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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Warf einen Blick auf das Display neben der Tür. – Sie hatte bloss drei Stunden geschlafen. Bloss drei Stunden! An die Wand gelehnt blieb sie einen Moment dort stehen. Schloss ihre Augen und atmete tief durch. Die Bilder spielten sich erneut vor ihren Augen ab. – Sie würde wieder träumen. Also zog sie sich an, nahm ein Pad und ging durch den dunklen Korridor hinunter in den Garten. Presste ihre Augen zusammen und hielt schützend eine Hand davor, um die Sonne etwas abzuwehren. Bezog einen freistehenden Stuhl in der Mitte des Rasens unter einem Baum der viel Schatten bot. Einige Wachen der Tuma gingen stetig gestaffelt der Mauer entlang und kontrollierten sie. Ina war müde und konnte kaum klar denken. Auf dem Pad hatte sie die Verträge mit den Tuma gespeichert, die sie noch nicht zu Ende gelesen hatte. Sie quäle sich mit einem schwer verständlichen Abschnitt. Wieder und wieder und wieder. Doch jedes Mal, wenn sie das Ende des Textes erreicht hatte, musste sie sich eingestehen, dass sie nicht wusste, was sie gelesen hatte. Worum es ging.
Nach einer halben Stunde gesellte sich Demir zu ihr. Sie war über sein erscheinen erstaunt. Er setzte sich auf den Stuhl neben ihr: „Ich dachte mir, dass sie nicht mehr schlafen.“ Ina sah zu ihm, ihre Augen zusammengepresst, da sie die Sonne immer noch blendete: „Ich habe einen Grund. Und sie?“
„Sie sind mein Grund.“
„Das wäre nicht nötig, Sir. – Ich kann mich selbst beschäftigen“, dabei hob sie ihr Pad leicht an. Er nickte und nahm es ihr aus der Hand, um zu sehen was es war, zog seine Augenbrauen hoch: „Interessant?“
„Nicht sonderlich.“ Er lachte: „Eine schwere Lektüre, wenn man müde ist.“ Ina nickte und legte ihre Augen auf eine tumanische Wache, die der Mauer entlang ging. „Miss Norak, ich als Seraner komme mit drei Stunden Schlaf zurecht. – Für einen Menschen ist es auf Dauer allerdings eine Belastung. Sie sollten etwas dagegen unternehmen.“
„Es ist kein Dauerzustand, Botschafter.“ Er studierte ihr Gesicht: „Seit wir von Seran aufgebrochen sind, haben sie kaum geschlafen.“
„Ich schlief auf Seran gut und werde es wieder, sobald ich zurück bin.“
„Woran liegt es?“ Sie drehte ihren Kopf und sah in seine Augen: „An den Tuma.“ Er nickte langsam und betrachtete die Mauer: „Wir werden mehr als eine Woche hier sein, Miss Norak. Irgendwann müssen sie schlafen können.“ Ina beobachtete die Wachen und hörte dem Wind zu. „Haben sie sich ihre Schulter bei dem Kampf mit Kadir verletzt? Oder geschah es bei den Tuma?“ Sie sah fragend zu ihm. „Wagen sie bloss nicht, es zu leugnen, Miss Norak. – Sie sind Rechtshänderin, dafür verwenden sie ihre linke Hand aber für zu viele Dinge.“
„Sie sind aufmerksam.“ Er neigte seinen Kopf dankend für ihr Kompliment. „Ihrer Aufmerksamkeit ist sicherlich nicht entgangen, dass ich diese Verletzung schon von Seran mitbrachte.“ Seine Mundwinkel zogen sich nach hinten: „Nein. Aber ich war überzeugt, sie würden es Kadir zuschreiben.“
„Weshalb sollte ich?“
„Um mir nicht erklären zu müssen woher die Verletzung sonst stammt.“
„Das muss ich ohnehin nicht, Sir.“
„Aber sie können.“
„Aber ich will nicht.“ Er nickte langsam: „Wie verrückt muss jemand sein, um mit einer verletzten Schulter gegen Kadir zu kämpfen?“
„Wie verrückt bin ich?“ Er hob seine Hand leicht an und liess seinen Blick über den Rasen gleiten. Nach einer Weile begann er: „Hatten sie Zweifel, als sie den Tuma die Koordinaten gegeben haben?“ Wer hätte das nicht gehabt? „Miss Norak?“ Sie beschenkte ihn mit einem langen nichtssagenden Blick. „Ich warte Miss Norak.“ Sie atmete tief durch: „Das Resultat entspricht dem, was sie beabsichtigt haben.“
„Ja. Aber hatten sie Zweifel?“ Ina schwieg unendlich lange, bis er langsam zu Nicken begann. Dann gab er ihr das Pad zurück und ging in das Haus. – War er beleidigt? Das Pad lag auf ihren Beinen und sie beobachtete die Tuma, die unermüdlich die Mauer kontrollierten. Dafür, dass sie die Dunkelheit eigentlich bevorzugten, kamen sie mit der Helligkeit sehr gut zurecht und verbrachten viel Zeit unter der Sonne.
Nach einigen Minuten kam Demir zurück. Er trug einen kleinen runden Tisch, den er vor sie stellte und dann ging er wieder ohne ein Wort zu sagen. Ina drehte ihren Kopf und sah ihm nach. – Was tat er? Demir holte etwas von dem Tisch beim Hauseingang und kehrte wieder zu ihr. Ein Tablett mit Wasser und

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