eine belehrende Geste mit seiner Hand.

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