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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Warteten seit einer Stunde vergeblich auf die Ankunft der Tuma. Vor dreissig Minuten hatte man eine Nachricht an sie geschickt. Aber keine Reaktion erhalten. „Ich hätte Khaled schicken sollen!“ Zischte Demir ungeduldig. „Du solltest dich bei meiner Gehilfin entschuldigen.“ Dafür erhielt er einen verständnislosen Blick zurück. „Ich meine es ernst Demir.“
    Ina sass im Garten, als sie zurückkamen. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass sie von den weiteren Abläufen ausgeschlossen wurde. Trotzdem wäre es angebracht gewesen, wenn Sebiha es ihr wenigstens persönlich gesagt hätte, statt einfach ohne sie zu den Gesprächen zu gehen. Demir stapfte an ihr vorbei, liess ihr einen vorwurfsvollen Blick zukommen aber sonst nichts. Sebiha zog vorsichtig einen Stuhl neben ihren. „Sie sehen blass aus Miss Ina. Geht es ihnen gut?“ Als ob er sich wirklich darüber Gedanken machen würde. „Wie waren die Gespräche?“ Er neigte seinen Kopf und betrachtete sie besorgt: „Ich wollte sie nicht wecken. – Die Tuma sind nicht erschienen.“ Ina konnte sich nicht lange genug fragen, was das zu bedeuten hatte, da Sebiha ihre Gedanken unterbrach: „Hat Kapitän Decha sie angegriffen?“ Dabei deutete er auf den unbedeutenden Kratzer an ihrer linken Hand. „Bedeutet das Krieg?“ Fragte sie entgegen und tat ihre Verletzung mit einer abwinkenden Handbewegung ab. Zählte die Schritte die sie benötigte, um zum Tor zu kommen und schätzte ab, wie schnell man begriff was sie vorhatte. Ob sie an den Wachen vorbei kommen würde oder ob sie sich vorbei kämpfen musste. „Das bedeutet erst, dass wir die Tuma durch etwas verärgert haben. – Sie sind nicht abgereist. Das ist ein gutes Zeichen.“ Was konnte man daran gut finden? Obwohl es keineswegs kalt war, fror Ina. „Wo waren sie gestern Miss Ina?“ Sie kaute auf ihrem Daumenknöchel. Sie war dort, wo er sie hingeschickt hatte. „Sebiha!“ Demir stand beim hinteren Ausgang des Hauses. Es schien wichtig zu sein. So sehr, dass es nicht für ihre Ohren bestimmt war. „Ich möchte dieses Gespräch mit ihnen weiter führen Miss Ina. Es ist mir wichtig.“ Ebenso wichtig war es ihr, dieses Gespräch nicht führen zu müssen. Auf eine seltsame Art war sie Demir dankbar, dass er sie ausschloss. Sollte sie so viel Glück haben und zurück nach Seran gehen können, würde sie Sebiha bitten, sie aus seinem Dienst zu entlassen. Er konnte Nilia sagen, dass sie nicht geeignet wäre. Seinen Wutausbruch würde sie ertragen und dann irgendeinen langweiligen Dienst beim Militär verrichten. „Miss Ina?“ Gedankenverloren sah sie zu ihm. „Sir?“
„Ich komme gleich wieder.“ Vielleicht sollte sie die Gelegenheit nutzen und fliehen. Bestimmt war es die Kriegserklärung der Tuma oder die Nachricht, dass ihre Schiffe entdeckt und zerstört wurden. Sebiha ging zu Demir und sie stand langsam auf. Dreissig Schritte bis zum Tor. Bloss ein seranischer Soldat, der noch dazu sehr gelangweilt aussah. Drei Wachen der neutralen Vereinigung. Sie könnte einfach durchlaufen und einem der Wachposten der nV ihr Anliegen schildern, während sie auf den seranischen Soldaten warteten, der sie eskortieren würde. – Alles wäre vorbei bevor es irgendjemand begriffen hätte.
Langsam setzte sie einen Fuss vor den anderen in Richtung der Wachen der nV. Legte sich die Worte zurecht, mit denen sie um Asyl bitten wollte. „Miss Ina.“ Sebiha schritt über den Rasen, gefolgt von Demir und Kadir. Nur noch einige Meter. Aber da sie schon auf dem Weg zu ihr waren, reichte die Zeit kaum aus sich vor der Wache der nV zu erklären. Wenn der dann noch etwas begriffsstutzig war, dann war alles vorbei. „Die Gespräche gehen weiter“, Sebiha legte seine Hand an ihren Rücken und lud sie damit zu den weiteren Gesprächen ein, was Demir nicht sonderlich zusagte.
    Kadir blieb mit seinen Soldaten vor dem Verhandlungssaal zurück. Die tumanischen Botschafter sassen bereits am Tisch. Verfolgten sie alle mit intensiven Blicken, als sie an ihnen vorbei schritten und ihre Plätze einnahmen. Sebiha packte gemütlich seine Blätter und Schreibutensilien aus, während Demir seinerseits die Tuma studierte. Achri’s Hals wies eine blaue Stelle auf und Kichlep hatte einen blauen Fleck an seinem Wangenknochen. Der kleine Finger an Gechru’s rechter Hand war mit einer schwarzen Schiene versehen. Demir lehnte sich vor und warf Ina einen vielsagenden Blick zu, den sie ignorierte. „Wieso haben sie die Gespräche

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