Ina: Der Konflikt (German Edition)
interessiert von Ina zu Demir und wartete seine Antwort ab.
Dieser wirkte äusserst nachdenklich. „Ist ihnen das Risiko nun doch zu gross Botschafter Demir?“
„Keineswegs. Ich bin einverstanden.“
Das Wasser in der Badewanne war längst viel zu kalt. Ina liess reichlich heisses Wasser einlaufen und legte sich hinein. Sie fühlte förmlich wie jede Pore ihres Körpers das Wasser aufsog. – So entspannend. So befreiend. Die Wette, die sie mit Demir abgeschlossen hatte ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Noch weniger Kadir’s Interesse an diesem Gespräch. Sie fragte sich was wohl in seinem Kopf vorging. – Sollte sie es ihm erklären? – Wenn ja, wann? Wie?
Wobei, er hatte letztendlich nicht das geringste zu befürchten. Sie würden dieses Schiff ohnehin bald wieder verlassen und somit Lanik nie wieder sehen. – Also nein. Sie musste es Kadir nicht erklären.
Nach ungefähr zwei Stunden überwand sie sich das wohltuende Wasser zu verlassen. Wickelte ein Tuch um ihre nassen Haare und zog sich an.
Sebiha hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen. Seit sie von Seran aufgebrochen waren, hatte Ina kaum geschlafen und war vollkommen übermüdet. Also versuchte auch sie, etwas Schlaf zu finden. Dies gelang ihr jedoch nur mit bedingtem Erfolg. Mehrheitlich wälzte sie sich von einer Seite zur anderen ohne wirklich tief einschlafen zu können.
Als von draussen Stimmen bis zu ihren Ohren drangen, machte sie sich allmählich bereit. Ihr Hals schmerzte. Die Luft auf diesem Schiff war zu trocken für ihren Geschmack.
Demir belegte sich einen Teller mit reichlich Fleisch und Brot. Sebiha nippte an einer Tasse mit einer schwarzen Flüssigkeit. – Kaffee wie man ihr erklärte. Ina hatte ein fahles Gefühl in der Magengegend. Demir beäugte sie interessiert. Wahrscheinlich wunderte er sich über ihre zerzausten Haare. Sie hätte sie zusammen binden sollen, bevor sie aus ihren Zimmer kann. Oder vielleicht hatte sie dunkle Ringe unter ihren Augen. – Ein Spiegel in ihrem Zimmer wäre optimal gewesen. Provokativ starrte sie Demir entgegen bis es ihm auffiel und er aufgab.
Doch wenige Sekunden später traf sein Blick sie wieder. – Das Signal an der Tür erklang. – Demir’s Augen sagten soviel wie: Ich hatte Recht! Er sprang fast von seinem Stuhl hoch um die Tür zu öffnen: „Ah, Kommandeur Lanik, welch eine Freude.“ Ina zweifelte daran, dass wirklich Lanik vor der Tür stand. Demir bluffte mit Sicherheit. Bis sie seine Stimme hörte: „Ich möchte zu Ina.“ Sebiha war noch überraschter als Ina selbst und hatte Mitleid. „Bitte“, damit liess Demir ihn eintreten. Lanik erstrahlte, als er Ina am Tisch ausmachte. Er grüsste Sebiha knapp und richtete sich sofort an sie: „Ich habe gehofft dich zum Essen einladen zu können.“ Entgeistert schweiften ihre Augen von Lanik zu Demir und wieder zurück: „Ich habe gerade gefrühstückt.“
„Etwas spät. - Ich wollte dich zum Mittagessen einladen.“
„Wir haben uns wohl noch nicht an ihre Zeitzone angepasst.“
„Dann vielleicht einfach ein Rundgang durch das Schiff?“ Demir der hinter Lanik stand, neigte seinen Kopf so schief er nur konnte. – Ja, sie hatte diese Wette verloren! „Mittagessen klingt gut.“ Sein Gesicht machte einige seltsame Zuckungen und erstarrte dann: „Bist du denn noch hungrig?“ Ina zwang sich ihre Lippen zu etwas ähnlichem wie einem Lachen zu verzerren: „Ja, ich habe noch nicht viel gegessen.“ Dann stand sie auf und verschwand in ihrem Zimmer. Wieso wusste Demir, dass Lanik das tun würde?! Wie war es möglich, dass er ihn so gut einschätzen konnte?! Immerhin war sie zur Hälfte ein Mensch und nicht Demir! Verflucht! Es widerte sie an mit Lanik Essen zu gehen. Aber es widerte sie noch mehr an ihre Schuld nicht einzulösen! „Wohin gehen sie mit Miss Norack?“ Fragte Demir neugierig. Lanik antwortete so stramm wie er da stand: „In das Schiffslokal.“
„Und wann bringen sie sie zurück?“
„Ich weiss es nicht.“
„In einer Stunde?“ Schlug Demir vor.
„Ehm - “ Ina kam gerade wieder aus ihrem Zimmer. Sie hatte ihre Haare etwas gebändigt, sich eine Jacke angezogen und vernahm nicht wenig geschmeichelt gerade noch Demir’s Vorschlag von einer Stunde. „Ja, das dürfte ausreichen Botschafter Demir“, dabei lächelte sie ihn dankend an. Sie faltete ihre Hände hinter ihrem Rücken damit Lanik nicht in Versuchung kam, ihr seinen Arm aufdrängen zu wollen.
Sebiha atmete laut hörbar aus. „Sie hat sich darauf
Weitere Kostenlose Bücher