Ina: Der Konflikt (German Edition)
möchten sie mich und Chevrin begleiten?“ Schon war es mit der Belanglosigkeit wieder vorbei. „Vielleicht sollte ich das besser nicht tun.“
„Vielleicht ist niemand hier, der sich daran brüskiert.“ Und vielleicht wäre Demir eingeschnapt, weil er nicht eingeladen wurde. „Vielleicht.“
„Es beginnt um zwanzig Uhr Stations-Zeit. Wenn sie sich entscheiden uns zu begleiten.“
Kapitel 33
Demir sass im Dunkeln und beobachtete sie neugierig, als sie gegen Abend ihr gemeinsames Quartier betrat. „Wann entscheiden sie sich Miss Norak?“ Ina setzte sich auf den Sessel ihm gegenüber, zwischen ihnen der kleine Beistelltisch auf dem eine angefangene Flasche Wein stand. „Ich weiss nicht was sie meinen Sir.“ Verheissungsvoll hielt er ihren Augenkontakt. „Sie verlangen von mir, dass ich Ifeta zur Rechenschaft ziehe aber dabei legen sich alles zu recht nicht zurück nach Seran zu kommen. – Das sagt mir, dass sie sich noch nicht entschieden haben.“ Hätte sie also besser doch nicht mit den Tuma gesprochen. „Sie sagten mir doch, ich soll solche Einladungen annehmen.“
„Ich sagte nicht sie sollen Lanik eine Nachricht schicken. – Die ihn äusserst gefreut hat, möchte ich hier anmerken.“ Ihr Mund trocknete aus. Sie hatte Sven erst vor etwas mehr als zwei Stunden eine Nachricht geschickt. Bis die sein Schiff erreichte und er sie abrief – Das war verdammt schnell gegangen, wenn sie mit ihrer Vermutung richtig lag, dass er ihr bereits eine Antwort schickte, die Demir sich offenbar ansah. „Das ist privat, Botschafter Demir.“
„Sie halten sich alle Wege offen Miss Norak. Darf ich fragen weshalb?“ Durfte er, wenn er keine Antwort erwartete. „Ich lerne von den Besten.“ Bei diesen Worten kniff er die Augen zusammen und musterte sie lange, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Wie gross war die Wahrscheinlichkeit, dass wir mitten im Nirgendwo auf Norak treffen, Miss Norak?“ Bei der Unendlichkeit des Universums – Die Chance auf einen solchen Zufall lag wahrscheinlich unter null. „Die verlassene Tochter wiegt sich nach Jahren endlich wieder in den warmen Armen ihres Vaters. – Das Glück scheint perfekt zu sein. – Und dann verlässt sie sein Schiff auf eine Weise, die – nennen wir es einfach seltsam – ist.“ Ein Schauer durchfuhr Ina’s Körper, während Demir sie mit eisigen Augen betrachtete. „Sie drohen mir, weil ich sie bei den Tuma in Sicherheit bringen will. Aber sie öffnen sich selbst den Weg zu den Tuma und einen weiteren zur nV mittels Lanik.“ Mit gespielter Gelassenheit füllte sich Ina ein Glas Wein und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Wartete gespannt darauf, was Demir zu wissen glaubte. Welche Schlussfolgerung er zog. „Die Nachricht über das Attentat auf unsere Vorsitzende – Mögen die Wälder von Quendresa ihre Seele aufnehmen – war für sie nicht neu.“ Hätte sie nur gebannter auf das Pad gestarrt, als Nilia seine Rede hielt und Demir dabei fast der Schlag traf! „Also, Miss Norak, werden sie es mir nun sagen oder soll ich Vermutungen anstellen?“ Was konnte er schon vermuten? Er hatte einige Tatsachen zusammengetragen und ihr Verhalten in einigen Situationen gedeutet, nicht mehr! „Ein Krieg gegen die Tuma scheint unausweichlich Sir. Ich kann mir nicht sicher sein, dass mein Botschafter mich zu schützen vermag. Noch weniger weiss ich, was ich von meinem General zu erwarten habe. – Ist es da nicht legitim, dass ich Vorkehrungen treffe?“ Seine Finger strichen über seine Lippen. Nachenklich. Abwägend, ob es das war oder doch etwas anderes. „Was hat Neven ihnen gesagt? Was verstehen sie nicht? Was hat sie so sehr verwirrt, dass sie einen grossen Fehler gemacht haben? Den sie bereuen werden?“ Weil sie schwieg, neigte er sich nach vorn und flüsterte verheissungsvoll: „Ich habe deine Verzweiflung gesehen Ina und seine Angst. – Du hast ihn verraten, wie er dich verraten hat. Aber das hast du nicht für deine Genugtuung getan.“
Ina wälzte sich von einer Seite auf die andere, weil sie keinen Schlaf fand. Das Gespräch mit Demir spielte sich immer wieder in ihrem Kopf ab. – Hätte sie sich ihm nicht doch anvertrauen sollen? Leider glaubte sie nicht, einen vernünftigen Rat von ihm zu bekommen. Sie hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen und Sven’s Nachricht abgerufen. Hatte darüber gestaunt, dass er sich wie ein kleiner Junge über ihre Nachricht freute. Dass er sich Sorgen machte, weil dieser Kapitän des Grenzschiffes,
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