Ina: Der Konflikt (German Edition)
ihr Gesicht ab, zog sich aus und wickelte das Tuch um ihre nassen Haare. – Verzweifelte an ihren Gedanken.
Ina sass seit einigen Stunden mit einem Pad auf dem Sofa. Ihre Beine angewinkelt und mit einem Arm umschlungen. Ihre Augen aus dem Fenster gerichtet. Ihre Gedanken sonst irgendwo. Es regnete seit einem Tag. Auch wenn sie regen mochte, irgendwann reichte es. Hinzu kam, dass sie die letzte Nacht wieder nicht schlafen konnte und diese verdammten neugierigen Blicke der Tuma! Ihre Ohren vernahmen Demir’s Schritte. Er setzte sich neben sie auf das Sofa. „Sie sehen müde aus, Miss Norak.“ Ina kehrte aus ihren Gedanken zurück aber wusste nicht was sie ihm erwidern sollte. Er drehte sich zu ihr, legte seinen Arm auf die Lehne des Sofas. Ina sah weiter zum Fenster hinaus. Kämpfte gegen ihre Müdigkeit an. „Wie viele Stunden haben sie geschlafen seit Sebiha abgereist ist?“ Es waren vielleicht sieben Stunden oder weniger. Er rutschte näher zu ihr: „Ina.“ Mit müden Augen sah sie zu ihm und gleich wieder weg. „Sie sehen furchtbar aus.“ Im Komplimentieren verstand er sich ja hervorragend. Sie legte ihren Kopf auf die Rückenlehne des Sofas und sah in seine dunklen Augen: „Wieso sind sie nicht verheiratet?“
„Wieso fragen sie danach?“
„Weil ich zu müde bin ein Anspruchsvolles Gespräch zu führen.“
„Dann sollten sie vielleicht schlafen.“
„Erzählen sie es mir“, flüsterte sie. „Ich hatte nie das Verlangen“, er betrachtete sie. Ihre Augen fielen langsam zu. „Wieso?“
„Auf Dauer eine Frau. Ich sehe keinen Vorteil darin.“
„Geborgenheit.“ Er neigte seinen Kopf: „Suchen sie Geborgenheit, Miss Norak?“
„Ich habe sie gefunden“, sie sprach langsam und sehr leise. Ihre Augen blieben geschlossen. „Und wo ist ihre Geborgenheit?“ Seine Stimme war leise und ebenfalls langsam. „Ein Teil davon ist auf Seran. Die anderen wurden auf Kriegsschiffe abkommandiert und sind irgendwo.“ Er ging etwas näher zu ihr: „So viele?“ Fragte er mit einem spitzen Unterton. Ina öffnete ihre Augen: „Nein, nicht viele. – Wo ist ihre Geborgenheit?“
„An verschiedenen Orten, Miss Norak. Wie bei ihnen.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ihre Augen schlossen sich wieder. Eine Haarsträhne fiel in ihr Gesicht. Vorsichtig legte er einen Finger an ihre Wange und strich sie zurück. Ina regte sich nicht. Offenbar war sie eingeschlafen. Seine Augen glitten ihren Körper hinunter und blieben bei ihrer Hand. Darin hielt sie noch ein Pad. Er nahm es ihr vorsichtig ab und las den Text. Es ging um Katzen. Dieses Tier faszinierte sie wirklich. Er machte es sich gemütlich und las den Text, während Ina neben ihm schlief.
Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür und Chevrin trat herein. Er blieb stehen als er sie beide sah. „Störe ich sie?“ Demir warf einen Blick zu Ina, sah dann wieder zu Chevrin: „Nein“, legte seine Hand an ihr Gesicht: „Miss Norak.“ Sie bewegte ihren Kopf, öffnete ihre Augen langsam. Demir sah ihre Verwirrung. Er schenkte ihr ein warmes Lächeln: „Kommen sie“, er zog sie an ihrem Handgelenk hoch, legte seine Hand in ihren Rücken und führte sie an Chevrin vorbei in das obere Stockwerk. An ihrem Zimmer vorbei in seines hinein. „Was haben sie vor?“
„Schlafen, Miss Norak. Ich will, dass sie schlafen.“ Er schloss die Tür hinter ihr, legte seine Hand wieder in ihren Rücken und schob sie zu seinem Bett. Blieb hinter ihr stehen und strich ihre Haare über ihre Schulter zurück, damit er in ihr Ohr flüstern konnte: „Sie schlafen schon fast im stehen, Miss Norak. – Legen sie sich hin“, dabei glitten seine Hände langsam ihre Arme hinunter zu ihren Handgelenken. Ina starrte sehnsüchtig das Bett an. Wie sehr wünschte sie sich einige Stunden erholsamen Schlaf. Doch ihre Träume ertrug sie nicht mehr. Und es war das falsche Bett. „Ich kann nicht schlafen.“
„Wir beide haben ein wenig Geborgenheit hier, Ina“, er drehte sie um, liess sie mit sanftem Druck auf ihre Schultern auf sein Bett sitzen. Dann ging er zu dem Tisch und legte das Pad darauf, zog seine Robe aus, faltete sie und legte sie auf einen Stuhl. Ina’s Augen fielen beinahe zu. – Sie hätte sein Zimmer verlassen sollen. Aber sie war zu müde. Langsam zog sie ihre Schuhe aus und hob ihre Beine auf das Bett. Legte sich auf die Seite. Demir beobachtete sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck durch den Spiegel. Er löschte das Licht und ging neben sie, an
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