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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hundert Meter weit sehen konnte, ehe sich sein Blick in vollkommener Finsternis verlor.
    Irgendwo dort draußen in der Dunkelheit war die HENDERSON. Vielleicht. Irgendwo dort draußen stand ein Mann mit einem Fernglas, der das Notsignal, das die Langohren ohne ihr eigenes Wissen jetzt seit fast einer Stunde ab-schickten, erkannt und darauf reagiert hatte. Vielleicht. Und vielleicht war jetzt schon ein Boot mit einer Rettungsmann-schaft zu ihnen unterwegs.
    Indiana seufzte tief auf. In ihrem »Plan« waren so viele Vielleichts , daß er ihn ebensogut vergessen konnte. Selbst wenn er aus allen Vielleichts ein »Ganz bestimmt!« machte, würden sie einfach zu spät kommen.
    »Geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin, Doktor Jones«, sagte Sandstein hinter ihm.
    Indiana drehte sich erschrocken zu ihr herum, und Sandstein fuhr fort: »Selbst wenn Ihnen persönlich die Flucht gelänge, kämen Sie niemals von der Insel herunter. Und Ihre Kameraden müßten teuer dafür bezahlen. Also machen Sie lieber keine Dummheiten.«
    Indiana blickte sie böse an, aber er hatte gleichzeitig auch Mühe, sich seine Erleichterung nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. Für eine Sekunde war er fest davon überzeugt gewesen, daß sie alles wußte und das Spiel nur mitgespielt hatte, um ihn zu verhöhnen.
    »Worauf warten Sie noch?« fragte er übertrieben zornig, um seine wahren Gefühle zu verbergen. »Bringen Sie mich doch endlich um!«
    Sandstein lachte. »Sie haben es sehr eilig, zu sterben«, sagte sie. »Aber ich will großzügig sein, Dr. Jones. Ich gebe Ihnen die Chance, um Ihr Leben und das Ihrer Kameraden zu kämpfen.«
    Sie gab ein Zeichen mit der Hand. Zwei Langohren kamen herbei, und gleichzeitig bewegte sich einer der großen Kräne knarrend in ihre Richtung. Einer der beiden Polynesier trug einen grellbunten Federmantel über den Armen; der andere schleppte ein ganzes Sammelsurium von Waffen mit sich: Speer, Keule, Axt, Messer. Ein ausgesprochen ungutes Gefühl begann sich in Indiana breitzumachen.
    »Ich nehme an, Sie haben lange genug zugesehen, um die Regeln zu kennen«, sagte Sandstein. »Sind Sie bereit?«
    »Ich … ich soll dort hinunter?« fragte Indiana mit einer ungläubigen Geste in den Vulkan hinab. Erst jetzt fiel ihm auf, daß der zeremonielle Kampf der Langohren zu Ende war. Die letzten Polynesier kletterten in diesem Moment geschickt wie große Affen an den Seilen nach oben.
    »Sie haben die Wahl«, sagte Sandstein lächelnd. »Den sicheren Tod für sich und Ihre Begleiter – oder mein Versprechen, in Frieden gehen zu dürfen, wenn Sie den Kampf gegen drei meiner besten Krieger bestehen.«
    »Oh«, sagte Indiana. »Nur drei.«
    »Niemand soll mir nachsagen, ich wäre unfair«, erwiderte Sandstein spöttisch. »Wählen Sie Ihre Waffen.«
    »Ganz gleich welche?«
    »Sicher.«
    »Dann hätte ich gern eine Maschinenpistole«, sagte Indiana.
    »Und wenn es geht, einen Flammenwerfer.«
    Sandsteins Gesicht verfinsterte sich. »Strapazieren Sie meine Geduld nicht zu sehr, Jones.«
    Indiana verbiß sich die Antwort, die ihm auf den Lippen lag, und wandte sich dem Polynesier zu. Er überlegte ein paar Augenblicke, dann nahm er das Messer, schob es unter seinen Gürtel und streckte die Hand nach der Axt aus. Aber er führte die Bewegung nicht zu Ende, sondern drehte sich plötzlich zu Sandstein um. »Könnte ich meine Peitsche haben?«
    Sandstein schien die Bitte erwartet zu haben, denn sie winkte nur herrisch, und der Polynesier reichte Indiana die zusammengerollte Lederschnur. Er befestigte sie neben dem Dolch am Gürtel. Dann wollte er nach dem Umhang greifen, aber der Polynesier schlug grob seinen Arm beiseite und machte sich allein daran, Dr. Indiana Jones in einen Vogelmenschen zu verwandeln – was im übrigen nicht halb so einfach war, wie es im ersten Moment den Anschein hatte. Die beiden Langohren benötigten eine gute Viertelstunde, um den Mantel mit einem komplizierten System aus Stangen und Lederriemen an seinen Schultern und Armen zu befestigen. Das Kleidungsstück erwies sich als erstaunlich schwer und erstaunlich unbequem.
    Möglicherweise konnte man darin fliegen, dachte Indiana verärgert, aber man konnte kaum darin gehen .
    Sandstein machte eine einladende Geste auf das Tau zu, das neben ihm hing. »Bitte, Dr. Jones.«
    Indiana sah sich mit übertriebener Geste um. »Und meine …
    Partner?«
    »Sie haben fünf Minuten zum Üben«, antwortete Sandstein spöttisch. »Es ist nicht leicht, wie ein

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