Ina: Der Konflikt (German Edition)
zurück und sah in Nilia’s Augen, die sie sehr genau studierten. „Es gibt keinen einzigen Grund dir mein Vertrauen zukommen zu lassen Ina. Im Gegenteil!“ Seine Stimme war streng, autoritär. Er atmete laut aus und fuhr fort: „Ich werde seiner Forderung entsprechen. Du erhältst Freiheiten, die nicht gerechtfertigt sind und die du nicht verdient hast! Ich rate dir, sie nicht zu missbrauchen. – Gib mir keinen Grund mehr anzunehmen, dass ich dir nicht trauen kann Ina. Keinen einzigen!“
„Das werde ich nicht Sir.“ Er sah sie streng an: „Du würdest es bereuen“, nach diesen Worten wandte er seinen Blick ab und fing an zu essen. Ina würgte ihr Stück Brot langsam hinunter und leerte das Glas Wasser. Dann erhob sie sich: „Auf Wiedersehen Sir.“ Nilia stand auf: „Wir gehen gemeinsam zur U-Bahn.“ Ina zwang ein Lächeln auf ihre Lippen. Soweit gingen ihre Freiheiten die sie nicht verdient hatte. Er selbst übernahm ihre Bewachung.
Beim Tor wartete bereits Kommandeur Galal auf Nilia. „General Nilia“, er reichte ihm ein Pad und wandte sich danach zu Ina: „Miss Ina.“
„Kommandeur.“ Nilia marschierte los und Galal begab sich neben ihn, um die Termine des heutigen Tages durchzugehen, Berichte zu besprechen und andere Informationen auszutauschen. Ina folgte ihnen mit einigen Schritten Abstand. Sie passierten den Eingang der U-Bahn und liefen die Treppe hinunter. Bei der Verzweigung blieb Nilia stehen und wandte sich zu Ina. Er sah sie eindringlich an, ging auf sie zu und küsste sie auf ihre Stirn. Er hatte Übung darin nach aussen etwas vorzutäuschen das nicht existierte. – Vertrauen und Fürsorge spielte er vor. Ina spielte das Spiel mit und lächelte ihn freundlich an, nickte Galal kurz zu und ging ihren Weg. Ein seltsames Gefühl, alleine, ohne Wache und das mit Nilia’s Einwilligung. Sie genoss es.
Bei Sebiha’s Haus wurde sie abgetastet bevor sie das Eingangstor passieren durfte. Einige versetzte Steinplatten bildeten den Weg zum Eingang des Hauses. Sebiha hatte weder Statuen noch noch Teiche oder Steinmuster aufgestellt, die seinen Reichtum zur Schau stellten. Einige Sträucher verzierten die Fläche von der Mauer bis zu seinem Haus. Die Türe wurde geöffnet bevor Ina dort angekommen war. Eine Seranerin von ungefähr siebzig Jahren in einem grünen Kleid und hochgesteckten Haaren stand unter der Tür und wartete auf sie. Sie sah Ina an und wartete auf ihre Erklärung. Ihr Gesichtsausdruck verriet Ina, dass sie davon ausging, dass Ina hier nichts verloren hatte obwohl bereits die Wachen am Tor dafür zuständig waren, diese Abklärung zu treffen und sie einliessen. „Guten Morgen“, Ina lächelte sie freundlich an doch erhielt von ihrem Gegenüber einen hoheitsvollen Blick zurück. „Ich möchte zu Botschafter Sebiha.“
„Das wollen viele!“ Ina lächelte: „Zweifellos aber mich erwartet er.“ Diese Seranerin, bei der es sich offenbar um die Haushälterin handelte, hob ihr Kinn etwas an und fragte schnippisch: „Und ihr Name?“
„Norak“, gab Ina in derselben Tonlage zurück. Sie presste ihre Augen zusammen: „Ina Norak?“ Fragte sie skeptisch. „Ja Madam.“ Ihre ganze Haltung Ina gegenüber veränderte sich schlagartig. Sie lächelte sofort freundlich und bat höflich darum, ihr zu folgen. Ina war durch das Verhalten dieser Person leicht gereizt. Sie konnte es nachvollziehen und doch kratzte es an ihren Nerven. Ina folgte ihr quer durch das Haus bis in den Garten. Dort sassen Sebiha, seine Gattin sowie seine Tochter bei Tisch und frühstückten gemeinsam. „Botschafter Sebiha, Miss Norak ist hier.“ Alle sahen zu ihr auf. Sebiha erhob sich und begrüsste sie mit einem Kuss auf ihr Handgelenk: „Guten morgen Miss Ina“, dabei lächelte er ihr offen entgegen. Ina schenkte ihm ein ebenso warmes Lächeln und liess sich durch seine Hand an ihrem Rücken, zu einem freien Stuhl seiner Tochter gegenüber führen und setzte sich dort. Sebiha setzte sich wieder neben Zefa, die zwischen ihm und ihrer Mutter sass. Zefa musterte Ina interessiert. „Ich hatte sie noch nicht erwartet Miss Ina.“
„Ich hoffe ihre Pläne nicht zu stören Sir.“ Sebiha lächelte: „Im Gegenteil. Sie haben einen guten Tag gewählt.“ Ein Bediensteter stellte ein Gedeck vor Ina und schenkte ihr ein Glas Wasser ein. „Ich habe bereits gefrühstückt.“ Der Bedienstete sah sie kurz an und nahm den Teller wieder mit. „Wartet ihr Kindermädchen draussen Miss Norak?“ Ein spöttischer
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