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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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tauschten sich ihr Wissen und ihre Einschätzungen über die Botschafter der Tuma aus. Sebiha notierte sich alles was ihm irgendwie relevant erschien und ihm nicht mehr geläufig war. Ihr Gedankenaustausch wurde abrupt unterbrochen. – Ein Schrei. Ein kurzer Schrei. Ängstlich. Er ertönte aus dem linken Schlafraum. Von Ina. Beide hatten ihre Blicke zu der Tür gerichtet. Sebiha dachte angestrengt nach. Sollte er hinein gehen? „Willst du nicht nachsehen?“ Fragte Demir schliesslich nach einer Weile. Sebiha reagierte nicht. Er starrte die Tür an. – Es war still. Wahrscheinlich war sie bereits aufgewacht. Es wäre ihr mit Sicherheit unangenehm, dass man sie gehört hatte. „Sebiha?“ Demir's Stimme war etwas lauter, um Sebiha aus seinen Gedanken zu holen. Er setzte sich wieder gerade an den Tisch, nahm einen Schluck Wasser und fuhr mit seiner Beschreibung über Botschafter Kichlep fort, als ob nichts wäre. Demir war über dieses Verhalten leicht irritiert: „Willst du nicht...“ Sebiha hob seine Hand und unterbrach ihn: „Nein, will ich nicht“, er nahm einen weiteren Schluck Wasser und begann seinen Satz über Kichlep von vorn. Nach ungefähr fünfzehn Minuten kam Ina aus dem Raum heraus. Sie hatte ein Lächeln auf ihren Lippen und begrüsste sie freundlich. „Kaum vier Stunden Miss Ina. Sind sie ausgeschlafen?“
„Mein Schlaf war sehr erholsam, Sir“, damit ging sie zu der Kommode, schenkte sich zwei Gläser Wasser ein. In eines warf sie eine Kapsel und begab sich danach an den Tisch. Demir betrachtete das kleinere ihrer Gläser. Es schäumte und das Wasser wurde allmählich braun. „Nun Miss Ina. Wenn sie den Raum nicht mehr beanspruchen, werde ich ihn nun einnehmen.“
„Bitte Sir.“ Sebiha schob ihr einen Stapel Blätter hin. Danach holte er seine Tasche und ging in den Schlafraum. Das Bett schien unberührt zu sein. In einer Ecke des Raumes stand Ina’s Tasche, darunter eine Decke. Er stellte seine Tasche neben ihre und bereitete sich auf seine Nachtruhe vor.
    Ina leerte das Glas mit einem Zug und spülte es mit klarem Wasser nach. „Sind sie hungrig Miss Norak?“
„Nicht wirklich Botschafter Demir.“
„Aber ich bin es. Begleiten sie mich. Bitte.“ Ina war über seine Bitte etwas verwundert: „Wenn sie das wünschen, Sir.“ Er lächelte: „Ich Speise nicht gerne alleine.“ Dann stand er auf und ging aus dem Quartier. Ina folgte ihm. Auf dem Korridor fragte er einen Soldaten nach der Kantine und suchte danach den Fahrstuhl. Deck fünf und nach wenigen Schritten standen sie bereits mitten in der Kantine. Zahlreiche Tische mit festgeschraubten Bänken und Stühlen. Links von der Tür befand sich der Anfang des Tresens. Demir nahm sich ein Tablett und lief den Tresen entlang. Es gab verschiedene Teller zur Auswahl. Einer sah ekelhafter aus als der andere. „Echte Militärkost. Das muss sie an die Rekrutenschule erinnern, Miss Norak.“
„Tut es, Sir“, sie nahm sich einen Teller der mit Gemüse gefüllt war. Demir entschied sich für ein anderes Gericht mit Fleisch. Er nahm noch reichlich Brot dazu und begab sich zu einem Tisch am Ende des Raumes. Kaum ein Tisch war belegt. Demir machte den Eindruck, als ob es ihm schmecken würde. Wobei Ina es sich kaum vorstellen konnte. Denn ihr Gemüse stand der Kost auf der Rekrutenschule in nichts nach. Es war teilweise vollkommen verkocht und teilweise noch fast roh, dazu überpfeffert und im Gegenzug zuwenig gesalzen. „Schmeckt es ihnen nicht, Miss Norak?“ Ina zerdrückte gerade etwas Gemüse mit ihrer Zunge: „Ich konnte mich nie an diese Kost gewöhnen, Sir.“ Dann nahm sie die Salzdose und schüttete reichlich über ihren Teller, was Demir die Stirn runzeln liess aber trotzdem ass er genüsslich weiter. Ina fragte sich wie er es runter brachte und noch dazu den Eindruck des Genusses vermittelte. Nach einer Weile ergriff Demir das Wort: „Erzählen sie mir etwas über sich, Miss Norak.“ Sie sah ihn entgeistert an: „Wieso?“ Er nahm seine Augen von seinem Teller und sah sie an: „Als ich sagte, dass ich nicht gerne alleine Esse, meinte ich nicht, dass ich beim Essen beobachtet werden will. – Ich möchte mich unterhalten.“
„Sie unterhalten sich also gerne, Botschafter?“ Demir nickte und schob sich ein Stück Fleisch in den Mund. „Ich bin erstaunt, dass sie sich einen dermassen schweigsamen Gehilfen ausgesucht haben, wenn sie sich so gerne Unterhalten“, Mit seiner Zunge holte er ein Stück Fleisch aus seinen Zähnen,

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