Ina: Der Konflikt (German Edition)
in den Händen auf und ab. Der Trainingsplatz hatte eine einfache Lichtanlage, die bestimmt eigens für die seranischen Gäste hergeschafft wurde. Davut warf ihr einen Stab zu, als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war. Er ging sofort in Kampfposition. Ina zögerte nicht und griff ihn an. Damit hatte er nicht gerechnet. Folglich landete er schnell auf dem Boden. Ebenso schnell stand er wieder. Sie griff sofort wieder an. Davut konnte ihre Schläge lediglich abwehren, selber jedoch keinen einzigen Angriff starten. Ina war wütend, frustriert. Und Davut bekam ihre Wut zu spüren. Innert kürze landete er fünf Mal nacheinander auf dem Boden, ohne dass er einen einzigen Schlag gegen sie führen konnte. Der ein oder andere Seraner und Tuma hatte sich in ihre Nähe begeben und beobachtete ihren Kampf. Davut blieb liegen und sah sie mit irritiertem Blick an. „Steh auf!“ Forderte Ina wütend. Davut schüttelte den Kopf: „Nee. – Mir tut jetzt schon alles weh.“
„Der Kampf ist noch nicht zu Ende!“
„Oh, entschuldigen sie bitte Kapitän Kadir!“ Sein spitzer Ton holte sie einwenig aus ihrer Wut zurück. Sie stiess ihren Stab in den Sand und sah auf Davut herab. Atmete tief durch bis er langsam aufstand: „Für Heute habe ich genug Ina“, dabei versuchte er sie anzulächeln, was jedoch nicht wirklich gelang. Decha zog Ina’s Augen auf sich. Er kam auf den Platz und nahm Davut den Stab ab. „Miss Norak“, Decha begab sich in Position. Ina atmete tief durch, während sich Davut an den Rand des Platzes begab. Sie ging in Position und griff an. Decha war schnell. Schneller als irgendein Seraner. Schneller und beweglicher als sie selbst. Er brachte sie zu Fall. „Was hat er getan, dass sie derart wütend sind?“ Ina stand auf: „Ich bin nicht wütend.“
„Doch, sind sie“, sofort startete er einen Angriff. Der Kampf war anstrengend. Ina schaffte es Decha ein Mal zu Boden zu werfen, was scheinbar einige Tuma erstaunte, denn sie schlenderten nach einander an den Rand des Platzes, um ihren Kampf besser beobachten zu können. Doch letztendlich gewann Decha den Kampf. Ina blieb am Boden liegen und versuchte ihre Atmung zu beruhigen. Schweissperlen liefen über ihr Gesicht. „Sie könnten schneller sein.“ Ina presste ihren Kiefer zusammen. Woher wollte er das wissen? „Wenn sie weniger Wert auf die Stärke ihrer Schläge legen würden.“ Ina sah ihn lange an. Wollte sie den Rat eines Tuma annehmen? Wie sollte sie ihn zu Boden bringen, wenn ihre Schläge keine Kraft hatten? Sie stand auf und ging wieder in Kampfposition.
„Woher kennen sie Miss Norak, Kommandeur?“ Ifeta richtete seinen Blick zu Demir: „Ihnen ist das nicht bekannt?“ Fragte er erstaunt. „Ich habe sie vor vier Jahren verhört. Nachdem Neven Norak uns verraten hat.“ Demir nickte langsam. Eine Ahnung erfasste seine Gedanken. „Kommandeur, sie entschuldigen. Botschafter Yerko haben noch einiges zu besprechen.“ Seter war überrascht, wie schnell er Ifeta ausgeladen hatte, der sich nun wieder zu seinen Soldaen begab. „Was ist?“ Dabei folgte Seter seinem Blick zu den Trainingsplätzen am Ende der Anlage, wo Ina gerade gegen Decha kämpfte. „Wir kamen gerade erst von der Gesprächseröffnung zurück, als wir erfuhren, dass fünf Schiffe in den tumanischen Raum eingedrungen sind.“ Sein Kollege nickte in Gedanken: „Äusserst vernünftig, dass die Tuma die Gespräche nicht abgebrochen haben, als sie uns entdeckten.“ Wie vernünftig würde Seter gleich erfahren. „Sie haben uns nicht entdeckt“, er drehte sich zu ihm: „Wir haben Ina zu ihnen geschickt, um uns zu verraten.“ Seter verschluckte sich und hustete, spuckte den Schluck Wein neben seinem Stuhl auf den Boden und klopfte sich selbst auf die Brust. „Ihr habt was?!“ Es war ihm zuwider sich zu wiederholen. „Wir mussten handeln Seter. Sonst wären wir jetzt im Krieg gegen die Tuma.“
„Und sie hat das getan?!“ Bis heute wusste Demir nicht genau, was Ina eigentlich bei den Tuma gemacht hatte. Aber es hatte seinen Zweck erfüllt. „Ihr schickt Nilia’s Mündel zu den Tuma – Seid ihr wahnsinnig?!“ Im Nachhinein war das wirklich sehr gewagt gewesen. Chevrin gesellte sich zu ihnen, was Demir gerade zusagte, da er sich so nicht länger vor Yerko rechtfertigen musste. Sie sprachen darüber, wie lange es dauern würde, bis ihre Botschafter ankamen. Wie erfreut sie über den guten Ausgang waren, und dass sie sich mit Sicherheit einig werden würden.
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