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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Willen“, dabei richtete sie ihren Blick zu Achri: „Vielleicht bin ich eine Blutsverräterin, Botschafter Gechru. Aber ich wurde zu einer gemacht. Es war nicht meine Entscheidung.“
„Sie könnten gehen!“ Achri's strenger Blick streifte Gechru. Ina nickte langsam: „Ja, das könnte ich. Es ist meine Entscheidung Seran treu und loyal ergeben zu sein. Obwohl ich keine Seranerin bin. – Sie alle wissen eben so gut wie ich, dass ich auch keine Tuma mehr bin. Wenn ich je eine war. – Vierzehn Jahre lassen nicht viel tumanisches übrig. Oder menschliches. Und, auch wenn es ihnen schwer fällt, Botschafter Gechru, ziehen sie in Betracht, dass ich nicht mit jedem Seraner schlafe. Ziehen sie in Betracht, dass dieser Soldat – Davut – auf Itnu nur die Dusche meines Quartiers beanspruchte.“
„Sie bleiben eine Blutsverräterin! Eine Schande für ihre Familie!“
„Das reicht Gechru!“ Chevrin's Augen leuchteten in der Dunkelheit des Lokals. Mit versteinerter Miene starrte Ina Gechru an: „Meine Familie? – Falls es überhaupt eine Familie gab, hat diese mich scheinbar vergessen. Niemand hat nach mir gesucht. Was ist die grössere Schande? Ich mache das Beste aus dem was ich habe. Das ist Seran. – Sie nennen mich bereits Blutsverräterin. Was bin ich, wenn ich nun die letzten vierzehn Jahre meines Lebens verrate Gechru?“
„Gehen sie Gechru!“ Chevrin wollte ihn nicht mehr am Tisch haben und verdeutlichte dies mit einer abwertenden Handbewegung. Einen kurzen Moment lang schwiegen sie alle. Bis Ina kurz lachte. – Was tat sie hier eigentlich? „Miss?“
„Entschuldigen sie bitte. – Das hier ist etwas seltsam.“ Achri, Neche und Chevrin belegten sie mit fragenden Blicken. Kichlep lehnte sich zurück und klopfte mit seinen Fingern auf der Tischplatte. Schliesslich klopfte Neche an Kichleps Arm und sie beide verabschiedeten sich.
„Es wird immer seltsamer meine Herren“, Ina amüsierte sich merkwürdiger Weise über das Verhalten der tumanischen Botschafter.
Chevrin lehnte sich nach vorn, scheinbar um ihr etwas zu sagen. Doch er tat es nicht. Stattdessen lehnte er sich wieder zurück und sah lange zu Achri, bis er sich schliesslich ebenfalls erhob und sich von ihr verabschiedete. Ina senkte ihren Kopf ein wenig zum Abschied und sah danach interessiert zu Achri, welcher tief durchatmete und sich auf etwas zu konzentrieren schien. „Seltsam, seltsamer, am Seltsamsten Botschafter Achri.“
„Ja, wirklich seltsam. – Meine Kollegen denken wohl, dass…
„Dass sie mir das Angebot besser unter vier Augen machen?“ Er sah aus als hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben. „Wir machen ihnen kein Angebot mehr. Sie wissen, dass sie die Möglichkeit haben und können jederzeit darauf zurückgreifen.“ Vielleicht war das der richtige Moment sich zu verabschieden. Aber sie hatte keine Lust zu Demir zu gehen. „Worüber möchten sie denn sprechen?“ Er wirkte verwundert, aufgrund ihrer gelassenen Haltung. – Hatte er erwartet, dass sie wütend werden würde? Oder hatte er einfach nur eine andere Reaktion auf dieses Verhalten seiner Kollegen erwartet? „Verzeihen sie mir bitte. Es mag uns nichts angehen. Aber – “, er verstummte. „Sie sind einfach neugierig“, sagte Ina schlicht, während ihre Blicke sich trafen und einander Sekundenlang fest hielten. „Das bin ich auch, Botschafter Achri, deshalb bleibe ich.“ Doch er schwieg. – Was war es, dass ein erfahrener Botschafter sich ihr gegenüber nicht Ausdrücken konnte? „Neven Norack“, mehr sagte er nicht. Ina betrachtete ihn lange und wartete vergebens darauf, dass mehr aus seinem Mund kam. „Was ist mit ihm?“
„Was hatte er vor?“ Wie hätte sie das aussprechen können? Der tumanische Botschafter verstand ihr Schweigen. „Verzeihen sie bitte.“
„Ich kann ihre Neugier nachvollziehen.“ Beinahe erleichtert atmete er tief durch. Dann schwiegen sie einander minutenlang an. So lange, dass es peinlich wurde. „Ich sollte gehen.“
„Wollen sie denn gehen?“ Nein, das wollte sie nicht. „Wohin führt es, wenn ich bleibe?“
„Vielleicht zu einem belanglosen Gespräch.“ Sie lachte kurz auf: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kein einziges Gespräch mit einem Botschafter belanglos seien kann.“ Seine Stirn zog Falten während er sie betrachtete. Was ging bloss in seinem Kopf vor? „Heute Abend gibt es hier auf der Station ein Konzert.“ Versuchte er also wirklich ein belangloses Gespräch mit ihr zu führen? „Vielleicht

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