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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Chance nutzen und um Asyl bitten! Sven trat nervös von einem Fuss auf den anderen. Am liebsten wäre er durch die Abschrankung zu ihr gerannt. Es brauchte einige Überwindung, zumal Ina die Blicke der tumanischen Botschafter in ihrem Nacken fühlte, zu ihm zu gehen. „Ina!“ Unvermittelt schloss er sie in seine Arme. „Wann sehe ich dich wieder?“ Bei Quendresa. Hoffentlich nie. „Nach diesen Gesprächen kehre ich zurück nach Seran. Leb wohl Sven.“ Obwohl sie seine Umarmung nicht erwiderte, zog er sie bei diesen Worten noch fester an sich. „Du kannst deinen Dienst quittieren. Bei der neutralen Vereinigung gibt es genug…“
„Ich muss gehen.“ Was bitte glaubte er? Dass sie sich in ihn verliebt hätte und nach wenigen Tagen schon bereit wäre, ihr Leben für ihn über den Haufen zu werfen?! Wie konnte man so seltsam denken?! „Ich schicke dir ein Vid. Jede Woche.“
„Tu das nicht.“ Sie würde sie wahrscheinlich nicht erhalten und selbst wenn, dann würde sie ihm bestimmt nicht antworten. „Leb wohl Sven.“ Mühsam löste sie sich aus seinen Armen und sah in liebeskranke Augen. – Ja, das war Liebe! Und das war es, was sie in Kilven’s Augen niemals gesehen hatte. „Vergiss mich Sven“, gab sie ihm noch als gut gemeinten Rat auf den Weg und drehte sich von ihm ab. Sie würde ihn vergessen.
Demir setzte an, etwas Unangebrachtes zu sagen, als Ina ihre Hand hob: „Nicht!“ Sie hatte es mit Lanik zu weit getrieben und liess ihn mit einem gebrochenen Herzen zurück. – Wie konnte dieser Narr sich auch in wenigen Tagen in sie verlieben?! Bei allem was heilig war, sie hatte ihm niemals einen Grund gegeben anzunehmen, dass sie seine Avancen erwiderte oder gar etwas für ihn empfand. „Er wird es verkraften, Miss Norak.“
    Ina und Demir wurde ein Quartier mit zwei Schlafräumen zugewiesen. Ina liess ihre Tasche neben der Tür auf den Boden fallen und setzte sich an den Tisch, schenkte sich ein Glas Wasser ein und beobachtete Demir, während sie trank. Er hatte ein verstohlenes Lächeln. Stellte eine Tasche neben ihre und eine andere in die Mitte des Raumes. Langsam öffnete er den Verschluss der Tasche, liess sie liegen und setzte sich ohne ein Wort zu sagen neben Ina, schenkte sich ein Glas Wasser ein und drehte es langsam in seiner Hand.
Ina sah sich in dem Raum um. Die Wände waren in einem zarten blau gefärbt. Ein dunkelblaues Sofa, hinter dem ein breites Fenster Blick auf die Sterne bot. Der Tisch an dem sie sassen war aus Glas und schimmerte ebenfalls blau. Einige Bilder an den Wänden brachten andere Farben in den Raum. In ihrem Augenwinkel glaubte Ina eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Ihr Blick legte sich auf Demir’s Tasche. Sie irrte sich nicht. Etwas in seiner Tasche bewegte sich.
„Sie haben Ungeziefer mitgebracht“, sagte sie leise, ohne ihren Blick davon zu lösen. Demir legte seinen Arm über ihre Stuhllehne und neigte sich zu ihr: „Ihre Tasche, Miss Norak. – Ich habe keine Verwendung dafür.“ Sie sah fragend zu ihm. Er deutete wieder auf die Tasche. Zwei spitze Ohren, zwei blaue Augen. – eine Katze streckte zögerlich ihren Kopf hinaus. Ina hielt kurz ihre Luft an: „ Eine Katze?“ Flüsterte sie ungläubig. „Zwei.“ Ina starrte sie an, wagte nicht sich zu bewegen. Dieses Tier verrenkte seinen Kopf in jede Richtung, um den Raum zu betrachten, ehe es tollpatschig aus der Tasche sprang. Ihr Fell war gänzlich schwarz. Und sie schien im Vergleich zu dem Tier von Nek7 winzig zu sein. „Ein Jungtier?“
„Sechzehn Wochen alt. – Coba hatte keinen Platz dafür.“ Es gab einen seltsamen laut von sich, stützte seine Vorderbeine auf die Tasche, verdrehte seinen Kopf und starrte hinein. Bis ein zweiter Kopf erschien und sich ein grau gestreiftes Exemplar aus der Tasche hinaus kämpfte. Minutenlang sassen Demir und Ina regungslos auf ihren Stühlen und beobachteten die beiden Katzen. Wie sie zögerlich, ängstlich und doch neugierig den Raum erkundeten. Ihre Nasen vorsichtig gegen Gegenstände richteten, schnupperten und dann schreckhaft zusammenzuckten und sich weiter umsahen. „Nun? Haben die beiden bei ihnen eine Unterkunft gefunden, Miss Norak?“ Ihm war klar, dass es so war. Ina nickte abwesend. Sie war von den zwei Tieren vollkommen eingenommen. Demir legte ein Pad auf den Tisch, stand auf, holte seine Tasche und zog sich in eines der beiden Schlafzimmer zurück. Ina blieb sitzen. Nach einigen Minuten nahm sie das Pad. Ein Text wie man eine Katze verpflegte.

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