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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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wie blind gewesen aber lieber da draussen als hier drinnen. Es war still. Doch auf dem Sofa sassen drei Personen, eine weitere stand vor dem Fenster und eine links in der Ecke. – Ina war ruhig, hellwach, bedacht. Decha ging zu einem kleinen Tisch am Rand des Raumes und zündete eine Kerze an. „Ist es hell genug für sie?“ Es war Botschafter Achri’s beruhigende Stimme. Ina nickte kaum merkbar. „Kapitän Decha teilte uns mit, dass sie etwas zu sagen haben“, fuhr Achri leise fort. Ina nahm Haltung an. Stellte sich gerade hin, faltete ihre Hände in ihrem Rücken: „Wir wollen keinen Krieg.“
„Wir?! – Meinen sie damit die Seraner?“ Diese Stimme war ebenfalls leise aber dennoch aggressiv. Ina erkannte das Gesicht das dazu gehörte. Gechru machte einen Schritt auf sie zu: „Wir wollen nicht mit einem Menschen sprechen!“ Zorn schwang in seiner Stimme mit. Es war schlimm genug, als sie sich vorstellte wie sie es Decha erklären würde. Jetzt den fünf Botschaftern gegenüber zu stehen und ihre offensichtliche Ablehnung zu fühlen war – beschissen. Was tat sie hier eigentlich?! „Wir?! – Meinen sie damit die Botschafter?“ Er machte einen weiteren bedrohlichen Schritt auf sie zu. Sie hatte ihn beleidigt. Doch er legte es irgendwie darauf an. „Mit wem sie bevorzugterweise sprechen ist mir egal. Doch ich werde nicht mit ihnen sprechen, Botschafter Gechru.“ Einige Sekunden war es still. Verständlich, dass diese Männer sie nicht anhören wollten. Demir hätte besser Khaled geschickt. Aber wieso seinen eigenen Gehilfen gefährden, wenn es da doch die Tochter des Verräters gab, die das übernehmen konnte. – Dumm! „Die Seraner wollen also keinen Krieg. – Weshalb sagen sie uns das und nicht Botschafter Sebiha?“ Achri sass zurückgelehnt auf dem Sofa und studierte ihr Gesicht. Seine Augen funkelten in dem Kerzenlicht, seine Blasse Haut schimmerte und seine schwarze Kleidung verschluckte den Kerzenschein. „Sie wissen weshalb Botschafter Achri.“ Er nickte: „Die seranische Politik ist kompliziert.“
„Jede Politik ist kompliziert.“
„Es wäre glaubhafter, wenn Sebiha einen Seraner geschickt hätte. – Miss Ina Norak“, eine eigenwillige Betonung lag auf ihrem Namen. Und sie stellte sich kurz die Frage, woher er ihn wusste, denn sie wurde keinem einzigen Tuma vorgestellt. „Botschafter Sebiha verfügte gerade über keinen geeigneten Seraner“, erwiderte sie schlicht. „Jeder Seraner wäre geeigneter als ein Mensch mit ihrem Namen!“ Das war der Botschafter rechts von Achri und sein Tonfall hatte dieselbe Arroganz wie der Gechru’s. „Das mag aus ihrer Sicht der Dinge so sein, Botschafter Neche. – Nicht aus Botschafter Sebiha’s Sicht“, musste sie wirklich begründen, weshalb sie hier war und nicht ein Seraner? „Botschafter Sebiha hat schon früher bewiesen, dass er eine eigensinnige Sichtweise der Dinge hat“, wieder war es die ruhige Stimme von Achri. „Und sie haben sie schon früher mit ihm geteilt.“ Achri drehte seinen Kopf, stand langsam auf, setzte einen Fuss vor den anderen in ihre Richtung. Ging langsam um sie herum und betrachtete sie eindringlich von jeder Seite: „Woher wollen sie das wissen? Sie waren nicht dabei.“ Ina blieb gerade und regungslos stehen. Ertrug seinen musternden Blick, seine Nähe. „Er hat es mir berichtet.“ Achri blieb hinter ihr stehen. Sie fühlte seinen Atem in ihren Haaren. Ohne Zweifel versuchte er sie zu verunsichern. Dazu kamen noch die Blicke der anderen vier Botschafter und Decha's. „Was hat er ihnen sonst noch erzählt?“ Ja, nun konnte sie stundenlang darüber sprechen, was sie über ihn gelesen hatte oder die Sache endlich auf den Punkt bringen. Ina entschied sich für letzteres: „Dass wir zwei weitere Schiffe vermissen.“
„Seit wann?“ Fragte Neche mit ungespielter Überraschung. Ina sah zu ihm: „Fünfzehn Stunden.“
„Sie sind hier, um uns um Unterstützung bei der Suche zu bitten?“ Eine naive Frage von Botschafter Gechru, der ihr damit gerade bewies, dass er bisher wirklich nur der Taschenträger gewesen sein konnte. Ina zögerte mit ihrer Antwort. Achri, der immer noch hinter ihr stand neigte seinen Kopf neben ihr Ohr: „Ist es so, Ina Norak?“ Sie schluckte leer: „Sie wissen, dass es nicht so ist. – Der seranische Senat hat entschieden, dass wir weder ihre Unterstützung noch ihr Einverständnis benötigen, um unsere Schiffe zu suchen.“ Achri legte seine Hände auf ihre Schultern, was ihr

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