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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Überzeugung? – Wie kommt er darauf, dass ich –. Weshalb ist er so von mir eingenommen? – Er kennt mich erst seit kurzem und wir haben kaum miteinander gesprochen.“
„Vielleicht haben sie das richtige gesagt.“ Ina schüttelte ihren Kopf. Daran lag es ihrer Ansicht nach nicht. Es musste einen Zusammenhang mit Neven haben. „Sebiha’s Stärke ist es, sein Gegenüber innerhalb von Minuten richtig einschätzen zu können. Und er hat keine Ahnung wer sie sind oder wie sie sind. Er kann sie nicht einordnen. – Wahrscheinlich ist es das, was ihn so sehr von ihnen überzeugt.“ Ina’s Blick lag auf dem Boden vor ihren Füssen. Kadir lachte: „Er fragt sich immer noch, worum es sich handelt. Arroganz gepaart mit Mut oder Intelligenz mit Mut zum kalkulierten Risiko.“ Sebiha hatte wirklich keine Ahnung wer sie war: „Was glauben sie?“ Er warf ihr einen Seitenblick zu: „Beides trifft zu. Wobei ich es nicht als Arroganz, sondern als Stolz bezeichnen würde. – Sie verteidigen ihren Stolz. – Und der Preis scheint dabei zweitrangig zu sein.“ Bei diesen Worten betrachtete er ihr Auge, das von Nilia’s Schlag noch leicht geschwollen und blau-grün war. Ina entschied sich das Thema zu wechseln: „Wie ist Sebiha?“ Kadir dachte einen Augenblick nach: „Sebiha hat sich immer unter Kontrolle. Was nicht heisst, dass er nicht ebenso wütend sein kann wie sie. – Er lebt es nicht aus. Er ist berechnend aber bei weitem nicht so gefühlskalt und ignorant wie er scheint. Er hat Fehler und ist sich dieser durchaus bewusst. Er hat ein Gewissen, was für jemanden in seiner Position nicht selbstverständlich ist. – Ihretwegen hatte er eine schlaflose Nacht.“ Ina sah zu Kadir hoch. Sebiha eine schlaflose Nacht? Kadir erzählte weiter. Sie erhielt viele Informationen über Sebiha, seinen Charakter, der offenbar sehr undurchsichtig und häufig auch verwirrend war. Irgendwann blieb er abrupt stehen. „Wir sind da.“ Ina sah ihn verblüfft an, das konnte kaum sein. Aber es war so. Nur noch um die Ecke und schon waren sie bei dem bewachten Tor. Sie hatte die Zeit vollkommen vergessen, bemerkte nicht, dass die Dämmerung bereits eingesetzt hatte. Als ob er ihre Gedanken hätte lesen können schlug er vor: „Wir können zurück laufen und die U-Bahn benutzen.“ Ina lachte, presste ihre Lippen zusammen: „Ein verlockendes Angebot, Sir.“ Das war es. Aber das konnten sie nicht tun. Sie hielten einige Sekunden ihren Augenkontakt. Kadir machte einen kleinen Schritt auf sie zu, legte seine Hand unter ihr Kinn und zog es leicht nach oben, neigte seinen Kopf langsam und hielt wenige Zentimeter vor ihren Lippen inne. Ihr Herz pochte, sie hörte jeden einzelnen Schlag in ihrer Brust, ihr Blut raste durch ihren ganzen Körper, sie hielt seinen Augenkontakt. – Würde er es wirklich wieder wagen? Er legte seine andere Hand an ihre Taille, kam mit seinem Körper näher an ihren und ihre Lippen berührten sich sanft. Ina's Blut kochte, sie atmete nicht mehr, schloss ihre Augen und versuchte zu verstehen was geschah. Seine Hand bewegte sich an ihren Hinterkopf, als er seine Zunge durch ihre Lippen schob und ihre berührte. Sie konnte förmlich fühlen, wie sehr er sich beherrschte, wie sehr er sich zurück hielt und doch schob er sie zurück an die Mauer und drückte seinen Körper gegen ihren, während seine Zunge tiefer in ihren Mund vordrang. So viel er forderte konnte sie ihm nicht geben. Nach Sekunden wurde es ihr zu viel. Sie drehte ihren Kopf so gut es ging zur Seite. Er schluckte schwer. Sein Gesicht lag noch an ihrem. Behutsam legte er seine Hand an ihre Wange und zog ihr Gesicht zurück, sah in ihre grünen Augen: „Zu schnell?“ Was sollte sie ihm darauf antworten? „Oder gänzlich falsch?“ In seinem Flüstern schwang eine trübe Befürchtung mit. Kaum merkbar schüttelte Ina ihren Kopf. Ihre Lippen bebten. Etwas zögerlich küsste er sie wieder. Dieses Mal nur kurz. Sein ganzer Körper war angespannt. „Ich will dich morgen sehen.“ Sicher wollte er das. Aber wollte sie ihn sehen? – Wollte sie ihn noch besser kennen lernen, wenn er in fünf Tagen sowieso abreise? Dann liess er sie los und trat einen Schritt zurück. Betrachtete sie skeptisch während sie leer schluckte. Er reichte ihr seinen Arm und sie legten die letzten Meter zum bewachten Tor schweigend zurück. Diese wenigen Meter, kamen Ina wie eine Ewigkeit vor. Sie schienen nicht zu enden. Beim Tor verabschiedete er sich wie ein Vorgesetzter von

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