Ina: Der Konflikt (German Edition)
applaudiert. Nilia und Kadir hatten ihren Kampf beendet. Ina wusste nicht wer gewonnen hatte, sie war zu sehr auf das Gespräch mit Sebiha fixiert. Kadir ging zu ihnen und wollte sich auf den freien Stuhl neben Ina setzten, aber sie stand auf: „Bitte Sir, sie können wieder ihren Stuhl beziehen. – Ich habe nicht vor, Botschafter Sebiha länger mit meiner Anwesenheit zu belästigen“, sie ging ehe Sebiha darauf reagieren konnte. Da Ilean der einzige war, der Momentan keinen Gesprächspartner hatte, setzte sie sich zu ihm. „Und Kleines?“ Sie winkte ab. „Keine Lust zu reden?“ Ein Kopfschütteln war die einzige Antwort, die er erhielt. Sie schwiegen einander an und liessen so die Zeit verstreichen. Nacheinander verabschiedeten sich Tirken, über dessen entfernen niemand traurig war, Vigo, Davut und Saira. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Hügel und tauchte den Himmel in ein tiefes Rot. – Eine Wohltat für Ina’s Augen. Kilven, der ein langes Gespräch mit Galal führte, entfernte sich von ihm und ging zu den Waffen, er nahm zwei Stäbe und kam damit zu Ina. „Siehst du genug zum kämpfen?“ Sie nahm seine Herausforderung lächelnd an, zog ihre Kette aus und legte sie in Ileans Hand, nahm Kilven einen Stab ab und lief neben ihm auf den Platz. Sie gingen im Kreis, ehe Kilven den ersten Angriff startete und nicht mehr aufhörte sie zu attackieren. Ina war eine Zeitlang damit beschäftigt seine Angriffe abzuwehren, bis sie die Möglichkeit bekam ihren Stab auf den Boden zu stemmen, sich darauf abzustützen und Kilven durch einen tritt mit ihren Füssen in seinen Magen auf den Rücken warf. Er stand schnell auf und ging wieder in Position. Nachdem sie einmal im Kreis gingen, griff er an. Es gab eine lange Folge von Schlägen, Angriffen, Verteidigungen und einigen leichten Treffern. Sie waren sich ebenbürtig. Beide kannten die Stärken und Schwächen des anderen, diese Tatsache zog den Kampf in die Länge. Ihre Ausdauer und Kondition wurde gefordert. Letztendlich verlor Ina knapp. Aber sie hätte den Kampf ebenso gut gewinnen können. Ilean erhob sich, um sich von ihnen zu verabschieden: „Wir treffen uns morgen Abend in der Stadt, um unseren Abschluss zu feiern. Im Kamina. Ihr werdet da sein oder?“ Er legte Ina die Kette in die Hand und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Werden wir“, antwortete Kilven. Ilean ging zu den übrig gebliebenen Offizieren und verabschiedete sich. Arton nutzte die Gelegenheit ebenfalls zum gehen.
Ina und Kilven sassen einige Minuten schweigend nebeneinander. „Was hast du geträumt?“ Ina nahm sich Zeit um auf seine Frage zu antworten. Sie betrachtete den Hügel hinter der Mauer und versuchte einen gleichgültigen Eindruck zu machen: „Ich kann mich nicht erinnern“, es war die Wahrheit, sie konnte sich nicht erinnern aber sie konnte sich vorstellen was es war. „Du kannst es mir erzählen Ina“, er legte seine Hand auf ihre und umklammerte sie. „Ich weiss. – Aber ich erinnere mich nicht.“
„Es war gleich wie früher. Die ersten Monate auf der Rekrutenschule. – du hast geschrieen, du hattest Angst. – Du weißt was du geträumt hast.“ Ina hielt ihren Blick bei dem Hügel. „Dir fehlt das Vertrauen es mir zu erzählen“, Kilven's Enttäuschung war nicht zu überhören. Aber sie konnte nicht mit ihm darüber reden. Nicht mit Kilven. „Das hat nichts mit Vertrauen zu tun Kilven. Gar nichts. Ich vertraue dir mehr als jedem anderen.“
„Dann sag mir was dich quält.“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich möchte dir helfen“, seine Stimme war erdrückend. „Es gibt Dinge, bei denen niemand helfen kann. Dinge die besser unausgesprochen bleiben.“ Ina bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen. Hoffte, dass er das leichte Zittern ihrer Stimme nicht hörte. „Aber mit Ilean sprichst du darüber?!“ Ein Hauch von Wut ertönte. „Nein. Nicht alle tragen ihre Angelegenheiten zu Ilean. – Es ist meine Sache und es bleibt meine Sache“, sie blieb ruhig. Jetzt hatte sie ihn angelogen. Eine Notlüge. Er sah sie enttäuscht an: „Es sollte nichts geben das sich zwischen uns stellt. Hast du das schon vergessen?“
„Es ist nichts Kilven.“
„Doch. Ich sehe, dass es dich quält. Es ist ein Problem. – Du stellst es zwischen uns!“ Wut und Enttäuschung lagen in diesem Augenblick nahe zusammen. „Nein! Du stellst es zwischen uns Kilven! Lass es einfach!“
„Freunde sind da um mit ihnen über diese Dinge zu reden“, er gab nicht auf. Sie
Weitere Kostenlose Bücher