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Individuum und Massenschicksal

Individuum und Massenschicksal

Titel: Individuum und Massenschicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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jene Männer und Frauen der Frühzeit völlig gesund. Sie hatten starke Knochen, gute Zähne. Doch gingen sie mit ihrer Alltagswelt, der Stoff-und Dingwelt, durch bewußten Einsatz der Imagination auf eine Weise um, die heute überaus schwierig zu verstehen ist. Sie wußten um den Tod und erkannten sich als sterblich, doch ihr tieferes Gewahrsein von Bezugssystem 2 ermöglichte ihnen eine umfassendere Identifikation, und so verstanden sie auch, daß der Tod nicht nur eine Naturnotwendigkeit, sondern auch eine Gelegenheit für andere Arten der Erfahrung und Entwicklung ist.*
    * Vergleichen Sie die Fußnote zu Sitzung 803, Seite 49 f.
    (Lange Pause um 22.10 Uhr.)
    Sie empfanden ganz unmittelbar ihre Verbundenheit mit der Natur, die ihnen in einer völlig anderen Weise als euch zur Erfahrung kam. Sie fühlten, daß sie der erweiterte Ausdruck ihrer eigenen Stimmungen und Temperamente war, die Materialisierung von psychischen Geschehen, die zu gewaltig waren, als daß der Körper irgendeines Einzelmenschen oder einer Gruppe sie hätte enthalten können. Sie fragten sich, wohin ihre Gedanken gingen, nachdem sie sie gehabt hatten, und sie stellten sich vor, daß diese Gedanken irgendwie zu den Vögeln und Felsen, Bäumen und Tieren wurden, die selbst in immerwährender Wandlung begriffen waren.
    Doch fühlten sie auch, daß sie sie selber waren, daß sie als Menschenwesen einer Dimension der Natur Ausdruck gaben, die zu großartig war, als daß sie im Rahmen der sichtbaren Natur hätte enthalten sein können, und sie wußten, daß die Natur sie, die Menschen, brauchte, da sie ihr eine Stimme anderer Art verliehen. Als Menschen sprachen sie für sich selbst; doch weil sie sich so sehr als Teil der natürlichen Umwelt empfanden, waren sie auch Sprecher der Natur und all ihrer Geschöpfe.
    In euren Deutungen der Natur bleibt viel Unverständliches. Die Menschen der damaligen Welt wußten, daß in der Natur Gleichgewicht herrscht. Menschen und Tiere müssen sterben. Fiel ein Mensch, wie das manchmal geschah, einem Tier zur Beute und wurde verzehrt, so mißgönnten seine Gefährten dem Tier seine Beute nicht - wenigstens nicht in einem tieferen Sinne. Und wenn sie selber Tiere erlegten und beispielsweise deren Herz aßen, so geschah das nicht nur, um sich die »
    starken Herzen« oder die Furchtlosigkeit der Tiere anzueignen, sondern es trat darin auch die Absicht zutage, diese Eigenschaften zu bewahren, so daß jedes Tier in den Erfahrungen der Menschen gewissermaßen fortleben würde.
    Die Menschen jener Zeiten schützten sich vor Unwettern, doch sie verargten dem Unwetter nicht die Gefährten, die ihm zum Opfer fallen mochten. Ihr Bewußtsein wechselte einfach vom Bündnis mit dem Selbst-im-Körper zum Bündnis mit dem Selbst-im-Unwetter über. Die Intentionen von Mensch und Natur waren weitgehend identisch und wurden auch so verstanden. Damals fürchtete der Mensch die Elemente nicht, wie man heute gern annimmt.
    (22.25 Uhr.) Manche Erfahrungen des Menschen der Frühzeit würden euch heute ganz fremdartig erscheinen. Doch in gewissen Formen wiederholen sie sich durch die Jahrhunderte. Der Mensch der Frühzeit nahm sich selbst als Individuum wahr. Er fühlte, daß die gewaltige Macht seiner Emotionen in den Naturkräften ihren Ausdruck fand. Er projizierte sich selbst in die Natur, in den Himmel, und erschuf dort in seiner Vorstellung personifizierte Träger dieser Naturkräfte, die viel später dann beispielsweise als die anthropomorphen Götter des Olymps fortlebten. Er nahm jedoch die Lebenskraft auch noch im Geringsten der Natur wahr, und, noch unberührt von jeglicher Einschränkung seiner Wahrnehmungsfähigkeit, war er sich seiner Verbindung mit jedem Individualbewußtsein gegenwärtig, auch dem geringsten. Seine Version dieser Sicht der Natur fand viel später dann in dem »kleinen Volk« der Natur- und Elementargeister ihren Ausdruck.
    Vor allem aber war sich der Mensch der Frühzeit des Ursprungs der Natur bewußt.
    Staunen erfüllte ihn ob der immerwährend neuen Entdeckungen seines Bewußtseins. Er hatte den Bewußtwerdungsprozeß noch nicht mit der Scheineleganz glatter Kontinuität überdeckt, die euer Bewußtsein jetzt angenommen hat. So war er, wenn er einen Gedanken hatte, von Neugier erfüllt: Woher ist er gekommen? Sein Bewußtsein war ihm also ein Quell immerwährenden Entzückens, in seinen wechselnden Qualitäten so wahrnehmbar und offensichtlich wie der wechselnde Himmel. Die Glätte, die Ebenheit eures

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