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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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wenn es so wäre. – Ich will ihnen sagen, Miss Ina, dass Nilia dazu kein Recht hat. Und...“ Ina fiel ihm ins Wort: „Benötigen sie meine Dienste heute noch Sir? – Wenn nicht, werde ich mich mit ihrer Erlaubnis entfernen“, sie bemühte sich um Beherrschung, versuchte höflich zu lächeln und ihrer Stimme einen angemessenen Ton zu verleihen. Sebiha sah in ihre Augen. – Sollte er versuchen das Gespräch weiterzuführen. Er wollte ihr helfen. Er konnte ihr helfen – Ihre Freunde nicht. Aber sie war wütend, weil er es ansprach. Hatte sie Angst davor Schwäche zu zeigen? – Sie biss auf ihre Zähne, ihre Halssehnen waren angespannt, sie versuchte ihre Atmung ruhig zu halten doch es gelang ihr kaum. Ihre Hände hielt sie unter dem Tisch, wahrscheinlich damit er nicht sehen konnte, dass sie zitterten. Sie hielt seinem Blick stand. – Es hatte keinen Zweck. Mit einer Handbewegung gab er ihr zu verstehen, dass sie gehen konnte. Aber sie blieb noch einen Augenblick sitzen, holte Luft und: „Sie wissen es selbst, Botschafter Sebiha. Wie sie sagten: Loyalität und Treue kann man sich verdienen oder erzwingen. General Nilia glaubt es nicht nötig zu haben, es sich zu verdienen. Zwei Seraner. Beide fordern Loyalität. Was glauben sie, wer kann sich eher auf meine Treue verlassen?“ Sebiha wollte etwas darauf sagen: „Wenn es also darauf ankommt, dann ...“ Ina unterbrach ihn: „Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag, Sir.“ Sebiha nickte ihr zu und blieb sitzen. Er staunte über ihr Verhalten. Sie lächelte ihn charmant an und ihre Stimme liess nicht ahnen, dass sie vor Wut kochte. Ihre Gefühlsregungen waren enorm. Ihm war bewusst, dass er das Ausmass nicht begreifen konnte. Sie hatte ganz offensichtlich das Empfindungsvermögen der Tuma geerbt. Und die Gefühle, die Emotionen der Tuma waren extrem. Für einen Seraner nicht nachvollziehbar. Aber Ina hatte sich gut unter Kontrolle, für das was in ihr vorgehen musste. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte sie eine Fassade aufgebaut, die ihre Wut vollkommen verbarg. Er wusste wie schwer es den Tuma fiel sich zu beherrschen, er hatte mehr als einen Wutausbruch an den Verhandlungstischen erlebt. Und Ina, mit ihrem jungen Alter war sie bereits fähig zu lächeln und ihre Wut zu verbergen. Mit Übung und Selbstkontrolle war sie in einigen Jahren vielleicht sogar in der Lage niemanden merken zu lassen, dass sie wütend ist. Sie verfügte jetzt schon über eine ausserordentliche Selbstkontrolle.
Sebiha sass noch eine Weile an dem Tisch und klopfte mit seinen Fingern auf die Tischplatte. Ina war sehr Eigensinnig. Er machte sich viele Gedanken um sie. Doch letztendlich kam er zu dem Schluss, dass er sie nicht verstand und keine Ahnung hatte, wer sie wirklich war. Wie sie war. Sie misstraute ihm. Auch wenn sie ihn charmant belächelte und ihre Worte offen schienen. Ihre Aussagen waren immer durchdacht. Sie sprach von Neven, wie schwer es für sie war und noch immer ist. Aber diese Aussage bestätigte nur, was jedem klar sein musste. In Wirklichkeit hatte sie nichts über sich verraten, was nicht ohnehin bekannt war. – Sie war klug, klüger als es den Anschein hatte und klüger als er vermutete. Sie legte es darauf an, nicht erkannt zu werden, nicht verstanden zu werden. Und es gelang ihr sehr gut. Sebiha fragte sich, wie gut Nilia sie kannte. Doch vor allem fragte er sich, wie gut sie ihre Freunde kannten. – Wussten sie wer sie wirklich ist? Gestattete Ina ihnen Einblick in ihre Person? Mit Mister Balja unterhielt sie sich über ihn. Er sei der einzige, der ihren Verstand wieder ordnen könne. Ein Indiz dafür, dass er sie verstand, dass sie ihm ihre Gedanken anvertraute. Aber wie weit ging sein Verständnis für sie und ihr Vertrauen zu ihm? Überhaupt, woher stammte dieses Misstrauen allem und jedem gegenüber? Sicher, sie wurde von Neven zurückgelassen. Aber das war bereits vier Jahre her. Es konnte doch nicht ein derartiges Ausmass haben. Sebiha schüttelte gedankenverloren den Kopf. Er verstand sie nicht.
    Kadir kam herein und setzte sich zu ihm an den Tisch. Er bestellte sich einen Talila und beobachtete Sebiha. Schliesslich richtete Sebiha seine Augen zu ihm: „Ich verstehe sie nicht“, er klang beinahe verzweifelt.
Kadir runzelte seine Stirn: „Wen? – Ina?“ Sebiha nickte. „Wo ist sie?“
„Weg. – Sie war wütend.“
„Wieso?“ Sebiha atmete tief durch: „Ich habe ihr meine Hilfe angeboten. Wegen Nilia“, dann schüttelte er wieder seinen

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