Ina: Der Konflikt (German Edition)
Früchten in der einen Hand und unter dem anderen Arm eine kleine Holzkiste. Ina lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und beobachtete ihn, wie er die Gläser mit Wasser füllte und sie neben dem Tisch auf den Boden stellte. Dann öffnete er die Holzschachtel. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. – Garo.
Demir aktivierte das Brett. Ein Hologramm erschien zwischen ihren Köpfen. Eine Zufallskarte des Universums. Aufgeteilt in Sektoren und Gebiete einzelner Völker. Demir sah durch die Darstellung hindurch in ihre Augen: „Es ist nicht nötig, dass sie die Verträge auswendig lernen, Miss Norak. – Kennen sie Garo?“ Ina neigte sich vor, drückte auf das Display am Rand des Brettes. Dadurch wurden virtuelle Schiffe innerhalb der Karte aufgezeigt. Einige Schiffe waren grün, das bedeutete, dass es vollkommen intakte Kriegsschiffe waren, deren Position ihrem Gegner unbekannt war. Blau, bedeutete dasselbe, bloss dass es Transportschiffe waren. Rot bedeutete, dass sie beschädigt oder ihre Position dem Gegner bekannt sein musste. Verschiedene Farben für verschiedene Tatsachen, um schneller einen Überblick zu erhalten. „Ja. Ich kenne Garo.“ Demir lachte sie an und betätigte ebenfalls ein Symbol seines Displays. In Ina’s Sichtfeld erschienen einige seiner Schiffe. Er legte ein Pad zu ihr und aktivierte ein weiteres für sich selbst: „Wer hat es sie gelehrt?“
„Neven.“
„Ah. – Ich muss sie also ernst nehmen. – Sind sie bereit?“ Er begann sich einen Überblick über seine eigene Situation zu verschaffen, indem er verschiedene Sektoren in der Darstellung anwählte, um sie genauer anzusehen. Holte Informationen über die Stärke seines Militärs und die Verfügbarkeit seiner Schiffe. Ina tat dasselbe.
Bei Garo ging es darum, einen Krieg zu gewinnen und nebenbei die Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Man musste die Verpflegung seines Heimatplaneten und aller Kolonien sowie der Schiffe sicherstellen. Transportrouten sichern und Handel betreiben. Die Lage der feindlichen Schiffe ausfindig machen, um sie gezielt anzugreifen. Man musste alles tun, was es auch während eines echten Krieges zu bewältigen gab. Über das Pad erhielt man permanent aktuelle Informationen, wie zum Beispiel Überfälle auf Transportschiffe, Angriffe, beschädigte Schiffe und so weiter. Via Pad wurden auch Preise für Güter ausgehandelt oder Verträge abgeschlossen.
Die ersten Minuten waren beide damit beschäftigt, sich einen Überblick über ihre eigene Lage zu verschaffen.
Demir begann aber bereits nach kurzem mit Aktionen, als Ina noch alles genau studierte und sich überlegte, was sie tun sollte. Er griff ihre Schiffe an, deren Positionen ihm bereits bekannt waren und sie konnte nur reagieren statt zu agieren. Ina zog ihre Schiffe zurück und studierte gleichzeitig ihre Sektoren und Handelsrouten. Versuchte ihre Schiffe geschickt zurückzuziehen, so dass es für ihn ein zu grosses Risiko war, sie zu verfolgen. Zum Beispiel indem sie sie in einen Nebel flog, indem andere ihrer Schiffe hätten seien können oder durch Gebiete von Rebellen, die aber für ihre Schiffe eine ebensogrosse Bedrohung bedeuteten wie für Demir’s. Bei den meisten Schiffen gab er die Verfolgung auf, doch einige griff er weiter an und zerstörte sie. „Wenn sie so weiter machen ist das Spiel schnell entschieden Miss Norak.“ Ina schenkte ihm ein geheimnisvolles Lächeln und fuhr mit ihrer Taktik fort. Sicherte ihre Grenzen indem sie Mienen aussetzte. Änderte ständig die Routen ihrer Transportschiffe, um sie vor Angriffen zu schützen. Spionierte langsam, vorsichtig und unbemerkt seinen Raum aus. Verwickelte ihn hin und wieder in Gefechte. Doch vor allem machte sie seine Transportrouten ausfindig und seine Lagerstationen.
Das Spiel dauerte Stunden.
Chevrin und Neche erschienen irgendwann vor dem Haus und setzten sich an den Tisch beim Eingang. Sie warfen ihnen hin und wieder neugierige Blicke zu. Blieben aber dort sitzen.
„Was tun sie Miss Norak?“ Ein wissender Unterton schwang in seiner Stimme mit. – Wusste er was sie tat? Oder machte er ihr etwas vor? – Sie wusste was er tat. Ina belächelte ihn. Und nach einer weiteren Stunde war sie soweit. Über ihr Pad sandte sie ihm eine Botschaft. Er las sie und lachte ihr entgegen: „Sie wollen über einen Frieden verhandeln? – Geht es ihnen so schlecht?“ Ina schenkte ihm ein nichts sagendes kühles Lächeln. Er atmete tief durch: „Ich nahm an sie wären besser“, er war enttäuscht. Seine
Weitere Kostenlose Bücher