Ina: Der Konflikt (German Edition)
bieten sie ihm jetzt Miss Ina?“
„Vielleicht reicht das, was ich im Moment bieten kann nicht aus.“ Kadir drückte seinen Körper fester an ihren, liess ihrem Arm los und legte seinen Arm um ihren Bauch, seine Hand auf ihre Taille: „Kannst du nicht mehr bieten? Oder amüsiert es dich meine Eifersucht zu schüren?“
„Ich spiele nicht mit ihnen, Sir. – In Anbetracht dessen, dass ich mich heute von Kilven verabschieden musste und ich sie bis vor einigen Tagen noch gehasst habe, sollten sie mir vielleicht etwas Zeit einräumen.“
„Und wenn ich diese Zeit nicht habe Ina?“ Sie drehte ihren Kopf etwas, um in seine Augen zu sehen. Was meinte er damit? „Wieso haben sie keine Zeit Sir?“ Er legte sein Kinn hinter ihr Ohr: „Weil ich in fünf Tagen abreise.“ Grossartig! Sollte doch einfach jeder abreisen! Fehlte nur noch, dass Ilean verschwand! „Wohin?“ Flüsterte sie nach einigen Sekunden. „Spielt das eine Rolle?“ Sein Mund war immer noch bei ihrem Ohr. „Wie lange?“
„Du kennst die Antwort darauf.“ Natürlich! Wochen, Monate, vielleicht mehr als ein Jahr! – Genau wie Kilven. „Irgendwann kommen sie zurück Sir. – Ich werde hier sein.“ Kadir stiess seinen Atem aus: „In dieser Zeit kann sich vieles ändern.“
„Auf beiden Seiten Sir. – Wobei sie das Glück haben, dass ihr einziger Kontrahent Seran bereits verlassen hat.“
„Ist Kilven mein einziger Kontrahent?!“
„Ja Sir. – Wenn sie vor ihm zurückkehren sind ihre Aussichten nicht einmal schlecht.“ Bei Quendresa! Was tat sie hier gerade?! Kadir benötigte einen Augenblick um zu realisieren, was genau sie ihm gerade sagte. Vielleicht war er aber auch enttäuscht weil er annahm, dass er bereits gewonnen hatte. Ina konnte selbst kaum fassen, dass sie das wirklich aussprach. Er holte Luft aber schwieg und atmete langsam aus, bewegte seinen Kopf, verminderte den Druck seines Griffs, fuhr mit seiner linken Hand wieder über ihren Bauch, auf ihre Hüfte und liess sie los. Ina’s Herz raste. Sie war vollkommen durcheinander. – Seinetwegen! Langsam drehte sie sich zu ihm und sah in seine Augen, dann richtete sie ihren Blick auf den Boden. „Geht es ihnen gut?“ Er war durch ihren abrupten Stimmungsumswechsel verwirrt. „Würden sie mich Nachhause bringen?“ Seine Überraschung war nicht zu übersehen: „Natürlich.“ Er reichte ihr seinen Arm und verliess mit ihr den Park. Sebiha’s scharfen Augen entging es natürlich nicht, genauso wenig wie der Kampf, den sie zuvor führten.
Als sie den Park verliessen, wollte Kadir nach links abbiegen. Ina jedoch nach rechts. Sie blieben stehen, da beide in eine andere Richtung zogen. „Die U-Bahn liegt in dieser Richtung.“
„Der direkteste Weg zu Fuss, führt dort entlang“, erwiderte Ina. „Zu Fuss?“ Kadir versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Haben sie keine Lust auf einen Spaziergang?“ Er drehte seinen Kopf zur Seite und blickte sie skeptisch an: „Das wird ein langer Spaziergang.“ Ina sagte nichts darauf. Kadir lächelte ihr geschmeichelt entgegen und bog nach rechts ab.
In gemütlichem Tempo gingen sie die Strassen entlang. Passierten Kreuzungen, Vergabelungen, Restaurants, Häuser, Museen, Kunsthäuser, den Markt und noch mehr Häuser. Nach ungefähr einer halben Stunde ergriff Kadir das Wort: „Wieso haben sie sich für den Posten bei Sebiha entschieden?“
„Ich hatte keine sehr grosse Auswahl, Sir. Bei Sebiha weiss ich wo ich bin. Und ich habe noch einen Freund in der Nähe. Die Alternative hatte zu viele unbekannte Faktoren.“
„Die wären?“
„Vielleicht wäre ich auf einem Schiff gelandet, vielleicht auf einer Station. Vielleicht wäre meine Aufgabe interessant gewesen, vielleicht langweilig. Das einzige was Sicher war, war die Tatsache, dass es beim Militär gewesen wäre.“
„Und sie erhalten nicht gerne Befehle“, dabei nickte er verständnisvoll. „Solange ich sie nachvollziehen kann. Aber beim Militär wird kein mitdenken erwartet.“ Kadir schmunzelte. „Entschuldigen sie Sir. Ich meinte es nicht so.“
„Ich habe sie verstanden Miss Ina. – Der Posten bei Sebiha entspricht also auch nicht ihrem Wunsch?“
„Ich weiss nicht was mich erwartet“, brachte sie als Entschuldigung vor. „Sebiha hat hohe Erwartungen an sie.“ Ina atmete tief durch. „Er zweifelt nicht daran, dass sie ihnen gerecht werden.“ Nun runzelte sie ihre Stirn: „Wieso Sir?“ Kadir verstand ihre Frage nicht genau. „Woher stammt diese
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