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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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zu werden. „Sie halten sie für einen Menschen. Wie alle hier. Aber wenn sie es tatsächlich versuchen, sind wir schuld daran. – Wir haben Ina zu ihnen geschickt.“
„Ach! Sie würden es auch sonst versuchen. Sie ist die perfekte Kandidatin. Jung, unerfahren und nicht einmal Seranerin. Sie wären Idioten wenn sie es nicht versuchen würden.“ Es war dreist, wie sie vorgingen. Chevrin hatte schon angefangen sie vorzubereiten, kaum hatte Ina ihnen von den Schiffen erzählt. Er spielte ihre Sorge vor und jetzt – Es war dreist, dass er es direkt unter ihren Augen tat. „Was denkst du Sebiha?“
„Ich frage mich weshalb sie jetzt schon beginnen und nicht warten bis ich abgereist bin.“ Demir tat seine Überlegung mit einer Handbewegung ab: „Was sagst du ihr?“
„Nichts.“ Nun starrte Demir ihn ungläubig an: „Bist du verrückt?!“ Er schüttelte seinen Kopf: „Es ist eine Erfahrung die sie alleine machen soll. – Sie wird daraus lernen.“
„Oder du wirst daraus lernen! – Willst du dieses Risiko wirklich eingehen?“ Beide richteten ihre Augen zu Ina und Chevrin, der seinen Arm mittlerweile auf ihre Stuhllehne gelegt hatte und sich ihr zuwandte. „Vielleicht will er sie doch nur in seinem Bett haben“, fügte Demir bei diesem Anblick trocken an. Ob er seine Gehiflin warnte oder nicht würde ihre Entscheidung nicht beeinflussen.
    „Miss Ina“, Sebiha stellte sich hinter ihren Stuhl und nickte Chevrin zu, der sofort seinen Arm von ihrer Lehne entfernte. „Sir“, sie sah zu ihm hoch, erleichtert dass er ihr Gespräch mit Chevrin unterbrach. „Wir brechen auf“, kaum hatte er diese Worte ausgesprochen stand sie vor ihm. Er legte seine Hand an ihren Oberarm und zog sie sanft weg, während er ihren Arm unter seinen legte, spazierten sie zu dem Ausgangstor. „Mindestens zwei Wochen Miss Ina. – Wochen. Kommen sie zurecht?“ Ihre Ohren vernahmen eine eigenartige Stimmlage, die sie bisher noch nicht bei ihm gehört hatte. „Ja.“
„Seien sie vorsichtig“, und wieder war dieser seltsame Klang in seiner Stimme. „Das werde ich Sir.“ Beim Tor warteten schon Achri und Kichlep auf Sebiha. Er stoppte und wandte sich ihr zu. Nahm ihre Hand, schob ihren Ärmel zurück, drehte sie um und küsste die Unterseite ihres Handgelenks und ging. Ina nickte Kadir zu, der hinter dem Tor auf Sebiha wartete. Dann drehte auch sie sich um und ging zurück. Sie bemerkte, dass Chevrin’s Blick sie permanent verfolgte. Doch sie wollte nicht wieder mit ihm sprechen. Demir stand mit dem Rücken zu ihr am Tresen und bestellte sich etwas bei dem Kellner, der dahinter stand. Sim und Lanik waren am anderen Ende des Tresens. Ina ging zu Demir. Stellte sich neben ihn und legte ihre Hände flach auf den Tresen. Er drehte seinen Kopf zu ihr und lachte sie verstohlen an: „Sie begeben sich freiwillig in meine Gesellschaft, Miss Norak?“
„Ich habe mich lediglich für das kleinste Übel entschieden, Botschafter Demir.“ Sein Lachen wurde breiter. Er schob ihr sein Glas Talila zu und bestellte für sich ein neues. Dieser Abend dauerte nun wirklich schon lange genug an und sie hatte keine Energie mehr, auch nur noch ein einziges Gespräch mit irgendjemandem zu führen. „Ich bin also die bessere Wahl als Chevrin, Neche oder irgendein Mensch?“
„Natürlich.“ Demir warf ihr einen Seitenblick zu: „Worüber haben sie sich so lange unterhalten?“
„Wir haben uns nicht unterhalten. – Er hat mich mit Fragen erschlagen.“ Er lächelte geheimnisvoll, verstohlen: „Was wollte er denn wissen?“ Ina verzog ihr Gesicht, hatte keine Lust darüber zu reden: „Was alle wissen wollen. – Weshalb, wieso, wie, wie lange und so weiter.“ Demir drehte sich ihr zu: „Und was haben sie ihm gesagt?“
„Was ich allen sage. Nichts. – Und für heute hatte ich genug Fragen, Botschafter Demir“, sie liess ihn hören, dass sie keine Lust hatte, noch irgendeine Frage zu beantworten. Er nickte kurz mit seinem eigenen verstohlenen Lächeln auf den Lippen und nahm einen Schluck Talila. Demir schwieg. Er akzeptierte, dass sie keine Frage mehr hören wollte. Und offenbar hatte er sonst nichts zu sagen. Einige Minuten verstrichen. „Wenn wir nicht endlich miteinander sprechen, Miss Norak, werden wir zwangsläufig durch andere in ein Gespräch gezogen, das wir noch weniger führen wollen“, ein spitzer Unterton lag in seiner Stimme. Ina nickte leicht. – Er hatte Recht. „Wie wurden sie Botschafter?“ Er wandte sich ihr wieder zu:

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