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Ines oeffnet die Tuer

Ines oeffnet die Tuer

Titel: Ines oeffnet die Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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der Stadt geben. Und an ein schwarzes Nummernschild kann ich mich auch nicht erinnern.
    Sie würde sich diesen Tag nicht von Gedanken an den alten Herrn verderben lassen. Morgen konnte sie sich wieder damit befassen, aber heute wollte sie einfach nur feiern.
    Â 
    Carmen hatte sich dieses Mal mehr Mühe mit dem Mittagessen gegeben. Sie setzte sich sogar zu Ines und Julian an den Tisch, als diese den Gemüseauflauf und die Würstchen verspeisten.
    Â»Ich habe übrigens eure Bowle probiert«, sagte sie. »Die ist gut geworden.«
    Â»Eigentlich gehört da Sekt rein«, erwiderte Ines, um Carmen ein bisschen zu provozieren. »Sagt Sonne …«
    Ihre Mutter sprang prompt darauf an. »So? Dafür seid ihr ja wohl ein bisschen zu jung.«
    Â»Silvester darf ich auch immer ein Glas Sekt trinken …«
    Â»Ja, aber das ist eine Ausnahme.« Carmen seufzte. »Mach keinen Unsinn auf dem Fest, hörst du?«
    Â»Papa ist ja da und passt auf«, sagte Ines. Manchmal hatte es auch Vorteile, wenn der Vater an derselben Schule unterrichtete.
    Â»Ich will auch zu dem Fest«, schmollte Julian. »Warum dürfen nicht auch Grundschüler kommen?«
    Â»Weil wir da keine Kleinkinder haben wollen!«
    Ines wusste selbst nicht, warum sie so in Angriffslaune war. Das machte wohl die Aufregung. Sie konnte es kaum erwarten, vom Mittagstisch aufzustehen.
    Zwei Stunden verbrachte sie damit, ihre Haare zu kämmen, sich zu schminken (sie musste ja mit Sonja mithalten) und sich anzuziehen. Das Kleid aus dem Refugium hatte sie im Schrank auf einen Bügel gehängt. Als sie es hervorzog, wurde das Licht im Zimmer heller. Die Farbe des Stoffs leuchtete noch intensiver als am Vorabend.
    Ines schlüpfte hinein. Es fühlte sich großartig an. Sie schlich ins Bad und bewunderte sich von allen Seiten. Vor allem ihre Schultern und die nackten Arme sahen mit den Trägern des Kleids toll aus.
    Â»So kannst du gehen«, lobte sie ihr Spiegelbild.
    Dann stürmte sie ins Wohnzimmer, um sich ihrer Mutter zu präsentieren.
    Â»Mama, wie findest du mich?«
    Carmen lag wieder auf dem Sofa und hörte mit Kopfhörern Verdi. Ines musste sie auf die Schulter tippen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Â»Nun sag schon, Mama! Bin ich hübsch?«
    Carmen betrachtete ihre Tochter lächelnd.
    Â»Wunderhübsch!« Sie tastete nach dem Kleid. »Aber wann habe ich dir das denn gekauft? Ich kann mich gar nicht daran erinnern.«
    Â»Vor zwei Monaten«, log Ines. »Es steht mir doch, oder?«
    Carmens Augen verengten sich. »Ja, schon, aber … du siehst älter darin aus. Nicht wie dreizehn. Fast ein wenig zu … Ich weiß nicht.« Misstrauisch betastete sie den Stoff. »So etwas habe ich dir gekauft? Bist du sicher, dass Agnes es dir nicht geschenkt hat? Es wäre genau ihr Stil. Solche Fetzen hat sie früher immer getragen.«
    Na danke, dachte Ines. Fetzen!
    Â»Mir gefällt es«, kürzte sie das Gespräch ab. »Und jetzt muss ich los.«
    Â»Treib es nicht zu wild«, sagte Carmen zum Abschied. »Und richte Veith aus, dass ihr nicht zu spät nach Hause kommen sollt.«
    Ines holte die Bowle aus dem Kühlschrank, zog ihr bestes Paar Schuhe an und dann war sie mir nichts, dir nichts aus der Tür.
    Schulfest, endlich Schulfest!
    Ein wundervoller Nachmittag stand ihr bevor …
    Â 

38.
    Es war ein herrlicher Sommertag, der Himmel wolkenlos, die Luft klar und die Sonnenhitze ließ den Asphalt flimmern – das perfekte Wetter für ein Fest. Der Schulhof war voller Menschen. Die jüngeren Schüler rannten ausgelassen umher, die älteren hockten auf den Sitzbänken am Schulteich und gaben sich cool. Ein paar Klassen hatten Stände aufgestellt, an denen Waffeln und Kuchen verkauft wurden. Es gab jede Menge Spiele – Ringewerfen, Schokokussfangen, Parcourslauf –, die Technik-AG veranstaltete ein Seifenkistenrennen auf dem Sportplatz und die Siebtklässler führten ein Musical auf. Es war also einiges los!
    Neben den Schülern und Lehrern waren auch jede Menge Eltern und jüngere Geschwister gekomnen. Das machte Ines ein schlechtes Gewissen, weil sie Julian mittags so abgefertigt hatte. Andererseits war sie froh, sich nicht um ihn kümmern zu müssen. Das hätte Carmen ihr nämlich garantiert aufs Auge gedrückt.
    Â»Dein Kleid ist wirklich der Hammer«, sagte gerade ihre Freundin Lara. Sie

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