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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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dass seine Sorgen sich als berechtigt heraus stellten. An ihrem Ärmel war eingetrocknetes Blut. „Miss Norak.“ Bei der Aussprache ihres Namens durch Demir, zuckten ihre Halssehnen. „Botschafter Demir“, erwiderte sie unterkühlt. „Wo waren sie Miss Norak?“ Sebiha sah wie tief sie durchatmete. „Wir haben uns Sorgen gemacht Miss Norak“, fügte Demir an und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Sie biss sich auf die Unterlippe und begann langsam zu Nicken. „Demir, lass uns bitte alleine.“ Es war höchste Zeit, dass er in aller Ruhe mit seiner Gehilfin redete. Darüber was sie getan hatte und wie sie sich jetzt fühlte. „Sie haben mich manipuliert.“ Langsam führte sie das Glas an ihre Lippen und nahm einen Schluck, stellte es mit einer ruhigen Hand wieder auf den Tisch. „Sie haben mich los geschickt, um Seran zu verraten.“ Ihr Flüstern war unheilvoll. „Um einen Krieg zu verhindern“, korrigierte Demir sie und setzte sich vorsichtig ihr gegenüber an den Tisch. „Mit welchem Einsatz Demir?“ Sie neigte sich nach vorn: „Achthundert unschuldige Seelen – Was berechtigt sie zu diesem Einsatz?!“
„Meine Überzeugung“, erwiderte Demir überzeugt. „Wirklich? – Deshalb schickten sie die Tochter des Verräters? – Weil sie überzeugt sind?“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die Zähne: „Oder vielleicht doch, weil es einfacher ist meinen Kopf zu servieren statt ihrem eigenen.“ Er rieb seine Finger aneinander und hielt ihren Augenkontakt: „Miss Norak…“
„Ein Name allein macht noch keinen Verräter Demir“, unterbrach sie ihn leise aber bestimmt. Dann hatte sie es also nicht getan. – Eine Last fiel von Sebiha’s Schultern. Demir schob seinen Unterkiefer vor und zurück. „Miss Ina“, begann Demir vorsichtig. „Freunde nennen mich Ina“, unterbrach sie ihn wieder. „Sie wussten worauf sie sich einlassen. Sie waren überzeugt davon. – Es war ihre Entscheidung. Wenn sie es jetzt bereuen, dann...“ Sie liess ihn nicht ausreden: „Ich bereue nur, sie nicht früher durchschaut zu haben Demir!“ Jetzt begriff Demir was Sebiha längst vermutete. „Haben sie es ihnen gesagt?“ Auf Ina’s Lippen legte sich ein verheissungsvolles Lachen oder ein unheilvolles: „Ihr Einsatz Demir. Nicht meiner.“ Seine Hand ballte sich zu einer Faust: „Was verdammt noch Mal haben sie getan?!“ Ina erhob sich langsam. „Norak!“ Mit dem Rücken zu ihnen gewandt, blieb sie stehen. „Da haben sie die Antwort auf ihre Frage Demir.“ Damit liess sie sie alleine in ihrer Unwissenheit zurück.
„Sebiha?!“ Was erwartete Demir jetzt noch von ihm zu hören? „Sie ist meine Gehilfin Demir. Keine Verräterin. – Du hättest das nicht von ihr verlangen dürfen.“ Er hob seine Hand, weil Demir etwas sagen wollte: „Du hast kein Recht ihr irgendwelche Vorwürfe zu machen.“
    Um jetzt noch zu schlafen war es zu spät oder zu früh, je nachdem wie man es auslegte. In drei Stunden begannen die Gespräche wieder. Deshalb setzte Sebiha sich in den Garten und überlegte sich, wie man möglichst schnell zu irgendeiner Einigung kommen konnte, dass die Tuma über ihre Schiffe hinweg sahen, wenn sie sie entdeckten. „Wo war sie Ven?“ Ausgeschlossen, dass er es Kadir sagte. Sie hatte mit Decha gesprochen. Aber irgendetwas war passiert. Irgendwann wurde ihr klar, dass sie es nicht tun konnte und aus irgendeinem Grund war sie verletzt. – Vielleicht würde sie ihm einmal erzählen, was genau geschehen war. Aber bestimmt nicht heute. „Das spielt keine Rolle.“
„Für mich schon.“
„Du willst es nicht wissen Kadir.“ Sein Schwager hatte sich nicht einmal gesetzt. Als ob er gewusst hätte, dass dieses Gespräch nicht lange dauerte.
    Kadir klopfte schon das zweite Mal an ihre Tür aber sie öffnete nicht. Ihr Zimmer war abgedunkelt. Er machte sie links in der Ecke aus. Zusammengesackt, die Beine umschlungen, das Gesicht verborgen. Schluchzend! Es machte ihn wütend, dass Sebiha ihm nicht sagte was vorgefallen war, obwohl er es genau wusste! Und sie würde es ihm auch nicht sagen. Deshalb ging er stumm zu ihr, legte seine Hand auf ihre Schulter, was sie zusammen zucken liess. Vorsichtig legte er seine Arme um sie. „Ich stelle keine Fragen.“ Sie liess sich an ihn heran ziehen und weinte an seiner Schulter. – Wofür diese Tränen standen vermochte er sich nicht vorzustellen.
    Sebiha und Demir sassen mit den Vermittlern der neutralen Vereinigung im Verhandlungssaal und warteten.

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