Ina: Der Konflikt (German Edition)
Erstaunlich wie leicht es über ihre Lippen kam und dabei störte es sie nicht einmal, dass er die Wahrheit kannte. „Etwas trist mangels Gesellschaft.“ Mit einer Handbewegung bat Seter sie Platz zu nehmen: „Wie fanden sie die Gespräche bisher Miss Norak?“ Demir konnte ihr Zögern ausserordentlich gut nachvollziehen. „Interessant.“
„Wirklich? – Sie waren nur bei der Gesprächseröffnung anwesend, wenn ich richtig informiert bin.“ Und jede Gesprächseröffnung war langweilig. „Ja Sir.“ Ob sich ihre Antwort nun auf seine Frage oder Feststellung bezog, liess Ina offen und damit nahm sie Seter den Faden um das Gespräch weiter zu führen. Ein Gespräch das er unbedingt mit ihr führen wollte, um sie kennen zu lernen und einschätzen zu können. Erstaunlich wie offensichtlich es war, wenn man sich nicht an Seter’s Stelle befand und Ina bereits etwas besser kennen gelernt hatte. – Nicht dumm das Mädchen. Vorausgesetzt sie tat es wirklich bewusst. „Der Kommandierende unserer Wachen will sich dir vorstellen Demir. Ich habe ihn auf später vertröstet“, änderte Seter das Thema. Aber Demir wusste, dass er sich dabei überlegte, wie er Ina wieder einbeziehen konnte und schon folgte der zweite Versuch: „Womit hat Sebiha sie bisher betraut?“ Ihre grünen Augen, deren Iris sich in der Dämmerung allmählich weitete, blickten von Seter zu ihm und wieder zurück: „Ich durfte seine Dokumentationen über die tumanischen Botschafter studieren.“ Auch wieder nichts, womit Seter viel hätte anfangen können. „Sonst nichts?“ Ina lächelte, wie sie es immer tat, wenn sie nicht antworten wollte und drehte das Gespräch: „Sie waren bereits bei den letzten Verhandlungen, Botschafter Yerko?“
„Ja. Mit Sebiha und Demir. – Damals hatte Demir noch einen anderen Gehilfen und Sebiha vertrat die Meinung, gänzlich ohne auszukommen. Erstaunlich, dass er sich so plötzlich entschieden hat, sie einzustellen.“ Jeder andere hätte nun wohl argumentiert, wieso sich Sebiha dazu entschied. Nicht aber Ina. „Sie hatten auch einen Gehilfen Sir?“ Ein seranischer Offizier, der auf sie zuschritt, zog Ina’s gesamte Aufmerksamkeit auf sich, dass sie Seter’s Antwort gar nicht zu hören schien. Demir erkannte, wie ihre Halssehnen sich anspannten und sie den Kiefer zusammen presste. Einen Moment lang hörte sie auch auf zu atmen. Ihre Finger zitterten. „Botschafter Demir“, der Offizier nahm Haltung an: „Ich bin Kommandeur Ifeta.“ Demir nickte ihm kurz zu und wartete auf eine weitere Erklärung. Der Kommandeur musterte Ina von oben bis unten. Sein Mundwinkel zog sich leicht nach hinten: „Ina Norak“, die Stimme mit der er ihren Namen aussprach hatte etwas Herausforderndes an sich aber Ina reagierte nicht darauf. „Ich bin für ihre Sicherheit verantwortlich.“ Soviel dazu, dass Seter diesen Offizier auf später vertröstet hatte. „Bitte Kommandeur“, mit einer Handbewegung lud Demir ihn ein, Platz zu nehmen. Er war neugierig, woher Ina ihn kannte und noch neugieriger, wieso sie ihn nicht grüsste. Ohne ein Wort zu sagen, erhob sie sich und marschierte davon.
Ina bekam kaum noch Luft, ihr war speiübel, ihr ganzer Körper zitterte, als sie dem Wasserbecken entlang lief und sich ihr ein Seraner in den Weg stellte. Sie wollte links an ihm vorbei, doch er stellte sich ihr erneut in den Weg. Genervt hob sie ihren Blick und sah in ein breit grinsendes Gesicht bevor er ihre Schultern packte und sie mit einem kräftigen Stoss für eine Sekunde durch die Luft warf, ehe sie in das Wasser fiel. Das lauwarme Nass durchtränkte sofort ihre Kleider und umschlang ihre Haut wie eine Decke. Ihre Haare wirbelten vor ihr Gesicht als sie durch ihre nassen Kleider und Schuhe immer weiter hinunter gezogen wurde. Ihr Freund grinste noch immer durch die verschwommene Wasseroberfläche zu ihr hinab und sah zu, wie sie sich von ihren Schuhen befreite, um wieder an die Oberfläche zu kommen und nach Luft zu schnappen, dabei warf sie einen ihrer Stiefel in die Richtung des Soldaten, der sie hinein gestossen hatte. Er wich aus und grinste sie breit an. „Verflucht Davut!“ Schrie sie, dabei schlug sie mit ihrer Hand in das Wasser, dass es gegen ihn spritzte. Er lachte los: „Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen.“ Alle Tuma in dem Becken hatten ihre Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Ina kochte vor Wut. Jetzt schleuderte sie noch ihren zweiten Stiefel in seine Richtung. Dieser traf ihn halbwegs. „Bei Quendresa,
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