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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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„Sie bildet sich ihre eigene Meinung, Demir. – Wenn wir ihr keinen Grund geben uns zu verachten oder zu hassen, dann tut sie es nicht nur weil Neven es tat.“
„Nur weil Neven es tat?! Nur?! Zehn Jahre kannst du nicht auf das Wort nur herunterbrechen. Du darfst es nicht mit diesem Wort abtun“, der Klang von Demir's Stimme war sehr ernst und schockiert zugleich. Sebiha richtete seinen Blick auf den Tisch. Er wiederholte seine Worte: „Sie bildet sich ihre eigene Meinung.“ Er wollte nicht glauben, dass Ina Neven’s Meinungen und Ansichten vertrat. Sie war anders. Sie war keine Verräterin. „So wie bei unserem Abgeordneten Kerem?“ Der Vorwurf in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er verstand Sebiha’s Ignoranz nicht. Sebiha winkte mit seiner Hand ab, wollte nicht weiter darüber sprechen.
    Kadir und Ina betraten den Fahrstuhl alleine. Er brachte sie zu ihrem Quartier. Vor der Tür blieben sie stehen. Er sah auf sie herab, hielt Sekundenlang ihren Augenkontakt. Dauernd liefen Soldaten den Korridor entlang und hinderten ihn daran, das zu tun was er wollte. Zwangsläufig entschied er es dabei zu belassen und verabschiedete sich förmlich: „Gute Nacht Miss Ina.“
„Gute Nacht Sir.“ Ina betrat das Quartier und ging in ihren Schlafraum. Sie wollte in kein Gespräch verwickelt werden wenn die anderen zurückkamen. Sie breitete ihre Decke aus und legte sich zur Ruhe. In ihren Ohren lag ein Summen. Dieses Geräusch stammte vom Antriebssystem. Doch sie war wohl die einzige auf dem ganzen Schiff die den Klang wahrnahm.
     

Kapitel 11
     
    Rauch, Schreie, Verwirrung, flackernde Beleuchtung. Sie wurde durch Korridore gezogen. In einen Raum. Die Tür wurde verriegelt. Ein Gitter erschien vor ihren Augen, ein Stuhl der davor geschoben wurde. Knallen. Schläge gegen die Tür. Sie wurde aufgebrochen. Sie sah Füsse verschiedener Männer, die Füsse ihrer Mutter die sich Rückwärts bewegten. Jemand hielt Ina fest. Sie wehrte sich. Auf einmal war sie in einer anderen Welt, lag auf einer Decke, in einem Zimmer, schweissgebadet. Vor ihr ein Mann in weisser Robe, der seine Hand an seinem Gesicht hielt. Blut tropfte hinunter. – Sie hatte im Schlaf Sebiha geschlagen! „Bei den heiligen Wäldern, Miss Norak! Ich wollte ihnen helfen“, er drehte sich langsam zu ihr. Nicht Sebiha sondern Demir! Ina bekam kaum noch Luft. Sie rutschte an die Wand zurück und starrte ihn an. An seiner Wange hatte er zwei lange Kratzwunden von ihren Fingernägeln. Dunkelrot, schon fast schwarz und hinterliess leuchtende Flecken auf seiner weissen Kleidung. Bei Quendresa! Sie hatte ihm die Haut vom Gesicht gekratzt! Er starrte sie ebenso schockiert an wie sie ihn. Was tat er in ihrem Raum?! Ina umklammerte ihre Beine und starrte ihn an. Demir's Gesichtsausdruck veränderte sich: „Entschuldigen sie, Miss Norak“, er stand auf und verliess das Zimmer.
Ina benötigte Minuten um wieder klar denken zu können. Sie zog sich hastig an und suchte eilig eine Dose Salbe aus ihrer Tasche. Dann ging sie hinaus. Demir sass am Tisch und drückte sich ein Tuch an seine Wange. Er betrachtete sie skeptisch, als sie langsam auf ihn zuging und sich barfuss neben ihn setzte. „Wollen sie es zu ende bringen, Miss Norak?“ Seine Stimme hatte einen Ernst in sich und doch war sie nicht streng. Ina biss sich auf ihre Lippe und senkte ihren Blick. Nach einigen Sekunden schüttelte sie ihren Kopf: „Eine Entschuldigung wäre angebracht, Botschafter. – Aber es wäre zu plump.“ Demir nickte: „Eine Erklärung würde ich vorziehen.“ Sie sah in seine Augen und schluckte schwer: „Ich auch Sir. – Was taten sie in meinem Raum?“ Er sah sie entgeistert an: „Sie kratzen mir fast die Augen aus und schaffen es danach, dass ich mich schuldig fühle! – Wirklich gut Miss Norak.“ Ina schüttelte ihren Kopf und öffnete die Dose, die sie auf den Tisch gestellt hatte: „Darf ich Sir?“ Sie ging mit ihrer Hand langsam zu seinem Gesicht und nahm ihm das Tuch aus der Hand. Demir liess ihre Hände ihren Dienst tun. Er verfolgte sie sehr genau mit seinen Augen. Ina tupfte die Wunde etwas ab und legte das Tuch danach auf den Tisch. „Sie haben geschrieen Miss Norak. – Und sie haben nicht aufgehört zu schreien. Deshalb kam ich in ihren Raum.“ Die Bilder ihres Traumes liefen vor ihren Augen durch, dass sie zuckte. Dann nahm sie die Salbe, tauchte einen Finger hinein, führte ihre Hand vorsichtig an sein Gesicht und tupfte die Salbe behutsam auf die

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