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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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damit verbundenen Implikationen lassen jeglichen Rechtfertigungsversuch hinfällig werden, denn durch derartige Methoden verlieren die Menschen ihren Sinn für die Heiligkeit des Lebens und maßen sich dann an, bar aller Achtung damit umzuspringen.
    Ihr werdet oft angesichts eindeutig verwerflicher Handlungen Nachsicht walten lassen, wenn ihr meint, daß sie im Dienste einer guten Sache begangen wurden. Ihr neigt dazu, nach etwas von Grund auf Bösem Ausschau zu halten und in Kategorien der »Mächte des Guten und des Bösen« zu denken. Ich bin ziemlich sicher, daß viele meiner Leserinnen und Leser von der Macht des Bösen überzeugt sind. Das Böse jedoch existiert in diesem Sinne nicht, und deshalb können sich auch viele offensichtlich idealistisch eingestellte Menschen an verwerflichen Handlungen beteiligen, wobei sie sich einreden, daß der gute Zweck ihr Handeln rechtfertige.
    (Nach langer Pause um 21.32 Uhr:) Deshalb fühlen sich Fanatiker in ihrem Handeln gerechtfertigt. Wenn ihr solchem Schwarzweißdenken frönt, dann geht ihr schäbig mit euren Idealen um. Jede Handlung, die sich mit einem eurer Ideale nicht vereinbaren läßt, höhlt es von innen her aus. Mehrfach schon habe ich von der Versuchung gesprochen, die euch blendet, wenn ihr einerseits Idealisten seid und euch andererseits für unwürdig oder ohnmächtig haltet; die Verwirklichung eurer Ideale erscheint euch dann in solcher Zukunftsferne, daß ihr den Einsatz geglichen Mittels für gerechtfertigt haltet. Und wenn das geschieht, gereichen die schönsten Ideale den Menschen zum Unglück. Wenn ihr praktizierende Idealisten sein wollt, dann muß jeder Schritt, den ihr auf eurem Weg zum Ziel setzt mit euren Idealen ethisch vereinbar sein.
    Das System der freien Marktwirtschaft in eurem Lande entstand aus - ändere, Joseph, das Wort um in »ist verankert« - ist verankert in sonderbaren Grundlagen. Es gründet sich auf den demokratischen Glauben an das Recht jedes einzelnen Bürgers auf ein menschenwürdiges, lebenswertes Leben. Doch verknüpfte sich dies mit darwinistischen Ideen vom Überleben des Stärkeren, also mit dem Glauben, daß jeder einzelne seinen Vorteil auf Kosten anderer suchen müsse, und mit der völlig abwegigen Vorstellung, daß sämtliche Vertreter ein und derselben Gattung im Wettstreit miteinander leben und daß jede Gattung sich im Wettbewerb mit jeder anderen Gattung befinde.
    Die »Gesetze« von Angebot und Nachfrage sind
    Fehlinterpretationen, die dem wenig schmeichelhaften Glauben an die grundlegend habgierige Natur des Menschen zu »verdanken« sind. Mit dem Grund und Boden eures Landes seid ihr in früheren Zeiten umgegangen, als wäre eure Gattung als die »stärkste« berechtigt, auf Kosten aller anderen und auf Kosten von Grund und Boden euer Überleben sicherzustellen. Das Ideal eures Landes im ganzen war und ist vortrefflich: jeder Mensch soll das Recht haben, in Würde ein lebenswertes Leben zu führen. Die Mittel jedoch, mit denen man dieses schöne Ideal verfolgte, haben dazu beigetragen, daß es brüchig wurde.
    Die in die Praxis umgesetzten darwinschen Prinzipien griffen unseligerweise auf den wirtschaftlichen Bereich und auf die Anschauung vom Menschen als »politischem Lebewesen« über.
    (Pause, dann sehr eindringlich:) Die Religion wie auch die Wissenschaft sprachen anderen Gattungen jegliches Bewußtsein ab.
    Wenn der Mensch - in seinen großzügigeren Momenten - von der »
    Heiligkeit des Lebens« sprach, dann dachte er nur an das menschliche Leben. Ihr lebt nicht im Wettstreit mit anderen Gattungen, auch lebt ihr nicht in irgendeinem natürlichen Wettstreit mit euresgleichen. Und die Welt der Natur ist in keiner Weise das Ergebnis des Wettstreits aller Gattungen. Wäre das der Fall, dann gäbe es überhaupt die Welt, die ihr kennt, nicht!
    Als Individuen existiert ihr körperlich aufgrund des unvergleichlichen biologischen Zusammenwirkens sämtlicher Gattungen und, auf tieferen Ebenen, aufgrund der Zusammenschlüsse zu Zellverbänden, an denen die Körperzellen sämtlicher Gattungen beteiligt sind. Werterfüllung ist eine ebensowohl psychische wie auch physische Bestrebung, die in jeder Bewußtseinseinheit wirkt und diese zu ihrer eigenen größtmöglichen Erfüllung in solcher Weise motiviert, daß ihre individuelle Erfüllung auch zur optimalen Entwicklung jeder anderen Bewußtseinseinheit beiträgt.* Diese Bestrebung wirkt sich unterhalb wie innerhalb des materiellen Bezugsrahmens aus. Sie ist auch

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