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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Legenden einen gemeinsamen Ursprung haben? Vielleicht gefällt Ihnen das Wort Make-Makes Zorn ja nicht. Was halten Sie von Sodom und Gomorrha? Oder Armageddon?« Sekundenlang starrte er Indiana noch aus Augen an, in denen nichts weiter als nackte Panik geschrieben stand.
    Dann fuhr er auf dem Absatz herum und stürmte aus der Tür.
     
    Armageddon! Das Jüngste Gericht! Sodom und Gomorrha! Was für ein Unsinn! Seit es Menschen gab, hatten sie sich allen möglichen Humbug zusammenprophezeit, und wenn es um das Ende der Welt oder andere düstere Untergangsvisionen ging, dann waren sie schon immer ganz besonders eifrig bei der Sache gewesen.
    Indiana wiederholte den Gedanken immer und immer wieder, als müsse er ihn sich nur oft genug einhämmern, um ihn wahr werden zu lassen. Oder wenigstens selbst daran zu glauben.
    Leider geschah weder das eine noch das andere.
    Indiana war weit davon entfernt, tatsächlich an den bevorste-henden Weltuntergang zu glauben. Aber wenn nicht er, wer sollte dann erst wissen, daß nicht alle Legenden nur Märchen waren und daß es sehr wohl Mächte gab, die dem menschlichen Begreifen auf immer entzogen bleiben würden – und daß nur zu viele dieser Mächte grausamer und erbarmungsloser als der biblische Racheengel waren. Die Welt würde nicht untergehen, wenn Make-Makes Zorn über sie kam, wie Ganty es ausgedrückt hatte. Aber es war denkbar, daß sie eine weitere, schreckliche Katastrophe erlebte, daß sich zu allen finsteren Mächten dieser Zeit eine weitere zerstörerische Kraft gesellte, und es spielte im Grunde nicht einmal eine Rolle, ob sie nun nur eines oder eine Million unschuldiger Leben auslöschte.
    Sein Alptraum war Wahrheit geworden. Es gab sehr wohl Dinge, über die die Zeit mit Fug und Recht den Mantel des Vergessens gebreitet hatte. Und eine dieser Kräfte war erwacht, und sie würde mit Sicherheit mehr tun, als nur diese Insel und ihre Bewohner zu verschlingen, wenn sie erst einmal wirklich entfesselt war.
    Indiana saß lange in düstere Gedanken versunken da, ehe ihm bewußt wurde, daß er nicht allein in der Kammer war. Etwas im Rhythmus von Delanos mühsamen Atemzügen hatte sich verändert.
    Er stand auf, ging zu ihm hinüber und setzte sich sehr vorsichtig auf den Rand des Lagers, um ihn nicht zu berühren und ihm unnötige Schmerzen zuzufügen. Delanos Augen standen weit offen, aber ihr Blick war leer wie immer. Trotzdem wußte Indiana, daß Delano wach war.
    »Sie haben alles gehört?« fragte er.
    »Ja«, flüsterte Delano. Seine Stimme war so schwach, daß Indiana erschrak. Delanos Gesicht glühte. Die Wunde auf seiner Wange hatte sich entzündet und verströmte einen schrecklichen Geruch. »Es sieht so aus, als … würden Sie mich nicht lange überleben, Dr. Jones.«
    Indiana wußte nicht, was er darauf antworten sollte, daher schwieg er. Nach einer Weile fragte Delano: »Sind wir allein?«
    »Natürlich«, sagte Indiana. »Warum?«
    »Schauen Sie nach«, bat Delano. »Es ist … wichtig. Bitte.«
    Indiana stand gehorsam auf, ging zur Tür und warf einen Blick nach rechts und links, ehe er zu Delano zurückkehrte.
    »Es ist niemand da.«
    »Gut«, flüsterte Delano. Er hob die Hand und tastete blind nach Indianas Arm. Indiana ergriff seine bandagierten Finger, und obwohl er wußte, welche Pein die Berührung Delano bereiten mußte, zog dieser die Hand nicht zurück, sondern hielt Indiana im Gegenteil nur noch fester. Wie ein Ertrinkender, der sich verzweifelt an einen letzten Halt klammert. Indiana schauderte, als er spürte, wie heiß Delanos Haut unter den Verbänden war.
    »Hören Sie mir zu, Dr. Jones«, flüsterte Delano. »Es gibt noch eine Chance, aber Sie … Sie dürfen mit keinem der anderen darüber sprechen, versprechen Sie mir das.«
    »Selbstverständlich«, sagte Indiana, aber das genügte Delano nicht.
    »Nicht so«, sagte er. »Versprechen Sie es mir wirklich. Es ist wichtig.«
    »Ich verspreche es«, sagte Indiana. Er meinte es ernst.
    »Sie müssen diese Waffe zerstören«, murmelte Delano.
    »Sie … darf nicht in die Hände des Militärs fallen. Auf keiner Seite, Jones. Schwören Sie mir, daß Sie es … verhindern.«
    »Ich bin nicht einmal sicher, daß es eine Waffe ist«, antwortete Indiana zögernd.
    »Ganz egal, was es ist, zerstören Sie es, Jones.« Delano richtete sich auf, packte Indiana mit beiden Händen bei den Jackenaufschlägen und starrte ihn aus weit aufgerissenen, leeren Augen an. »Versprechen Sie es!«
    Es wäre leicht

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