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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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sich die Soldaten rückwärts aus dem Raum. „Lassen sie ihn los“, bat Achri. „Decha, Gechru, Neche und Kichlep.“
„Was ist mit ihnen?” Fragte er als ob es ihm nicht längst klar wäre.
Ina warf ihm einen unverständnisvollen Blick zu. „Neche bleibt.“ Drei gegen eine. Besser als vorher aber immer noch schlecht für sie! Achri wartete bis sie den Raum verlassen hatten: „Bitte.“ Ina entfernte das Messer einige Zentimeter von Chevrin’s Hals. Doch sie liess ihn nicht los. „Lass ihn los!“ Befahl Botschafter Neche, als ob ihm das zustehen würde. „Mund halten!“ Befahl Ina ihm zurück, weil sie ja scheinbar schon so vertraut miteinander waren. „Weshalb lassen sie ihn nicht los? Er nützt ihnen nichts“, brachte Achri wesentlich vorsichtiger vor und ging dabei langsam rückwärts zum Sofa. „Darüber mache ich mir später Gedanken, Botschafter Achri.“ Mit dem Ärmel wischte sie sich das Blut ihrer Nase ab, das bereits über ihre Lippen tropfte. „Wir wollen keinen Krieg“, begann sie von neuem. „Es fällt mir schwer das zu glauben, wenn sie die Regeln verletzen und in die Pufferzone einfliegen.“ Ina rang noch immer nach Luft und zitterte am ganzen Körper, suchte den Raum nach einer Fluchtmöglichkeit ab. „Es fällt unserem Senat schwer zu glauben, dass sie uns nicht angegriffen haben. – Es fällt mir schwer zu glauben, dass sie es nicht waren. Sie haben das hier bewirkt.“ Achri nickte langsam: „Dafür entschuldige ich mich.“ Ina erwiderte nichts darauf. „Was wollen sie?“ Ihre Atmung wurde ruhiger: „Was passiert ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. – Gespräche bewirken nichts mehr“, sie machte eine kurze Pause, atmete tief durch: „Wir sichern unsere Grenzen. General Nilia plant weitere Massnahmen. – Alles was sich im Moment abspielt, führt zwangsläufig zu einem Krieg.“ Achri liess diese Worte stehen. Er dachte nach. – Weshalb sagte sie ihm das? „Was erwarten sie?“ Ina war erstaunt darüber, dass sich Chevrin einmischte. Er wollte seinen Kopf etwas drehen, doch sie hielt ihn fest auf ihrer Schulter. „Taten. – Taten können unseren Senat überzeugen und einen Krieg abwenden. – Zumindest vorläufig.“
„Taten?“ Fragte Chevrin ungläubig. „Sie sollen unsere Schiffe finden bevor sie ihren Raum erreichen und sie höflich bitten umzukehren.“ Neche betrachtete sie lange, sah zu Chevrin und fuhr mit seiner Zunge über seine Zähne. Scheinbar eine Eigenheit der Tuma. „Das würde den seranischen Senat überzeugen?“ Fragte Neche skeptisch. Ina biss sich auf ihre Lippe: „Das wollen wir doch hoffen.“
„Ich habe ihnen zugehört. Vielleicht könnten sie Chevrin jetzt entlassen. Es fällt mir schwer ein solches Gespräch zu führen, wenn ein Botschafter bedroht wird“, erklärte Achri vorsichtig. „Was glauben sie wie schwer es mir fällt dieses Gespräch zu führen?!“ Erneut sah er in Chevrin’s Gesicht. Schliesslich sprach Chevrin: „Sie haben nichts zu befürchten. – Ich bürge dafür.“
„Wieso sollte ich ihnen glauben?“ Flüsterte sie ihm ins Ohr und erhielt ein noch leiseres Flüstern zurück: „Das verstehen sie wohl nicht.“ Ina erwiderte nichts darauf. Wenn er schon behauptete, dass sie es nicht verstehen würde, dann wollte sie nicht einmal versuchen es zu verstehen. Achri gab auf darauf zu warten, dass sie Chevrin aus ihrem Griff entliess. „Wieso sind ihre Schiffe ohne Erlaubnis in die Pufferzone eingeflogen? Wieso bitten sie uns darum, sie zurück in ihren Raum zu schicken? Wieso befehlen sie sie nicht selbst zurück?“ Jetzt wurde es wirklich kompliziert. Neche erwartete nicht wirklich von ihr, dass sie ihm die verworrene seranische Politik erklärte? „Wieso sagt uns Botschafter Sebiha das nicht persönlich und entschuldigt sich dafür? Wieso schickt man das Mündel eines Verräters zu uns und erweckt dadurch den Eindruck, dass sich ihr Senat längst entschieden hat. – Wieso bist du hier Ina?“ Es war eiskalt in diesem Raum. Wohlmöglich lag es nur an Neche. An seinem eisigen Flüstern, seiner starren Haltung und dem erschlagenden Gesichtsausdruck. „Ein Schiff wird vermisst und alle Spuren deuten in ihren Raum“, begann Ina und versuchte sich an seine zweite Frage zu erinnern: „Sie um Erlaubnis zu bitten, würde bedeuten ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre Spuren zu verwischen. – Der Senat sucht nach Antworten. Dabei wird in Kauf genommen, dass ihre Regierung sich durch dieses Vorgehen

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