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INAGI - Kristalladern

INAGI - Kristalladern

Titel: INAGI - Kristalladern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Strunk
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Feuer im Herd an und verbrannte sich dabei beinahe die Finger. Er war beunruhigt, weil Ishira heute nicht am Mineneingang auf Kenjin und ihn gewartet hatte. Rei hatte ihm erzählt, dass seine Freundin während der Arbeit ins Fort gerufen worden war. Hatte der Hemak neue Aufgaben für sie? Aber die Zeit für die nächsten Strebtrennungen war noch lange nicht gekommen…
    Er seufzte unwillig, ärgerlich auf sich selbst. Welchen Sinn hatte es zu grübeln? Seine Freundin würde es ihm früh genug erzählen. Doch es machte ihm zu schaffen, dass sie schon bald wieder fortgehen könnte. Die Zeit zerrann ihm zwischen den Fingern und er hatte immer noch nicht den Mut gefasst ihr zu sagen, wie es in seinem Herzen aussah.
    Er war gerade dabei, das Essen in Schüsseln zu füllen, als Ishira endlich heimkam.
    »Gut abgepasst, Nira-Shira«, begrüßte Kenjin seine Schwester. »Du kommst gerade richtig, um dich von Hiros Kochkünsten verwöhnen zu lassen.« Einen Augenblick später fragte er erschrocken: »Nira?«
    Kanhiro drehte sich ruckartig um. Seine Freundin war mitten im Raum stehen geblieben. Das Licht, das durch das offene Fenster hereindrang, enthüllte ihre blassen, wie erstarrt wirkenden Gesichtszüge. Ihre Augen glänzten, als würden Tränen darin schwimmen. Bestürzt sprang er auf. »Was ist passiert?«
    Sie ließ zu, dass er ihren Arm nahm und sie zur Bank führte. »Ich… heute ist mein letzter Abend in Soshime«, sagte sie niedergeschlagen.
    Seine Kehle war auf einmal trocken. »Du brichst morgen schon wieder auf? Wohin?«
    Ishira zwinkerte heftig, als versuchte sie mit aller Macht die Tränen zurückzudrängen. »Der Hemak des benachbarten Gebiets hat eine Vereinbarung mit unserem Hemak getroffen, dass ich auch die Hauer in seinem Hem vor Shigen beschützen soll. Wir reiten morgen früh.«
    Kenjin stand da wie vom Donner gerührt. »Aber… du warst nur fünf Tage hier.«
    Ihre Tränen gewannen nun doch die Oberhand. »Warum gibt es niemand anderen, der die Hauer warnen kann?« schluchzte sie. »Warum kann ich nicht noch ein bisschen länger bei euch bleiben? Wenn ich gewusst hätte, was meine Fähigkeit mit sich bringt, dann…«
    »…hättest du mich in der Mine meinem Schicksal überlassen?« unterbrach Kanhiro sie trocken.
    Sie sah einen Herzschlag lang schockiert aus. »Natürlich nicht!« fauchte sie ihn dann an. »Wie kannst du darüber Scherze machen?«
    Beschwichtigend hob er die Hände. »Ich wollte dich nur etwas aufmuntern.«
    Sie atmete tief durch. »Ich weiß schon, was du sagen willst: Ohne meine besondere Wahrnehmung wären wir heute beide nicht hier. Ich sollte dankbar sein und mich nicht beschweren.«
    »Ja und nein.« Sanft wischte er ihr mit dem Finger die Tränen von der Wange. »Ich gebe zu, dass es auch mir verdammt schwerfällt, schon wieder so lange auf die Frau verzichten zu müssen, der mein Herz gehört.«
    Da, er hatte es gesagt. Beiläufig unromantisch in einem Nebensatz. Aus Kenjins Richtung kam ein undefinierbarer Laut. Kanhiro schielte auf Ishiras Gesicht. Sie starrte ihn mit ungläubig geweiteten Augen an, offensichtlich sprachlos. Er rieb sich verlegen den Nacken. In den zahllosen Nächten, in denen er wach gelegen und an seine Freundin gedacht hatte, hatte er sich seine Rede sorgfältig zurechtgelegt. Doch nun waren all die wohlklingenden Worte wie fortgewischt. Dafür wusste sein Körper umso besser, was er zu tun hatte. Langsam und ohne den Blick von Ishiras Gesicht zu lösen, beugte Kanhiro sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Sie waren so warm und weich wie in seiner Vorstellung und schmeckten wunderbar süß. Aufflammendes Verlangen brachte seinen Puls zum Rasen. Sein Herz schlug so hart gegen seine Brust wie bei der ersten Berührung mit der Kristallader. Mit einiger Mühe löste er sich gerade weit genug von seiner Freundin, um ihr in die Augen sehen zu können. In ihren Pupillen konnte er sein winziges Spiegelbild erkennen. »Ich liebe dich«, flüsterte er heiser. »Mehr als alles auf der Welt.«
    Ihr Mund zitterte leicht. »Hiro.« Sein Name war kaum mehr als ein Hauch. »Ich… ich hatte keine Ahnung.«
    Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ich glaube, ich liebe dich schon, seit wir Kinder waren«, vertraute er ihr an. »Ich hatte nur nie den Mut, es einzugestehen.«

    * * *

    Ishira wusste, dass sie irgendetwas tun oder sagen sollte, aber sie war so überwältigt, dass sie nur dastehen und ihren Freund ansehen konnte. Seine Lieberklärung

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