Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ines oeffnet die Tuer

Ines oeffnet die Tuer

Titel: Ines oeffnet die Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
Vom Netzwerk:
Bett. Nur ein Albtraum … ein nächtliches Schreckgespenst.
    Oder war der Traum eine Botschaft?
    Wenn der alte Herr tatsächlich in den Besitz des Buchs gelangt war – wusste er dann, dass Agnes das Refugium ihrer Enkeltochter überlassen hatte? Konnte er es auf diese Weise finden?
    Sie kaute auf ihren Nägeln herum. Das hatte sie lange nicht mehr getan.
    In den nächsten Tagen schreckte sie immer wieder auf, wenn auf der Straße ein Motorengeräusch erklang. Dann spähte sie aus dem Fenster, ob nicht die Limousine vor dem Haus parkte. Aber sie wie nie zu sehen.
    Vielleicht bildete sie sich das alles nur ein …
    Â 
    In der Schule wurden die letzten Klassenarbeiten zurückgegeben. Keine Glanznoten für Ines, aber das war nicht schlimm. Viel wichtiger war, dass sie mit Sonja wieder im Reinen war. Die Freundinnen hingen jetzt die ganze Zeit zusammen und konnten gar nicht voneinander lassen. So als hätten sie sich für Jahre aus den Augen verloren und fürchteten, es könnte ihnen wieder passieren.
    Â»Das Schuljahr ist noch nicht zu Ende, Ines und Sonja«, warnte Frau Wunder, als sie im Physikunterricht miteinander flüsterten. »Wir legen hier die Basis für die neunte Klasse, also passt bitte auf.«
    Ines und Sonja unterdrückten mühsam ihr Kichern. Konnte Frau Wunder nicht mal in den letzten Stunden vor den Sommerferien etwas entspannter sein?
    Am meisten freute sich Ines auf das Schulfest.
    Lange Zeit war ihr nicht zum Feiern zumute gewesen. Aber je näher der Freitag rückte, desto aufgeregter war sie. Nach den Schrecken der letzten Zeit, all den Sorgen und fiesen Träumen, sehnte sie das Fest regelrecht herbei. Einmal richtig ausgelassen sein, allen Frust vergessen, unbeschwert den Tag genießen – es würde wundervoll werden!
    Â»Machen wir denn jetzt unsere Bowle?«, fragte sie Sonja in der Pause.
    Sonja zwinkerte verschwörerisch. »Mit oder ohne Sekt?«
    Â»Lieber ohne. Sonst kriegen wir noch mehr Ärger mit Frau Wunder.«
    Â»Wie du meinst«, seufzte Sonja. »Du bist eben doch die Vernünftige von uns beiden.«
    Â»Und die ältere. In zwei Wochen habe ich Geburtstag, dann werde ich vierzehn. Kaum zu glauben, oder?«
    Die Zeit raste wirklich nur so dahin.
    Der Freitag nahte, ohne dass Ines Neuigkeiten von Agnes oder dem verschwundenen Buch hörte. Sie rechnete auch nicht damit. Eigentlich war sie sogar froh, nicht ständig an die Geschichte erinnert zu werden. Auch das Refugium mied sie. Ja, sie nahm die Tür in der Wand ihres Zimmers kaum noch wahr. Als wäre sie gar nicht vorhanden.
    Â 
    Am Donnerstagabend kam Sonja zu ihr nach Hause, damit sie die Bowle machen konnten. Fröhlich belagerten die Mädchen die Küche, aus der sie zuvor Carmen vertrieben hatten, schnitten Zitronen und Aprikosen klein, mischten Säfte und Sirup zusammen. Dazu hörten sie laut Musik und fühlten sich fantastisch.
    Â»Das Zeug ist so verdammt lecker«, schwärmte Sonja, als sie von der Bowle kostete. »Ich muss die unbedingt nächste Woche bei der Gartenparty meiner Eltern machen. Kommst du eigentlich? Meine Mutter hat extra gefragt, ob ich dich einladen will.«
    Â»Das lasse ich mir bestimmt nicht entgehen!«
    Â»Will ich dir auch geraten haben. Mein Vater plant ein riesiges Feuerwerk. Er hortet die Raketen seit Monaten im Keller und kann es nicht erwarten, sie in die Luft zu schießen.« Sonja rührte die Bowle in der Karaffe um. »Aber jetzt ist erst mal das Schulfest dran! Was willst du eigentlich morgen anziehen? Ich glaube, die Tussis aus der Parallelklasse wollen sich richtig aufdonnern.«
    Â»Gegen uns haben die optisch keine Chance«, lachte Ines und gab den Saft aus der Zitronenpresse in die Bowle. »Ich wollte ein Kleid tragen. Aber ich weiß nicht, welches.«
    Â»Ich frage nur wegen Karol.« Sonja zwinkerte ihr zu. »Du erinnerst dich doch noch … der Plan mit dem Kuss?«
    Â»Hör auf, Sonne. Ich habe dir gesagt, die Sache ist gelaufen. Ich habe seit Tagen kein Wort mit ihm gesprochen.«
    Â»Aber er sieht dich immer wieder heimlich an. Sag nicht, du hättest es nicht bemerkt.«
    Â»Mich schaut er an, dich schaut er an – er schaut jedes Mädchen an, das einigermaßen gut aussieht«, brummte Ines. »Ich sage dir, Karol will nichts von mir.«
    Außerdem habe ich andere Sorgen, ergänzte sie in Gedanken.
    Â»Du weißt aber

Weitere Kostenlose Bücher