Ina: Der Konflikt (German Edition)
beleidigt fühlen könnte. Wenn sie es nicht waren, haben sie nichts zu verbergen. – Weil es ihm weder zusteht sich in militärische noch direkt in politische Angelegenheiten einzumischen. Er erhält seine Anweisungen vom Senat, der ehrenwerten Vorsitzenden des Senates“, Ina schluckte schwer, atmete tief ein und überlegte. Was hatte Neche noch gefragt? „Man schickte nicht das Mündel eines Verräters, man schickte die Gehilfin eines Botschafters. Unser Senat ist sich noch nicht schlüssig – Aber die Anzeichen häufen sich – gegen die Tuma.“ Achri hatte sich nach vorn gelehnt und musterte sie eindringlich, während Neche nach wie vor zurückgelehnt da sass, sie aber nicht weniger interessiert beobachtete. „Botschafter Sebiha glaubt ihnen, unsere Vorsitzende will ihnen glauben, der Senat zweifelt und unser Militär will einen Schuldigen. – Wenn ihnen etwas daran liegt einen Krieg zu verhindern, dann schicken sie unsere Schiffe unversehrt zurück in unseren Raum.“ Achri bewegte seine Augen zu Chevrin, sah ihn lange an, dann drehte er den Kopf zu Neche und die beiden wechselten einen unendlich langen Blick, der Ina fast den Verstand raubte. – Wieso hatte sie sich nur darauf eingelassen? – Das nächste Mal um Asyl bitten! Wesentlich einfacher und bei weitem nicht so gefährlich. „Was wenn wir ihre Schiffe nicht finden?“ Ina studierte sein Gesicht: „Werden sie sie unverseht lassen?“ Wieder sahen sich Neche und Achri lange an, bis Achri schlicht antwortete: „Ja.“ Sehr schlicht. – Bei Quendresa! Konnte sie ihm glauben?! Verantworten, ihnen die Koordinaten zu geben?! Fünf seranische Schiffe verraten und das Risiko eingehen, dass sie hinterrücks überfallen wurden! Demir war der Meinung, dass es der richtige Weg war. Aber vertraute er ihnen wirklich so sehr?! Sebiha tat es. Er glaubte ihnen. Er liess zu, dass sie mit den Koordinaten hier her kam. – Machte das ihren Verrat weniger tragisch, wenn sie sich irrten?! „Ja“, wiederholte Achri etwas lauter. Vielleicht dachte er sie hätte ihn nicht gehört. Nur schoss ihr gerade durch den Kopf, dass Kilven auf einem dieser Schiffe sein könnte. Wenn dieser Botschafter sie nun belog, dann war das Beste was Kilven passieren konnte, in Gefangenschaft zu geraten. Das Schlimmste – Das verdrängte Ina. Kilven, Davut, Saira – Jeder konnte auf diesen Schiffen sein. War es weniger verwerflich, wenn sie die Soldaten darauf nicht kannte?! „Verfügen sie über die notwendigen Kompetenzen, diese Entscheidung zu treffen, Botschafter Achri? – Sollten sie nicht ihren Senat befragen?“
„Ich verfüge über die notwendigen Kompetenzen. Ina Norak.“ Er war wieder in ein Flüstern verfallen. Vielleicht sagte er es einfach und dann – dann würde sie eines Besseren belehrt werden. Bereuen es getan zu haben. Ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. „Vielleicht möchten sie sich mit den anderen Botschaftern besprechen, Sir?“ Ein Mann, selbst wenn er die Feder bei diesen Gesprächen führte, konnte das doch nicht alleine entscheiden! „Nein, das ist nicht nötig. – Wo haben die seranischen Schiffe die Pufferzone passiert?“ Erneut packte ein Schauer ihren Körper und liess ihre Hände zittern. – Sebiha wollte es so. Er liess sie hier her kommen. Er glaubte den Tuma. Er vertraute ihnen so sehr, dass er bereit war die Koordinaten Preis zu geben. „Geben sie mir ein Pad.“ Wie in Zeitlupe erhob sich Neche. „Setzen Neche! Botschafter Achri bringt es her!“ Ihre Stimmbänder überschlugen sich und schmerzten, als sie ihn anschrie. Seine blauen Augen funkelten ihr entgegen: „Wieso?“
„Weil ich es sage! Setzen!“ Sie traute ihm kämpferisch mehr zu als Achri, der ihr bisher auch mehr Respekt entgegen gebracht hatte. Schliesslich erhob sich Achri und nahm Neche das Pad ab, machte einen langsamen Schritt nach dem anderen auf sie zu. „Nehmen sie es Chevrin“, flüsterte sie in sein Ohr. Er bewegte seine Hand vorsichtig darauf zu, Achri neigte sich nach vorn und hielt dabei Ina’s Augenkontakt, dann ging er rückwärts zum Sofa. Ina liess Chevrin’s Kopf los, legte ihre Hand an seine Schulter, das Messer unter sein Kinn. – War es das Richtige? – Sebiha glaubte es! Immer wieder versuchte sie ihr Handeln damit zu bestätigen und flüsterte Chevrin die Koordinaten der Grenzpassage ins Ohr. Sebiha vertraute den Tuma. Machte das ihren Verrat leichter? – Nein! – Nein! Wenn er sich irrte, dann war sie es, die ihre Schiffe
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