Individuum und Massenschicksal
Leuten nach »dem Rat« - ich wollte wissen, ob es so etwas gäbe. Im selben Moment erschien ein weißes Licht von Türbreite vom Boden herauf bis zur Decke, mit einigen Symbolen darin oder darauf. Augenblicklich fuhr ich durch die Luft aufwärts dahinein, wobei ich mit großer Geschwindigkeit aus dem Raum aufstieg. Ich bekam es mit der Angst zu tun und wollte zurückkehren; ich glaube, ich hatte Angst, völlig mitgerissen zu werden. Ich weiß nicht, was ich sah. Ich kehrte augenblicklich in den Raum zurück, ohne mich entsinnen zu können, wie.
Später bin ich in einem spiritualistisch anmutenden Konsultationsraum und erzähle einer Frau meine Erfahrung. Als ich ihr sage, daß ich die Autorin des Seth-Materials bin, ist sie ziemlich betroffen und sagt, daß man es nicht akzeptiere. Mir ist das egal.
Dazu Seth:)
Ruburt hat also nach einem Rat gesucht. Er war ein Ratsuchender, der höchster Weisung bedurfte, und so wurde daraus »der Rat« - ein vortreffliches Wort übrigens, das hier für die tiefinnerste und zugleich erhabenste Weisung steht, die jedem Individuum zugänglich ist.
Er suchte nach einem Zustand höheren Bewußtseins, der eine einzigartige und doch universale Quelle der Information und Offenbarung darstellt. Eine solche Quelle gibt es für jedes Individuum, ganz gleich, wie sie gedeutet wird. Das weiße Licht ist ein bezeichnendes Symbol in solchen Fällen. Er konnte sich die Information nicht zu eigen machen und bekam doch einigermaßen Angst vor der Ungeheuerlichkeit der damit verbundenen Erfahrung, als ob das uralte und doch neue Wissen, das zu suchen er seine persönlichen Gründe hatte, so allumfassend wäre, daß seine eigene Individualität Schwierigkeiten haben könnte, es zu verarbeiten und gleichzeitig den eigenen notwendigen Bezugsrahmen beizubehalten. Eine solche Reaktion ist völlig natürlich, einfach wegen der Ungewohntheit derartiger Erfahrungen.
Doch wurde er in jenem Licht gebadet, davon erfüllt und erfrischt und zu neuen Einsichten geführt, die nun in seiner Erfahrung schubweise auftauchen werden, so daß er sie sich in seinem alltäglichen Bezugsrahmen aneignen kann. Übersetzungen finden also selbst in diesem Augenblick statt. Auch der Kontakt wird wieder hergestellt werden.
(Nachdem Seth mehrere Minuten auf einiges andere Material für Jane verwendet hatte, sagte er um 23.10 Uhr gute Nacht.) Sitzung 828, Mittwoch, den 15. März 1978
(21.53 Uhr.) Guten Abend.
(»Guten Abend, Seth.«)
Nun: Der Mensch der Frühzeit, wie ihr ihn geschichtlich seht, stand in einer bewußteren Beziehung zum Bezugssystem 2 als jetzt ihr.
Wie Ruburt in »Psychic Politics« erwähnte, gibt es viele Abstufungen von Bewußtsein, und wie ich in der »Natur der Psyche - ihr menschlicher Ausdruck in Kreativität, Liebe, Sexualität« erwähnte, gebrauchte der Mensch der Frühzeit sein Bewußtsein vornehmlich für andere Wahrnehmungen als die, mit denen ihr vertraut seid. So empfand er zum Beispiel häufig das, was ihr als Produkte der Einbildungskraft bezeichnen würdet, als Sinneswahrnehmungen, die mehr oder minder die körperlich-materielle Erscheinungswelt widerspiegeln.
Imagination oder Einbildungskraft ging stets mit Kreativität einher; erst als dann der Mensch sich auf das begrenzte Bewußtsein einzustellen begann, dem es hauptsächlich um Ursache und Wirkung zu tun war, nahm er nicht länger die Schöpfungen seiner Imagination als Tatsachen seiner Wirklichkeit wahr. Der Mensch der Frühzeit eurer Geschichte hatte begriffen, daß beispielsweise Krankheit ebensosehr wie Gesundheit ursprünglich das Ergebnis der Einbildungskraft war, denn er erlebte viel unmittelbarer die Effizienz seiner brillanten Imagination. Die Verbindungslinien zwischen imaginativer und stofflich-körperlicher Erfahrung haben sich für euch verwischt, und natürlich sind sie auch von anderen Glaubensvorstellungen und den Erfahrungen, denen solche Vorstellungen zugrunde liegen, überdeckt.
Ich stelle das hier sehr vereinfacht dar. Es ist viel komplizierter -
und doch nahm zum Beispiel der Mensch der Frühzeit die Tatsache wahr, daß niemand eine körperliche Verletzung erleidet, ohne dieses Geschehen auf die eine oder andere Weise in seiner Vorstellung vorweggenommen zu haben. Daher wurden auch imaginative Behandlungsmethoden angewandt: ein körperliches Leiden wurde kraft Imagination geheilt - und in jenen Tagen zeitigten solche Heilverfahren ihre Wirkung.
Ungeachtet allen Besserwissens eurer Geschichtsbücher waren
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